Am Sonntag, 19. Mai (Pfingstsonntag) findet der Internationale Museumstag statt: Freier Eintritt, Führungen und eine Lesung mit Künstlerin Helga Bauer

Veranstaltungdetails

Um 14 Uhr führt Künstlerin Helga Bauer durch die aktuelle Sonderausstellung „EigenART.Bewahren – Im Spiegel der Sammlung des Elztalmuseums“. Inspiriert durch die Sammlung des Elztalmuseums haben sechs Kunstschaffende aus der Region eigene Arbeiten angefertigt, in denen sie über Vergangenheit und Gegenwart nachdenken. Entstanden sind Fotografien, Grafiken, Kalligrafie, Malerei und skulpturale Objekte der Künstlerinnen und Künstler Helga Bauer, Dörthe Fiwek, Burga Härer, Nora Jacobi, Frank Maul und Ehrhard Sachs.

Im Anschluss liest Helga Bauer aus ihrer Geschichte „Der Reiter und die Schöne vom Jahrmarkt – Eine Geschichte aus dem Waldkircher Elztalmuseum“, die sie selbst geschrieben und illustriert hat (2024). Darin verbindet die Künstlerin Impressionen aus dem Museumsarchiv mit erfundenen märchenhaften Inhalten. Auf dem Dachboden des Elztalmuseums entdeckte sie die kleine Figurenuhr mit dem Reiter, die Jahrmarktskulisse der Schaustellerin und Moritatensängerin Dorothea Walter mit den Protagonistinnen ihrer Moritaten sowie ein Mädchenbildnis, das Dora Vetter (1901 – 1975) gemalt hat. Diese Einzelexponate beeindruckten sie außerordentlich. Daraus entstand eine fantastische Geschichte, die sie durch übermalte Fotocollagen illustrierte.

Um 14:30 Uhr gibt es eine öffentliche Orgelführung durch die Geschichte des Orgelbaus in Waldkirch, die sich dieses Jahr zum 225. Mal jährt. Dabei können die Besucherinnen und Besucher auch eines der Ausstellungshighlights wieder live erleben: Ein Jahr lang war die berühmte Handdrehorgel aus der Uraufführung von Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ (31. August 1928 im Berliner Theater am Schiffbauerdamm) im Rahmen einer Sonderausstellung im Museum für Musikautomaten in Seewen (Schweiz) ausgestellt.

Es ist eine unscheinbare Orgel mit bewegter Geschichte, beschrieb der Waldkircher Orgelbauer Stefan Fleck das Instrument, das er 2019 im Rahmen der Tage der Dreh- und Jahrmarktorgeln in Waldkirch vorstellte (BZ, 13.11.2019).

Bei der Dreigroschenoperorgel handelt es sich um eine Moritatenorgel mit 42 Tonstufen. Für den Bau der Orgel wurde ein altes, gebrauchtes Instrument der Berliner Orgelbaufirma Holl & Sohn umgebaut. Die Musik der Dreigroschenoper wurde von Kurt Weill extra für die Drehorgel arrangiert. 2002 wurde die Orgel auf einem Berliner Dachboden entdeckt. Von dort gelangte sie zur Restaurierung in Flecks Werkstatt, der sie 2006 vollständig instand setzte und danach übernommen hat. Dem Elztalmuseum stellt er die „Brechtorgel“ als Dauerleihgabe zur Verfügung. Jetzt ist sie wieder im Elztalmuseum Waldkirch zu sehen und natürlich zu hören. So zum Beispiel die Moritat von Mackie Messer, denn durch die Dreigroschenoperorgel wurde dieses Lied zu einem Hit der 1920er Jahre: „Und der Haifisch, der hat Zähne…“

Außerdem ist von 14 bis 17 Uhr das Museumscafé geöffnet.

Weitere Informationen zur Veranstaltung: www.museumstag.de/programm/?search%5Bids%5D=3934&search%5BNamedesMuseums%5D=Elztalmuseum&search%5BTyp%5D=all&search%5BOrt%5D=&search%5BDistance%5D=0&search%5BBundesland%5D=&show-results=

Termine

  • Sonntag, 19.05.2024 um 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr