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Mit der Ausstellung „Auftakt des Terrors“, die am 28. Februar – dem 90. Jahrestag der „Reichsbrandverordnung“ - eröffnet wurde und die noch bis zum 26. März im Regierungspräsidium Karlsruhe (Rondellplatz) zu sehen ist, wird der Blick auf die Frühphase der Brutalität der NS-Zeit geworfen. Eine Zeit, die bei der Rückschau oftmals in Vergessenheit gerät.
Auschwitz war nicht der Ausgangspunkt
Beim Begriff „Konzentrationslager“ denken viele Menschen in erster Linie an Orte wie Auschwitz, den größten deutschen Komplex aus Gefangenenlagern, sowie Begriffe wie Gaskammern, Krematorien oder industrialisierten Massenmord durch das NS-Regime. Dass dieses Menschheitsverbrechen erst in der zweiten Hälfte des Zweiten Weltkrieges in Gang gesetzt wurde, ist heute kaum noch bekannt.
In Vergessenheit geraten sei dadurch auch die Geschichte der sogenannten „frühen Lager“, wie aus einer Broschüre des Karlsruher Vereins „Lernort Kislau“ („Geschichte begreifen – Demokratie erleben“) hervorgeht. Die dortigen, engagierten Mitglieder mit Historikerin Dr. Andrea Hoffend als wissenschaftliche Leiterin an der Spitze, widmen sich der Erforschung und Vermittlung badischer Demokratie- und Diktaturgeschichte der Jahre 1918 bis 1945 und beabsichtigen, auf dem Areal des früheren KZ-Kislau in Bad Schönborn einen neuen Lernort für alle Nachgeborenen zu errichten, an dem sich kreative Geschichtsarbeit mit einer Demokratievermittlung auf Augenhöhe verbindet.
Die Frühphase der NS-Diktatur
Die Ausstellung soll anhand von Einzelschicksalen die nie dagewesene Brutalität dieser Zeit vor Augen führen, die bereits die Frühphase der NS-Diktatur kennzeichnete. Neben Karlsruhe wird die Ausstellung auch an sechs weiteren Orten im gesamten Bundesgebiet zu sehen sein, wobei Staatsministerin Claudia Roth (MdB) als Schirmherrin fungiert.
Zur Geschichte
Als die Nationalsozialisten Anfang 1933 an die Macht kamen, setzten sie die rechtsstaatliche Ordnung außer Kraft und schufen damit die Legitimationsgrundlage für all die Willkür und Gewalt, die sich nur wenige Wochen später in der Errichtung der ersten Konzentrationslager Bahn brach. Bei der Durchsetzung und Absicherung der NS-Diktatur kam diesen Lagern eine zentrale Rolle zu, denn die politischen Gegner der Nazis sollten neutralisiert und gedemütigt werden, wobei jeder Widerstand schon im Keim erstickt wurde. Durch die Gewalt der nationalsozialistischen Machthaber war der Weg in den millionenfachen Massenmord zwar nicht vorgezeichnet, jedoch bereits geebnet. Die frühen Lager markierten somit den Auftakt des Terrors.
Bei dieser – vom Lernort Kislau mitgestalteten und von der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früherer Konzentrationslager“ organisierten - Ausstellung wird an elf Themenstationen die Rolle und Funktion der frühen Lager im nationalsozialistischen Herrschaftssystem beleuchtet.
Den Ausgangspunkt der Darstellungen bilden die 15 Lager, an die in den an der Ausstellung beteiligten Gedenkstätten erinnert wird. Sie stehen exemplarisch für die mehr als 90 frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich. So werden unter anderem der „Weg in die Diktatur“, die „Massenverhaftungen 1933“, die „Haftbedingen mit Gewalt und Mord“ sowie die „Kommandanten und Wachmannschaften“ in Themenmodulen eindrucksvoll beschrieben.
Bei der Eröffnung der Ausstellung hatte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder die Teilnehmer, darunter Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und Dieter Bürk (ehrenamtlicher Vorstand des Vereins „Lernort Kislau“) sowie zahlreiche, politisch Interessierte begrüßt und MdL Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration des Landes Baden-Württemberg, die „Reichsbrandverordnung“ mit dem Ende des Rechtsstaats beleuchtet.
Musikalische Intonierung
Dr. Andrea Hoffend vom Lernort Kislau hatte in die Thematik eingeführt und war in der Hauptsache auf den „Lernort Kislau“ und dessen Geschichte mit den dort Inhaftierten eingegangen und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Luisa Lehnen hatte das Thema „Auftakt des Terrors“ näher gebracht. Manfred Kern und Daniel Prandl an Gesang und Klavier intonierten die zum Thema passenden, eindrucksvollen Lieder „Die Moorsoldaten“, das „Heuberglied“ sowie das „Buchenwaldlied“.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist ab sofort bis zum 26. März täglich von 11 Uhr bis 18 Uhr im Regierungspräsidium Karlsruhe, Karl-Friedrich-Straße 17, geöffnet. Informationen zur allgemeinen Thematik gibt es im hier im Web oder unter Telefon (0721) 82101070.