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Jugendarbeit

Bericht des Kinder und Jugendbüros

Was wünschen sich die jüngeren Einwohner Eislingens? Und wären sie auch bereit, sich stärker am Leben in der Stadt einzubringen, um die Wünsche voranzubringen? Das Kinder- und Jugendbüro hat sich im Rahmen einer Umfrage einmal bei 175 Jugendlichen in den weiterführenden Schulen in der Stadt umgehört.  
Die Umfrage läuft weiter. Einige Punkte, die viele Jugendliche in Eislingen vermissen, konnten aber bereits ausgemacht werden. Dazu zählen an erster Stelle überdachte Treffpunkte mit Sitzgelegenheiten im Freien. Darüber hinaus wünschen sich viele der Befragten ein Freibad, ein Kino, Snackautomaten und Bekleidungsgeschäfte. „Das sind die Spitzenreiter“, sagte Tobias Friedel, Mitarbeiter des Eislinger Kinder- und Jugendbüros. Die Inflation im Bereich der Lebensmittel ist ebenfalls nicht spurlos an den jungen Leuten vorübergegangen. Eine ihrer Forderungen lautet nämlich, dass die Dönerpreise in der Stadt wieder sinken sollen.
Friedels Kollegin Susanne Lehmann betonte während der Vorstellung der Umfrageergebnisse im Kultur-, Sport- und Sozialausschuss vergangene Woche, dass sich die Ergebnisse mit Umfragen in anderen Städten und Gemeinden der Region decke. Die Wünsche der Eislinger Jugendlichen ähneln also jenen Wünschen, die viele Jugendliche in der Region haben.
Viele Jugendliche sind verunsichert
Die Bereitschaft, sich für die Forderungen in irgendeiner Form einzubringen, lag bei 28 Prozent. Bei einem Jugendrat mitzumachen, dass können sich lediglich 24 Prozent vorstellen. Für eine Zukunftswerkstatt könnten sich immerhin 26 Prozent begeistern. Die häufigste Antwort auf die drei gestellten Fragen lautete: „Weiß ich nicht“. „Die Kinder und Jugendlichen treibt eine große Unsicherheit um“, meint die Sozialpädagogin Lehmann. Hier sieht sie einen wichtigen Punkt für die Arbeit des Kinder- und Jugendbüros. Ziel soll sein, mehr Jugendliche für ein Engagement vor Ort zu begeistern. Teilweise könnte die Unsicherheit auch daher rühren, dass manche der bereits bestehenden Angebote für Kinder und Jugendliche der Zielgruppe nicht bekannt sind.
Um die Jugendlichen besser einzubinden ist im Frühjahr eine Zukunftswerkstatt geplant. Sie soll am 23. April in der Stadthalle stattfinden. Ein Thema soll dabei auch die bevorstehende Kommunalwahl am 9. Juni sein, bei denen auch 16- und 17-Jährige wählen dürfen.
Einem Jugendgemeinderat steht das Kinder- und Jugendbüro skeptisch gegenüber. Lehmann und Friedel bezweifeln, dass sich genügend Kandidaten für solch ein Gremium finden. Die Verbindlichkeit eines Jugendgemeinderates schrecke viele Jugendliche ab. Besser sei es, die jungen Leute mit Arbeitskreisen zu bestimmten Projekten einzubinden. Eines dieser zeitlich begrenzten Projekte ist eine bevorstehende Auslandsreise nach Georgien. Vergangene Woche sei die Zusage für das Erasmus-Projekt gekommen, freute sich Lehmann.
Reise nach Georgien geplant
In Eislingen werde schon seit vielen Jahren internationale Jugendarbeit betrieben, berichtete sie. Allerdings sei es bisher stets so gewesen, dass Jugendliche aus dem Ausland nach Eislingen gekommen seien. Viele Eislinger Jugendliche hätten sich aber gewünscht, selbst einmal ins Ausland reisen zu können. Dies soll nun erstmals im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit ermöglicht werden. Im Juni oder Juli sollen zehn junge Erwachsene bis 27 Jahre eine Woche nach Georgien reisen. Die Zeit für die Organisation drängt. „Jetzt müssen wir in die Puschen kommen, aber ich bin zuversichtlich“, sagte Lehmann.
Warum nicht in eine Eislinger Partnerstadt?
Spannend sei die Reise, weil es in kein westeuropäisches Land gehe. Die Reisenden erwarte viel Neues. „Sie waren teilweise noch nie im Ausland“, erklärte Lehmann. Eine Woche nach Georgien zu reisen, erfordere auch Mut. „Wir fordern sie ziemlich heraus. Die jungen Leute werden mit vielen neuen Erfahrungen zurückkommen“, kündigte sie an.
Im Zuge der Diskussion regte die Vorsitzende des Partnerschaftskomittees und Stadträtin Karin Schuster (Eislinger Demokratische Mitte) an, bei zukünftigen Auslandsreisen auch eine der Eislinger Partnerstädte als Destination in Betracht zu ziehen. Insbesondere Oyonnax in Frankreich biete sich an, weil es dort bereits bekundetes Interesse gebe. „Wir müssen die Partnerschaft auf die Jüngeren ausdehnen“, sagte Schuster. bra