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Zwei ausverlaufte Konzertabende

Drei Stunden musikalische Extraklasse

Cassandra Steen

irs

Cassandra Steen

Zweimal ausverkauftes Haus -  die Lumberjack-Bigband, mit David Whitley und Cassandra Steen, hat die Stadthalle in einen musikalischen Hexenkessel verwandelt. Das Publikum riss es von den Stühlen.
Mit einem fulminanten Konzert haben die Göppinger Lumberjack-Bigband sowie die Sänger Cassandra Steen und David Whitley fast drei Stunden lang ein musikalisches Feuerwerk auf die Bühne gebracht, das seinesgleichen sucht.
Das Publikum war gefordert
Der Bigband-Leader Alexander Eissele hat es nicht nur musikalisch drauf, er ist ein Publikums­animateur par excellence. Nichts mit entspanntem Abend und ein bisschen zuhören, sondern Fuß auf`s Gas und losbrausen und das knapp drei Stunden lang, war die Devise. Kaum auf der Bühne legte Eissele los, die berühmte Ola-Welle wurde gemeinsam eingeübt, mitklatschen im Takt und Arme schwenken wurde gefordert und Eissele hatte das Publikum in der Tasche und auf Kurs. Musik sei nicht messbar, es komme auf die Menschen an, so Eissele, und die waren mehr als dabei, von Anfang an und das ist beileibe nicht immer so.
„Papa loves Mambo“, der 70 Jahre alte Hit von Perry Como, machte den Auftakt. Sänger David Whitley intonierte herausragend und der Schweiß floss in Strömen, nicht nur beim 56-Jährigen, sondern auch bei Alexander Eissele. Und dann kam die Soul Queen Deutschlands. Cassandra Steen war nicht umsonst, mitsamt David Whitley, das Zugpferd des Konzerts und ihr Hit „Unter die Haut“ Titel des Konzertprogramms.
Unter die Haut gingen ihre Songs allemal. In Deutschland aufgewachsen, ist die Sängerin mit der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft, ein richtiges, schwäbisches Mädle, das bewies sie gleich im Gespräch mit Alexander Eissele. In breitestem Schwäbisch erzählte sie die Geschichte hinter dem Song. Das Management von Tim Benzko habe sie kontaktiert, angefragt ob sie nicht gemeinsam mit Benzko etwas machen wolle. Die Zeit war knapp, das Treffen fand bei Benzko zuhause statt, herausgekommen ist die Ballade „Unter die Haut“, deren Text von Benzko stammt. Das Eislinger Publikum war begeistert, der nächste Beifallssturm tobte und es sollte nicht der letzte gewesen sein. Ob Songs, wie „Upside Down“, ein Hit von Diana Ross, „Shake a Tail Feather“ im Duett gesungen, die Körper schüttelten sich im Takt und nicht nur die auf der Bühne, auch die im Saal.
Es war das Jahr 1954, als „What a Difference a Day made“ durch Dinah Washington bekannt wurde, von David Whitley gesungen, ging der Titel wahrlich unter die Haut, zum Dahinschmelzen, das fanden auch die rund 520 Gäste.
Viele jüngere Besucher
Auch nach fast drei Stunden musikalischer Unterhaltung der Extraklasse hatte das Eislinger Publikum nicht genug, frenetisches Klatschen verlieh der Forderung nach Zugaben Nachdruck und Musiker und Sänger ließen sich nicht lange bitten. „I`ll Be There“ setzte den gelungenen Schlussakkord hinter das knapp dreistündige Hörerlebnis, das eigentlich auch ein Erlebnis für die Augen war.
Dem Eislinger Kulturamt kann man nur zur Auswahl dieses Konzerts für`s  Eislinger Kulturprogramm nur gratulieren. Nicht nur die älteren Semester, die eingefleischten Kulturbesucher, wurden angezogen, sondern auch sehr viel junges Publikum, was der Stimmung des Abends sichtlich und hörbar gut getan hat. irs