Die Redaktion hat die sieben UNESCO-Welterbestätten im Ländle zusammengestellt. Darunter finden sich nicht nur mittelalterliche Bauten, wie z. B. Klöster, sondern auch eiszeitliche Höhlen oder Bauten aus dem 20. Jahrhundert. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Welterbestätten bei einem Besuch zu erkunden und Neues dazuzulernen. Am ersten Sonntag im Juni ist übrigens UNESCO-Welterbetag. Zu diesem speziellen Anlass bieten viele der Museen und Welterbestätten ein besonderes Programm.
1. Kloster Maulbronn
Das Zisterzienserkloster Maulbronn gehört seit Dezember 1993 zu den UNESCO-Welterben, da es als eine der besterhaltenen Klosteranlagen des Mittelalters gilt. Es wurde 1147 an der Salzach im nördlichen Schwarzwald gegründet. Trotz diverser Machtkämpfe und Besitzwechseln wurde es nie zerstört. Vor Ort können alle Entwicklungsstufen des Klosters zwischen Romanik und Spätgotik bewundert werden.
2. Klosterinsel Reichenau
Die Klosterinsel Reichenau im Bodensee zählt seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe, da hier eines der bedeutendsten Zeugnisse des frühmittelalterlichen Mönchstums steht. Die drei Kirchen stammen aus der Zeit zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert und ermöglichen es, sich in das Leben von damals hineinzuversetzen. Die Abteikirche St. Maria und Markus und die Kirche St. Peter und Paul sind einen Besuch wert. Auch heute beeindrucken die Wandmalereien der Georgskirche, die um das Jahr 1000 entstanden sind. Im Museum Reichenau können sich die Inselbesucher über die herausragende kulturhistorische Bedeutung der Bodenseeinsel informieren.
3. Obergermanisch-Raetischer Limes
Seit 2005 gehört der Limes zusammen mit dem Hardiswall in Großbritannien zur grenzüberschreitenden Welterbestätte "Grenzen des römischen Reiches". Im Norden Baden-Württembergs verläuft ein 164 Kilometer langer Abschnitt durch waldreiche Landschaften der Naturparks Neckartal-Odenwald und Schwäbisch-Fränkischer Wald sowie durch die Region Hohenlohe. Der Limes wurde ab 120 n. Chr. von den Römern als Grenzwall errichtet und verläuft zwischen Rhein und Donau. Der Besuch des Limes kann mit Wanderungen oder Fahrradtouren auf dem Limes-Radweg verbunden werden. Entlang der ehemaligen Grenze gibt es zahlreiche Museen und Rekonstruktionen, die das Leben von damals näherbringen.
4. Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
Seit dem 27. Juni 2011 gehören die "Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen" zum UNESCO-Welterbe. Diese umfassen insgesamt 111 Stätten, die in sechs Staaten liegen. Diese Bauten wurden in der Stein- und Bronzezeit errichtet, also etwa in der Zeit zwischen 4400 und 850 v. Chr. Am Bodensee und in Oberschwaben liegen einige der am besten dokumentierten Siedlungen dieser Zeit in Baden-Württemberg, darunter die Pfahlbauten Unteruhldingen. Sie stehen in feuchten Böden von Seen, Flüssen oder Mooren und befinden sich heute oft unter Wasser. Deshalb sind die Funde anfangs nicht sichtbar und die Fundorte unscheinbar. Besuchen kann man Museen zu diesem Thema oder Rekonstruktionen dieser Pfahlbauten.
5. Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb
Auf der Schwäbischen Alb kann man rund 2500 Höhlen finden. Die Höhlen im Lone- und Achtal bestehen aus sechs Höhlen in der Nähe von Ulm und zählen seit 2017 zum UNESCO-Welterbe. Dort wurden die ältesten Musikinstrumente und Kunstwerke der Menschheit gefunden. Die Funde kann man in verschiedenen Museen betrachten, z.B. im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren oder im Museum der Universität Tübingen sowie im Archäopark Niederstotzingen und im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart. Es wurden weltweit bisher keine älteren Kunstobjekte gefunden.
6. Le Corbusier-Häuser in Stuttgart
In der Weissenhofsiedlung auf dem Stuttgarter Killesberg kann man die führende Architektur der Moderne bewundern. Die Siedlung wurde 1927 für eine Werkbund-Ausstellung errichtet und enthält Bauten von bekannten Architekten, wie z.B. von Ludwig Mies van der Rohe oder Hans Scharoun. Die bekanntesten Häuser sind die Wohnhäuser die der schweizerisch-französische Architekt Le Corbusier entworfen hat. Seit 2016 gehören diese zusammen mit anderen Bauten von Le Corbusier auf der ganzen Welt zum UNESCO-Welterbe.
7. Kurstadt Baden-Baden
Die erst 2021 ins UNESCO-Welterbe aufgenommene Stadt Baden-Baden zählt mit weiteren elf Orten aus sieben Ländern (davon drei in Deutschland) zu den "Bedeutenden Kurstädten Europas". Hier haben sich Überreste römischer Badeanlagen erhalten. Die seit dem 18. Jahrhundert eingesetzte bauliche Entwicklung definiert Baden-Baden bis heute als Ort der Heilung und Kultur. Bekannt ist auch das Friedrichsbad, das bei seiner Eröffnung im Jahr 1877 als modernstes Bad Europas galt. Durch das Kurhaus mit Casino erlangte die "Sommerhauptstadt Europas" einst den Ruf des weltweit bedeutendsten Spielebads. Prächtigen Kuranlagen des 19. und 20. Jahrhunderts lassen sich in Baden-Baden finden.
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