Die Umnutzung bzw. der Ausbau des Kellers ist eine erschwingliche Maßnahme, um zusätzlichen Wohn- bzw. Nutzraum im Haus zu schaffen. Ob Homeoffice, zusätzliches Kinderzimmer, Hobby- oder Partyraum: Der Keller soll nicht nur warum und gemütlich sein, sondern auch aktuellen Standards entsprechen.

Video: Keller zum Wohnraum ausbauen: Das müssen Sie beachten

Mit einer Mineralwolldämmung entstehen auch im kalten Keller warme, lärm- und brandgeschützte Räume.

Doch dazu muss das Haus auch von außen dicht sein. Das wird mit einer speziellen Außenabdichtung realisiert.

5 Tipps zum Kellerausbau

1. Bauphysik

Damit die Bausubstanz geschützt und eine gute Raumqualität im Keller hergestellt wird, müssen Altbaukeller und Bauteile komplett trocken sein, Wände und Boden gegen Wasser abgedichtet und die Wirkung der Dämmung berücksichtigt werden.

2. Bauliche Vorgaben

Wer seinen Kellerraum als Hobbyraum nutzen möchte, ist relativ frei in der Umsetzung. Hier ist lediglich zu bedenken, dass eine Innendämmung den Raum etwas verkleinert und ggf. auch die Belichtung verbessert werden muss. Entsteht dagegen eine separate Souterrain-Wohnung, die vermietet werden soll, bedarf die Kellersanierung und -umnutzung einer Baugenehmigung. Die Landesbauordnungen geben dabei u. a. Mindestanforderungen für die Raumqualität vor, etwa eine Mindestraumhöhe, Vorgaben zu Belüftung, Rettungswegen und Energieeffizienz.

3. Bodendämmung

Ist die Bodenplatte intakt und trocken, erfolgt zunächst die Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit, beispielsweise mit Bitumen oder Dichtschlämme. Darauf liegt dann eine Dämmebene ggf. in Kombination mit einer Trittschalldämmung aus Mineralwolle. Auf der Dämmlage können unterschiedliche Bodenaufbauten folgen, z. B. eine Trennfolie mit darauf schwimmendem Estrich. Beachten Sie, dass damit die Raumhöhe reduziert wird und eventuell Türen gekürzt werden müssen.

4. Wanddämmung

Zur Innendämmung der Kellerwände empfiehlt sich eine selbsttragende, vorgesetzte Holzrahmenkonstruktion, die an der Decke und am Boden verschraubt ist. Wie auch bei der herkömmlichen Innendämmung klemmen darin die Dämmplatten aus Mineralwolle. Die Dampfbremse muss dabei luftdicht zwischen Dämmung und Wandinnbekleidung verlegt werden, Gleiches gilt für die Anschlüsse der Folie an Bauteile wie Türen, Fenster und flankierende Wände.

5. Fachbetrieb oder Eigenleistung

Wer sich für einen nachträglichen Ausbau samt Innendämmung seines Altbaukellers entscheidet, sollte diese Aufgabe einem Fachmann überlassen. Lohnt es sich nicht, den kalten Keller in einen warmen Hobby-, Arbeits- oder gar Wohnraum umzubauen, kann die Behaglichkeit im Erdgeschoss mit einer Kellerdeckendämmung aus Mineralwolle auch in Eigenleistung verbessert werden. Damit lässt sich sofort viel Energie und Geld sparen, auch dank staatlicher Förderung.

Außenabdichtung beim Kellerausbau das A und O

"Eine nicht vorhandene oder unzureichende Außenabdichtung der Kellerwände ist eine weitverbreitete Schwachstelle vor allem älterer Häuser", weiß Sanierungsspezialisten Dipl.-Ingenieur Thomas Molitor.

"Durch diese 'Achillesferse' dringt ungehindert Feuchtigkeit aus dem seitlich angrenzenden Erdreich in das Kellermauerwerk ein. Erst nach einer Außenabdichtung, und falls diese beispielsweise wegen angrenzender Bebauung nicht möglich sein sollte, nach einer Innenabdichtung, werden die Kellerräume wieder zu trockenen und voll nutzbaren Lager,- Hobby- oder sogar Wohnräumen."

Video: Kosten für einen Kellerausbau

Mehrstufige Außenabdichtung als Königsweg

Für eine Außenabdichtung wird das Kellermauerwerk freigelegt, das Erdreich etwa 3,00 m tief und 1,00 m breit ausgehoben. Die hochwertige Außenabdichtung gegen die seitlich eindringende Feuchte wird dann in einem mehrstufigen Verfahren aufgetragen. Hierfür verwendet der Sanierer zunächst einen wassersperrenden Spezialputz. Er schafft die Voraussetzung für eine optimale Haftung des eigentlichen Abdichtungsmaterials und ist zudem wasserabweisend.

Anschließend kommt ein zweikomponentiges Abdichtungssystem aus kunststoffmodifizierter Bitumendickbeschichtung (KMB) zum Zug. Dieses System wird zweilagig und mit einer vollflächigen Gewebeeinlage aufgetragen. Die beiden Lagen verbinden sich dann zu einer wasserundurchlässigen, flexiblen und rissüberbrückenden Abdichtung. Das heißt, die Feuchte gelangt über das Erdreich erst gar nicht mehr bis an das Mauerwerk heran.

Keller als Wohnraum ausgebaut

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Wohnliches Ambiente, wo vorher mal ein Keller war.

Zum Schutz der Außenabdichtung werden nach der vollständigen Durchtrocknung Schutzplatten aus Polystyrol angebracht. Sie verhindern eine mechanische Beschädigung der Abdichtungsbeschichtung, wenn das Erdreich wieder aufgefüllt wird.

Jetzt steht der Umgestaltung des Kellers zum einladenden Wohn- oder Gästetrakt nichts mehr im Wege. Ein Zugewinn an Wohnqualität durch die fachgerechte Sanierung im Baubestand.

Video: Keller abdichten von innen und außen