50 Jahre Kinderbetreuung am Standort Weil der Stadt

Vor 50 Jahren hatte der Unternehmer Oswald Nussbaum eine Vision. Seine Angestellten sollten sich während ihrer Arbeitszeiten nicht um die Betreuung ihrer Kinder sorgen müssen. Er schaffte Platz im Firmengebäude in Weil der Stadt und ließ direkt vor Ort eine zuverlässige Betreuungsmöglichkeit einrichten. Auch heute noch können Mitarbeitende dieses Angebot kostenfrei nutzen. Mit dieser Idee war Oswald Nussbaum seiner Zeit um einiges voraus und das wurde kürzlich groß gefeiert.

Seit einem halben Jahrhundert dürfen die Kinder der (größtenteils) Mitarbeiterinnen mit den Betreuungskräften in den großzügigen Räumen spielen, im schönen angrenzenden Garten toben, basteln und die Zeit genießen, während ihre Mütter und Väter in den Stockwerken darüber ganz in Ruhe und ohne KiTa-Stress ihren Aufgaben nachgehen.

Pionierarbeit

Anfang der 1970er arbeiteten bei Nussbaum Medien (damals noch Nussbaum Verlag) beinahe ausschließlich Frauen in Teilzeit. Schnell wurde Oswald Nussbaum klar, dass er mit einem Betreuungsangebot nicht nur seine Mitarbeiterinnen unterstützen konnte, sondern auch für sein Unternehmen durch weniger Fehlzeiten klare Vorteile entstanden. Eine Win-Win-Situation. Bis heute hat niemand im Unternehmen diese Entscheidung je bereut, ganz im Gegenteil: Sie wurde wie eingangs erwähnt groß gefeiert.

Grund zum Feiern

Bei der Jubiläumsfeier in Weil der Stadt konnte der heutige Geschäftsführer von Nussbaum Medien, Klaus Nussbaum, leider nicht vor Ort sein. Er schaut aber regelmäßig in den Betreuungsräumen vorbei, genau wie es sein Vater viele Jahre vor ihm fast täglich getan hat. Und natürlich überbrachte der kaufmännische Geschäftsführer Timo Bechtold bei der Begrüßung der Gäste die herzlichsten Grüße des Firmenchefs. An diesem Nachmittag waren alle Kinder mit ihren Eltern eingeladen, die aktuell oder in den vergangenen Jahrzehnten das Betreuungsangebot nutzten. Ebenso auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der neun Nussbaum-Standorte. Aus terminlichen Gründen musste die Feier von 2022 auf 2023 verschoben werden.

Blick zurück

Zu einer Jubiläumsfeier gehört traditionell ein Blick in die Vergangenheit. Bechtold zeichnete ein Bild einer schwierigen Zeit, in der die Nachrichten vom Anschlag bei den Olympischen Spielen in München und dem Vietnamkrieg geprägt waren. Um das Jahr 1972 wurden in Deutschland zudem Themen wie das Kinderbetreuungsausbaugesetz diskutiert. Während andere noch redeten, ließen Oswald Nussbaum und seine Frau Ingrid Taten folgen und so öffneten sich in der Nussbaum-Firmenbetreuung schon bald zum ersten Mal die Tore. Die Jungen und Mädchen befanden sich in der Anfangszeit und noch viele Jahre später in der Obhut von Hilde Kurz, die insgesamt rund ein Vierteljahrhundert lang die Betreuung im Nussbaum Verlag abdeckte. Die Kinder dort gut versorgt zu wissen, machte es für viele Frauen erst möglich, eine Arbeitsstelle anzunehmen.

Viel los

Dass die Familien dankbar für diese Betreuungsmöglichkeit sind, war bei der Jubiläumsfeier deutlich zu spüren. Hier gab es Action an den Spielstationen, dort wurden Gesichter in bunte Kunstwerke verwandelt und an anderer Stelle zauberte ein Ballonkünstler tolle Tiere und Gegenstände. Für Staunen und Raunen in den Zuschauerreihen sorgte der Auftritt von Professor Zack mit seiner spannenden und magischen Physikshow für Groß und Klein. Damit bei den hohen Temperaturen auch alle versorgt waren, kümmerte sich das DRK um die Bewirtung mit kühlen Getränken und allerlei Leckereien. Die Kinder, die aktuell bei Nussbaum Medien in der Kinderbetreuung angemeldet sind, hatten für das Publikum an diesem Jubiläumstag auch noch etwas vorbereitet: Gemeinsam mit ihren Betreuerinnen Karin Lemke und Franziska Lirgg führten sie mit viel Schwung den Biene-Maja-Tanz auf.