Im Jahr 2022 waren laut Statista über zehn Millionen Deutsche in Fitnessclubs aktiv. Im Vergleich zu 2019, als fast 9.700 Anlagen gezählt wurden, gab es 2022 rund 9.150 Fitnessclubs im Land. Dabei sind drei Betriebsstrukturen üblich: Einzelanlagen, Ketten und Special Interest Betriebe. Im selben Zeitraum wurden etwa 4.400 Einzelanlagen und etwa 2.300 Kettenanlagen in Deutschland verzeichnet.

Es gibt also genug Möglichkeiten, fit zu werden! Doch wie findet man als Kunde ein geeignetes Fitnessstudio?

Video: Woran erkennt man ein GUTES Fitnessstudio?

Der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) empfiehlt Kunden, die folgenden Kriterien zu berücksichtigen, um das passende Fitnessstudio zu finden.

1. Probetraining

Vereinbaren Sie ein Probetraining. Nehmen Sie darüber hinaus ggf. auch an einem Gruppentraining teil, um herauszufinden, ob Ihnen das Angebot zusagt. Da ein gutes Probetraining sehr aufwändig ist, berechnen viele Studios eine Gebühr, die aber in der Regel beim Abschluss einer Mitgliedschaft mit den Beiträgen verrechnet wird.

2. Eingangs-Check

Führen Sie einen Eingangs-Check durch und lassen Sie sich in den Umgang mit den Geräten einweisen. Unter Berücksichtigung Ihrer Wünsche sollte dann ein optimaler Trainingsplan erstellt werden.

3. Gesundheits-Check

Lassen Sie sich vor Aufnahme eines Trainings von einem Arzt durchchecken, wenn Sie seit langer Zeit keinen Sport getrieben haben, älter als 45 Jahre alt sind oder chronische Gesundheitsbeschwerden haben.

4. Studioangebot

Das Studioangebot in Deutschland ist außerordentlich vielfältig, sodass jeder Interessent das passende Studio für seine Bedürfnisse finden wird. Unterscheiden lassen sich dabei grundsätzlich vier Arten von Fitnessstudios. Zudem gibt es Studios nur für Frauen. Laut Statista lag der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag im Jahr 2022 bei 44,90 Euro pro Monat.

Was kostet die Mitgliedschaft im Fitnessstudio?

Premium-Studios
Premium-Studios zeichnen sich unter anderem durch eine breite Angebotspalette, moderne und aufwändige Inneneinrichtung und eine hohe Trainerdichte aus. Zudem gehört meist ein breites Kurs- sowie Wellnessangebot zum Portfolio. Beim Wellnessangebot reicht die Palette von verschiedensten Saunen, Massagen, Thermen über Sonnenbänke hin zu ganzen Badelandschaften.
Preis: ab 60 Euro pro Monat

Mittleres Segment
Das Dienstleistungsangebot im mittleren Segment bezieht sich zumeist auf Geräte, Kurse und Wellnessangebote. Meist sind Fitness-Anlagen im mittleren Segment inhabergeführt, sehr persönlich und dienstleistungsorientiert ausgerichtet, ohne jedoch das Angebot in der Breite und Tiefe wie ein Premium-Studio anbieten zu können.
Preis: 30 bis 60 Euro pro Monat

Discount-Studios
Das Dienstleistungsangebot bei Discountern konzentriert sich in der Regel auf die Bereitstellung von Geräten. Die persönliche Betreuung ist beschränkt.
Preis: bis 29 Euro pro Monat.

Mikrostudios
Mikrostudios sind Anlagen, die meist eine Fläche von weniger als 200 qm aufweisen und ein bewusst begrenztes und spezialisiertes Angebot bieten. Hierzu können beispielsweise EMS-, Functional,  Zirkel-, oder Personal Training zählen.
Preis: je nach Angebot

5. Krankenkassengeförderte Präventionskurse

Bereits 2016 hat der Deutsche Bundestag das Präventionsgesetz verabschiedet. In diesem werden qualitätsgesicherte Angebote in Fitnessstudios explizit als empfehlenswerte Maßnahmen zur verhaltensbezogenen Primärprävention genannt. Zusätzlich wurden die Mittel der Krankenkassen für die Leistungen zur Prävention und Gesundheitsförderung mehr als verdoppelt. Informationen zu Präventionskursen, die von den Krankenkassen finanziell gefördert werden, erhält man direkt im Fitnessstudio.

Bonusleistungen der Krankenkassen
Nahezu alle großen Krankenkassen in Deutschland unterstützen ihre Kunden in Form von Bonuspunkten oder Geldprämien beim regelmäßigen Besuch eines Fitnessstudios oder zertifizierter Kurse. Details können bei der jeweiligen Krankenkasse erfragt werden.

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Spezielle Kurse bieten meist nur größere Fitness-Studios an. Präventionsangebote werden teilweise durch die Krankenkassen bezuschusst.

6. Trainerqualifikationen

Es ist empfehlenswert, sich über die Qualifikation der Trainer zu informieren. Entweder sind diese im Studio öffentlich sichtbar oder man fragt direkt beim Personal nach. Wichtig ist, dass der Trainer über branchenspezifische Qualifikationen aus den Trainingsbereichen verfügt, die im Studio angeboten werden.  Mindestvoraussetzung sind hier zum Beispiel eine Fitness-Trainer-B-Lizenz oder auch Gruppentrainer-B-Lizenz sowie vergleichbare  Qualifikationen. Zudem gibt es in der Fitness- und Gesundheitsbranche staatlich anerkannte Bachelor- und Masterabschlüsse sowie Erst- und Fachwirtausbildungen, die für die Qualität des  Personals sprechen.

7. Vertragslaufzeiten

Empfohlen werden Vereinbarungen, die eine Laufzeit von zwölf oder 24 Monaten haben, um Trainingserfolge möglich zu machen. Dabei ist der 24-Monatsvertrag häufig günstiger. Es wird jedoch empfohlen, die längere Vertragslaufzeit mit der individuellen Lebensplanung in diesem Zeitraum abzugleichen. Die Kündigungsfrist sollte sich an der Laufzeit orientieren, jedoch nicht mehr als drei Monate betragen.