Der Wolf ist wieder da. Was manche zunächst für einen Aprilscherz hielten, hat sich wenig später als wahr entpuppt. Zwischen Rutesheim und Flacht wurde er neulich auf der Durchreise von einer Wildtierkamera aufgenommen.
Die für lange Zeit letzten Berichte über Wolfssichtungen in unserer Gegend stammen aus den Jahren 1845/1846, z. B. aus Schönaich, wo dem Böblinger Revierförster mitgeteilt wurde, ein Wolf sei in einen Schafpferch eingebrochen. Auch die Gemeinde Flacht zahlte 1846 den Schäfern noch die Hälfte an den aufzuwendenden Kosten für die Beleuchtung der Pferche „wegen des Wolfs“. Das war's dann aber für annähernd 180 Jahre. Der „letzte Wolf“ in Württemberg wurde 1847 bei Cleebronn getötet und steht ausgestopft im Stuttgarter Naturkundemuseum.
Im Heimatmuseum hat der Wolf – sieht man von Kinderspielzeug mit Märchenmotiven wie dem „Rotkäppchen“ ab - so gut wie keine Spuren hinterlassen. Eine Ausnahme bildet allerdings das schöne Türschloss des Christoph Jauß aus dem Jahr 1824, auf dem eine Szene eingraviert ist, in der ein Mann eine Herde Schafe vor den Wölfen beschützt. Hierbei handelt es sich um die Darstellung der Gleichnisszene des „Guten Hirten“ aus der Bibel. Die Lämmer stehen in der damaligen Vorstellung für die gläubigen Christen, die von Jesus beschützt werden; die Wölfe dagegen sind das Sinnbild des Teufels.
Auch heute polarisiert der Wolf wieder die Menschen. Wir werden uns mit ihm auseinandersetzen müssen.
Heimatmuseum Flacht, Galerie Sepp Vees und Museumscafé
Leonberger Straße 2
Ortsteil Flacht
Nächster Öffnungstag: Sonntag, 28. April, 14 bis 17 Uhr
Museumsleiterin Susanne Kittelberger ist Tel. unter 07044 32109, erreichbar.
Besuche auch nach Vereinbarung mit E. Kaiser möglich, Tel. 07044 32120.
Homepage: www.heimatmuseum-wf.de
E-Mail: info@heimatmuseum-wf.de