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Das "Rätsel von Unterregenbach" erkunden.

Michael Speck

 


So lautet das Motto unserer diesjährigen Studienfahrt in das Jagsttal unterhalb von Langenburg.

Unsere Fahrt begann früh  mittags, um 11.00 Uhr in Cleversulzbach. Mit privaten PKW´s fuhren 18 Personen unseres Vereins in die kleine Jagsttalgemeinde Unterregenbach (60 Einwohner). Am Ziel angekommen, begrüßte uns der ortsansässige Schaumweinproduzent Hans-Jörg Wilhelm, der ehrenamtlich als Hobby-Archäologe und Kirchenführer (Kirche St. Veit, Krypta) fungiert. Unser erster Weg führte uns in die Ortskirche St. Veit, die neben den Resten der ehemaligen Bailika steht. Von der Basilika sieht man noch die Grundsteinmauern und die Krypta, die wir später noch entdecken sollten. 

Gespannt lauschten wir auf den Sitzbänken der Kirche. die Ausführungen von Herrn Wilhelm, der uns anhand von Schautafeln die derzeitigen Funde und Ausgrabungen in seiner Ortschaft erläuterte. Der ganze Ort ist eine außergewöhnliche Fundstätte, was den Bewohnern gesetzlich nicht erlaubt, dort mehr als 51 cm zu graben. Mit Hilfe von Herrn Wilhelm machten wir einen Gedankensprung vor über 1000 Jahren, um nachvollziehen zu können, was dort in Unterregenbach passiert ist. 

Danach ging es, mittels einer eisernen Leiter, in den Raumunterhalb der Kirche, wo die Reste der Mauer der Urkirche zu sehen waren. Dort wurde seitlich in Grabkammern , Knochenreste von drei Personen gefunden. Für damalige Verhältnisse, zwei sehr großgewachsene Erwachseneund ein Kind. Anhand der Carbonmethode, konnte man das Alter eines der Knochenresteauf 650 Jahre nach Christus festlegen. Wir befinden uns hiermit in der frühchristlichen Zeit des Jagsttales und es ist einer der ältesten Kirchen Württembergs. 

Von der Urkirche ging es rüber zur Krypta der ehemaligen Basilika, die sich im Keller des Pfarrhauses befindet, die Herr Wilhelm bewohnt. Nochmals versuchte Herr Wilhelm die Ausmasse der Basilika in uns wach zurufen, die in dieser damaligen wenig besiedelten Landschaft eine große Austrahlungskraft gehabt haben muss. Zum guten Abschluß kredenzte unser Geschichtsvirtuose Herr Wilhelm einen selbstgemachten Quittensecco und wir aßen unsere mitgebrachten Butterbrezeln dazu.

Mit neuem Wissen angereichert zog die Karawane weiter ins Café Bauer nach Langenburg. Mit einer herrlichen Aussicht nach Bächlingen und Umgebung genossen wir Kaffee und Kuchen. 

Um das "Rätsel von Unterregenbach" abzurunden und zu vertiefen, haben wir noch einen Abstecher ins Hällisch-Fränkische Museum nach Schwäbisch Hall gemacht. In der modernen und experimentiellen Ausstellung konnten wir unser Wissen über den Mythos Basilika erweitern.

Das Abendessen in der Brauereigaststätte "Zum Löwen" in Schwäbisch Hall rundete den geselligen Abend noch ab. Die Heimfahrt nach Cleversulzbach stand unter den Eindrücken der Besichtigungen nach und wird uns in unseren Träumen noch weiter beschäftigen.