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Der Museumstag lockt wieder mit buntem Programm

Am 1. Mai öffnen sich wieder die Tore der beiden malerischen Anwesen in der Mannheimer Straße 59 und 61 zu einem Blick in vergangene Zeiten, wenn der Heimat- und Kulturkreis Oftersheim von 10 bis 18 Uhr zu seinem beliebten Museumstag einlädt. Insider wissen es längst: Es ist keineswegs immer das Gleiche, was an diesem Tag geboten wird, denn neben einem gewissen Standardprogramm werden jedes Jahr auch diverse Sonderthemen aufgegriffen. 

Dieses Mal stehen beispielsweise Sojabohnen und Pastinaken im Fokus – die Öl- und Eiweißpflanzen beziehungsweise Gemüsewurzeln erfreuen sich in Zeiten von steigenden vegetarischen und veganen Ernährungsweisen großer Beliebtheit als Fleischersatzvarianten. Das hat Folgen für die Landwirtschaft, auch in der Region hierzulande, weil der Anbau dieser beiden Pflanzen unter anderem das Landschaftsbild nachhaltig verändert. Kulinarisch geht es auch in der Küche der bäuerlichen Wohnung zu, dort wird „essbares Unkraut“ vorgestellt, besser bekannt als Spitzwegerich. Und „iwwer de Gang riwwer“ in der Rolf-Weber-Stube zeigt eine Ausstellung sehenswerte Erzeugnisse des Klöppelns. Eine anschauliche Demonstration dieses Kunsthandwerks bot übrigens schon der Museumstag 1991: Damals gastierte aus der noch „jungen“ Partnerkommune Weinböhla – die Partnerschaftsurkunde war im selben Jahr unterzeichnet worden – ein ganzer „Klöppelzirkel“ in der Hardtgemeinde als Beitrag eines angestrebten kulturellen Austauschs. Im ersten Obergeschoss der Tabakscheune können die Besucher passend zur Räumlichkeit beobachten, wie einst auch in Oftersheim Zigarren hergestellt wurden; Spinnen und Weben am mechanischen Webstuhl gehören ebenso längst zum Repertoire dieses Tages. Im Erdgeschoss und im Museumshof stellen Schreiner, Zimmermann und Korbmacher ihre Handwerkstechniken vor. In allen Ausstellungsabteilungen beider Häuser geben sachkundige Vereinsmitglieder gerne bereitwillig Auskunft. 

Auf das ganz junge Publikum hat der Verein seit jeher ein besonderes Augenmerk und möchte es auf spielerische Weise an ortsgeschichtliche Themen heranführen, um daraus Lehren für Gegenwart und Zukunft zu ziehen. So ist beim Arbeitskreis „Volkskunde und Brauchtum“ kreatives Basteln angesagt, das Stammsägen im Hof erfreut sich stets großer Beliebtheit wie auch das obligatorische Kinderquiz. Außerdem gibt es in diesem Jahr wieder eine Neuauflage des Malwettbewerbs „Ofdasche in Deinen Farben“, die Malvorlagen der Motive sollen voraussichtlich an diesem Tag zum Abholen bereitliegen. Ausführliche Hinweise dazu werden noch bekannt gegeben. Jedenfalls winken hier und dort wieder „coole“ Preise für die Sieger.

Und weil so viel Kultur auch hungrig macht, hält der Heimat- und Kulturkreis für seine Gäste aus nah und fern wieder ein reichhaltiges Speise- und Getränkeangebot bereit. Dazu gehört wie gewohnt auch ein gut sortiertes Kuchenbuffet, daher bittet der Verein seine Mitglieder und Freunde um entsprechende „süße“ Spenden. Wenn der Mai dann auch noch das passende Wetter mitbringt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen bei dieser Zeitreise auf „Ofdascher“ Art. Herzlich willkommen!

Hans-Peter Sturm