Die "fliegenden Gelben Engel" der ADAC Luftrettung sind 2023 in Baden-Württemberg zu insgesamt 1827 Notfällen alarmiert worden. Damit nahm die Zahl der Rettungsflüge im Südwesten erstmals seit vielen Jahren deutlich ab – um minus 14,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 2144 Einsätzen. Als Gründe für den starken Rückgang sieht die gemeinnützige ADAC Luftrettung neben normalen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen auch erste Auswirkungen der Mitte 2022 erweiterten Behandlungsbefugnisse für Notfallsanitäter sowie den zunehmenden Einsatz von Telenotärzten. Beides wirke sich positiv auf regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie den weitverbreiteten Notarztmangel aus. Die Zahl der Fälle, in denen der Rettungshubschrauber bei einem Notfall das noch einzig verfügbare Rettungsmittel ist, nehme so ab.
„Christoph 22“ Spitzenreiter
Für die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in Baden-Württemberg rückten Helikopter von insgesamt 15 ADAC Luftrettungsstationen aus fünf Bundesländern aus. Die meisten davon verzeichnete mit 1135 Einsätzen der am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm stationierte ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 22“. Die Mehrzahl der übrigen Rettungsflüge in Baden-Württemberg absolvierten die Crews von „Christoph 65“ in Dinkelsbühl (244 Einsätze) und „Christoph 18“ in Ochsenfurt (233), beide Bayern, sowie „Christoph 5“ in Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz (152). „Die schnelle Hilfe aus der Luft hat auch 2023 oft über Leben und Tod entschieden. Die Hubschraubercrews haben wieder außergewöhnliche Leistungen erbracht“, betonte Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung.