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Kulturdenkmal in Rottenburg

Gedenkstätte Synagoge Baisingen

Die Gebäudeansicht der Gedenkstätte Synagoge Baisingen in Rottenburg am Neckar.

Gedenkstätte Synagoge Baisingen

Außenansicht – Gedenkstätte Synagoge Baisingen

Sie ist ein besonderes Kulturdenkmal: die ehemalige Synagoge in Baisingen, 1784 erbaut, 1938 von den NS-Machthabern im Innern zerstört, danach als Scheune genutzt und 1988 von der Stadt erworben.

Nach längeren Überlegungen und Debatten wurde das altehrwürdige jüdische Bethaus grundlegend, allerdings behutsam restauriert.

Vor 25 Jahren, am 8. November 1998, konnte die ehemalige Synagoge als Gedenkstätte in Anwesenheit emigrierter Baisinger Juden eröffnet werden. Das Konzept der Restaurierung wirkte aufsehenerregend und brachte viel Anerkennung. Von Anfang an wird die Gedenkstätte vom 1989 gegründeten Förderverein ehrenamtlich betrieben.

Der Verein betreut die sonntäglichen Öffnungszeiten, übernimmt Führungen durch die Synagoge und den jüdischen Friedhof. Zu den bisherigen Aktivitäten zählen auch Sonderausstellungen, z. B. „Deutsche jüdische Soldaten“ (2004) oder „Jüdische Religion“ (2008).

Die jährlich anlässlich der Pogromnacht stattfindenden Gedenkstunden im November werden von Rottenburger Schulen gestaltet.

Ein besonderer Schatz der Gedenkstätte ist die im Jahr 2000 erworbene Laubhütte (Sukka) aus Baisingen, die bereits auch in den jüdischen Museen in Berlin und München und im Jahr 2022 in der großen Ausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ in Köln zu sehen war.

Eine Veranstaltung mit Besuchenden in der Gedenkstätte Synagoge Baisingen.

Gedenkstätte Synagoge Baisingnen

Veranstaltung – Gedenkstätte Synagoge Baisingen

Museum in der Gedenkstätte

Fast 400 Jahre lang lebten Juden in Baisingen. Einige jüdische Familien, so die Familien Kahn, Kiefe oder Weil, wohnten über viele Generationen in dem Gäudorf.

In dem kleinen Museum in der vielbesuchten Gedenkstätte wird an ihre Geschichte erinnert.

Der Nebenraum im Erdgeschoss und die Frauenempore dienen als Informationsbereich.

Dokumente zur Geschichte der Juden in Baisingen, zur Synagoge und zum jüdischen Friedhof werden ergänzt durch Funde aus der Genisa, der Schatzkammer zur Aufbewahrung ausgedienter hebräischer gottesdienstlicher Schriften in der Synagoge. So sind heute beispielsweise Thorawimpel oder Taschenkalender vom Beginn des 18. Jahrhunderts in dem Museum zu sehen.

Vor allem aber soll in der Gedenkstätte die ganze Geschichte des Gebäudes –  Synagoge, Schändung 1938, Nutzung als Scheune – sichtbar bleiben.

Die Innenansicht der Gedenkstätte Synagoge Baisingen.

Gedenkstätte Synagoge Baisingen

Innenansicht – Gedenkstätte Synagoge Baisingen