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Bericht Fachwart Wetter und Vegetation 2023

Bericht Fachwart OGV Berkheim2024

Wetter und Vegetation 2023

 

Von allem etwas … aber etwas zu viel …

Regen und Kälte im Frühjahr 

Etwas zu viel Sonne und Hitze im Sommer.

Etwas zu viel Regen im August.

Etwas zu wenig Obst im Herbst.

 

So wäre die Kurzform meines Berichts.

 

Fangen wir an mit dem 01. Januar 2023.

+18° C. Die ersten Blutläuse waren an den Wurzelaustrieben von Apfelbäumen zu finden.

Und auch der restliche Winter war zu warm.

Lediglich eine Kaltphase Mitte Februar mit Minustemperaturen in den Nächten bremste die Vegetation.

 

Im März war die Höchsttemperatur um die 18° C.

Insgesamt war es sehr wechselhaft und mit 79l/m² ziemlich nass.

 

Der Austrieb der Obstgehölze wie Stachelbeere fand um den 18.03. und von Äpfeln um den 20.03. statt.

 

April, April, der macht was er will … aber nicht das was er soll.

Mit 64 l/m² war der April sehr wechselhaft, kühl und windig.

Anfang des Monats blühten Stachelbeeren auf und um den 10.04. die Birnen.

Zwischen dem 04. und 06. April gab es frostige Nächte mit -5° C.

Bei Kirschen und Birnen die im Ballonstadium (weiße Knospe) waren, hatte man Sorge zwecks Frostschäden.

Äpfel blühten zur Monatsmitte auf.

Im Vergleich zu 2022 ca. 10 Tage später.

Durch die kühle und feuchte Witterung taten sich die Honigbienen schwer mit ihrer Bestäubungsarbeit. 

 

Selbst Hummeln und Wildbienen, die bekanntlich Schlechtwetterflieger sind, waren rar.

 

Dies wirkte sich auf den Fruchtbehang aus …

Dazu später mehr.

 

Auch die 1. Maihälfte war wechselhaft, aber warm.

Aus unserem 4-Tagesausflug ins Alte Land hatte der OGV dann eine Schönwetterperiode im Gepäck.

Diese hielt bis in den Juli hinein an.

 

Unsere Hocketse im Grünen fand bei bestem Wetter statt.

Das Volk freute sich an den schönen warmen bis heißen Sommertagen.

Nur unsere Vegetation und die Leute, die diese pflegen, waren im Stress Modus. 

Wasserschläuche und Gießkannen waren im Dauereinsatz. Gemüse und Beerenobst wegen ihrer Flachwurzeln waren zuerst durstig. Obstbäume zehrten noch von den Niederschlägen im Frühjahr. Dem Lößboden sei Dank!

 

In den Sommermonaten konnte man sehen, was wenig Bienenflug im Obstbau ausmachte … nämlich nicht viel.

 

Im Streuobstbau musste man die Äpfel suchen.

2022 war ein Hochertragsjahr und 2023 war wenig Blütenansatz vorhanden, also ein Alternanzjahr.

Und wenig minus noch weniger, gibt dann halt nix. 

 

Im gepflegten Hausgarten und Obstanlagen, wo die Auswirkungen von Alternanz nicht so groß war, war Obst zu finden. Im Schnitt aber weniger als im Vorjahr.

Bei Himbeeren, die Anfang April ihre Seitentriebe bildeten, waren die 3 Frostnächte zu sehen.

Wenig Behang und stellenweise verkrüppelte Früchte. Der Frost hat die Leiterbahnen der Pflanzen geschädigt.

 

Ende Juli und den ganzen August durch schlug die Witterung um. Schauer, Starkregen und Gewitter waren an der Tagesordnung. Der Begriff Schwergewitterlage kam in den Wetterberichten auf.

 

Im Juli hat es 65 l/m² und im August 90 l/m² geregnet.

In der 2. Augusthälfte verwandelten Temperaturen von 35° C Süddeutschland in ein Treibhaus.

Die Getreideernte fiel in Wasser. Vernünftige Brotqualitäten bei Weizen und Dinkel konnten kaum eingefahren werden. Für den Futtertrog ging es noch.

 

Im September war es angenehmer.

Manche Obstbäume trieben nochmals richtig durch und blühten sogar noch auf. Diese Blüten fehlen übrigens 2024.

 

Wer Kartoffeln ernten wollte, hatte beim Roden eine unangenehme Überraschung … Kleine Dinger kamen zum Vorschein. Außer man hatte Wasser zur Verfügung.

 

Die Obsternte auf den Streuobstwiesen war schnell erledigt. Die Mostereien machten schon Mitte Oktober zu.

 

Der Oktober präsentierte sich in der 1. Hälfte golden. Dann wechselhaft. Es kamen 65 l/m² zusammen.

 

Im November wurde es noch feuchter. 86 l/m² Regen. In Norddeutschland blieben viele Kartoffeln im Boden. Zu nass war es für die Maschinen.

Vor 150 oder 200 Jahren wäre dies eine Hungersnot gewesen.

 

Auch die Zuckerrübenernte war für die Landwirte äußerst schwierig zu bewältigen.

 

Anfang Dezember kam ein Hauch von Winter. Eine leichte Schneedecke überzog die Landschaft.

Das hielt aber nicht lange an und es regnete wieder. 69 l/m².

Wer die Nachrichten verfolgte, sah wie die Norddeutsche Tiefebene und die Täler der Mittelgebirge überflutet wurden. Die Böden konnte nach 2 Monaten Regen kein Wasser mehr aufnehmen und die durchgeweichten Dämme brachen.

 

Fazit von 2023: Mal wieder ein Jahr der Extreme. 

Nur der Grundwasserspiegel profitierte davon.

MaKr