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Fastnachtswagen fing Feuer

Brand bei Umzug in Kehl: Wohl noch Schlimmeres verhindert

Der Fastnachtswgen in Kehl steht beim Umzug lichterloh in Flammen. Ein Mann wurde dabei schwer verletzt.

Marco Dürr/Einsatzreport24/dpa

Der Fastnachtswgen in Kehl steht beim Umzug lichterloh in Flammen. Ein Mann wurde dabei schwer verletzt.

Nach dem Brandunglück bei einem Fastnachtsumzug im badischen Kehl soll nach Angaben der Polizei ein Sachverständiger bei der Suche nach der Ursache für das Feuer helfen. Unklar sei unter anderem, ob das betreffende Stromaggregat zum Brandausbruch überhaupt in Betrieb gewesen sei oder noch andere elektrische Geräte genutzt worden seien, teilte die Polizei am Montag mit. Der ausgebrannte Anhänger sei sichergestellt worden. Als Ursache des Feuers nannte die Polizei zunächst die Verpuffung eines Aggregats auf einem Anhänger.

Die Polizei geht von einem Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro aus.

OB Britz lobt Verhalten

Oberbürgermeister Wolfram Britz das Verhalten von Teilnehmern gelobt. «Die Mitglieder der Narrengruppe haben sehr besonnen reagiert und damit wohl noch Schlimmeres verhindert», sagte der parteilose Lokalpolitiker der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Mann schwer verletzt

Bei dem Brand eines Fastnachtswagens war nach Polizeiangaben vom Sonntag ein Mann schwer verletzt worden, sechs Menschen erlitten leichte Verletzungen. «Die Nachricht von diesem tragischen Vorfall verbreitete sich rasch entlang der Umzugsstrecke. Selbstverständlich haben wir den Umzug sofort abgebrochen», berichtete Britz. Es waren mehrere Zehntausend Menschen auf der Straße.

Beispielloser Vorfall

Der Vorfall sei beispiellos, sagte Britz. «Ein solches Unglück hat es in Kehl noch nicht gegeben.» In der Grenzstadt leben rund 37.000 Menschen, auf der anderen Rheinseite liegt die ostfranzösische Metropole Straßburg.

Fastnachtsumzug in Kehl: Beim Brand eines Fastnachtswagens wurden mehrere Menschen verletzt, einer davon schwer.

Marco Dürr/Einsatzreport24/dpa

Fastnachtsumzug in Kehl: Beim Brand eines Fastnachtswagens wurden mehrere Menschen verletzt, einer davon schwer.

Dramatische Szenen

Am frühen Nachmittag spielten sich dramatische Szenen in der Kehler Innenstadt ab: Mitten im närrischen Treiben war eine Detonation zu hören. Um sich vor den Flammen zu retten, sprangen mehrere Menschen, die sich auf dem Anhänger des Umzugswagens einer Fastnachtsgruppe aus dem Schwarzwaldort Glottertal befanden, auf die Straße.

Britz teilte mit, er habe mit Mitgliedern der Narrengruppe gesprochen und sich später im Krankenhaus nach den Verletzten erkundigt. «Unsere Gedanken sind bei den Verletzten - wir hoffen sehr, dass sie bald wieder ganz gesund werden.»

Brand war schnell gelöscht

«Der Umzug war in vollem Gange, als ich auf der Tribüne auf dem Marktplatz erfuhr, dass ein Fastnachtswagen am Beginn der Umzugsstrecke in Brand geraten war», schilderte der Rathauschef. «Ich bin sofort los. Als ich am gut einen Kilometer entfernten Unglücksort eintraf, hatte unsere Feuerwehr den Brand bereits gelöscht, die Verletzten wurden von Rettungsdienst und Notarzt versorgt.»

Das Feuer war nach Auskunft der Stadt im Innenraum des Wagens ausgebrochen, der ein Schiff darstellte. Der Umzugswagen wurde stark beschädigt. Die Stadt teilte mit, der durch den Brand schwer verletzte Mann sei mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen worden.

Video: Verletzte bei Brand eines Fastnachtswagens in Kehl

Nicht der erste Zwischenfall bei Fastnachtsumzügen

Es ist nicht der erste schwerwiegende Zwischenfall bei einem Fastnachtsumzug in Deutschland. In Eppingen wurde eine 18-Jährige im Jahr 2018 bei einem Fastnachtsumzug von einer Gruppe verkleideter Hexen über einen Kessel mit heißem Wasser gehalten. Dabei verbrühte sich die junge Frau die Beine. Der Kessel befand sich auf einem Ziehwagen der Gruppe und wurde von einem mit Holz befeuerten Ofen erhitzt.

Im Jahr 2017 war eine 26-Jährige bei einem Fastnachtsumzug in Hambrücken bei Karlsruhe vor einem Traktor zur Sicherung im Einsatz. Die junge Frau stolperte jedoch, wurde von dem Fahrzeug überrollt und trug lebensgefährliche Verletzungen davon. Ebenfalls 2017 fiel ein damals 21-Jähriger im oberbayerischen Markt Indersdorf während eines Umzugs von einem Faschingswagen. Er stürzte aus vier Metern Höhe kopfüber zu Boden und wurde lebensgefährlich verletzt.