Ehrungsabend wieder ein voller Erfolg!

Bürgermeister Michael Lehrer ehrt zahlreiche Bürgerinnen und Bürger 

 

Endlich war es wieder so weit! Zahlreiche Einzelsportler:innen und auch Mannschaften sowie Musiker:innen, die sich im Jahr 2023 durch eine hervorragende Leistung im sportlichen und kulturellen Bereich ausgezeichnet haben, wurden vergangene Woche beim diesjährigen Ehrungsabend der Gemeinde Aichhalden geehrt. Zudem fanden auch die Blutspenderehrungen sowie erstmals die Verleihung des Ehrenglases statt.

 

Bürgermeister Lehrer erinnerte bei seiner Begrüßung daran, dass die Gemeinde den Ehrungsabend stetig weiterentwickle. So sei man vor sechs Jahren mit einer reinen Sportlerehrung gestartet, um die sportlichen Erfolge zu würdigen und die Leistungen einem breiten Publikum zu präsentieren. Zwischenzeitlich habe man aber gemerkt, dass es auch im kulturellen und musikalischen Bereich herausragende Leistungen gibt. Aber auch das bürgerschaftliche Engagement in der Gemeinde soll am Ehrungsabend mehr in den Fokus rücken und so einem breiten Publikum präsentiert werden. Man wolle den Abend nutzen, um die Wahrnehmung und die Wertschätzung des Ehrenamtes zu fördern sowie den Engagierten für ihren Einsatz zu danken. Durch den Ehrungsabend sollen somit Erfolge, Talente und vor allem das bürgerschaftliche Engagement durch die öffentliche Aufmerksamkeit sichtbar gemacht werden. 

 

 

Blutspenderehrungen

 

In seiner Ansprache ging Lehrer auf den österreichischen Arzt Karl Landsteiner ein, der 1868 in Wien geboren wurde. Ihm sei es zu verdanken, dass wir das A-B-0-System der Blutgruppen haben. Hierfür hat er auch 1930 den Nobelpreis für Medizin bekommen. Landsteiner erkannte zudem, dass die Bluttransfusion zwischen Personen der gleichen Gruppe nicht zur Zerstörung der Blutzellen führt, wohl aber zwischen Personen verschiedener Blutgruppen. 1907 wurde die erste erfolgreiche Bluttransfusion durchgeführt, die auf seinen Arbeiten basierte. Bis heute bilden seine Entdeckungen die Grundlagen der modernen Transfusionsmedizin. Ein großer Mann, hochdekoriert mit Ehrendoktorwürden, zahlreiche Straßen wurden nach ihm benannt und er schaffte es sogar auf die 1000-Schilling-Note in Österreich.

 

Lehrer stellte den Zuhörern zudem die Frage, was wäre, wenn es die Blutspender nicht gäbe? Blutspender, die regelmäßig ihr Blut der Medizin zur Verfügung stellen? Dann wäre die gesamte Forschung von Landsteiner zu nichts nütze. Bluttransfusionen wären auf Eigenblutspenden begrenzt. Viele Operationen könnten nicht durchgeführt werden, viele Krankheiten nicht oder nur schwer geheilt werden.

 

Pro Tag benötigt man in Deutschland rund 14.000 Blutspenden. Die allermeisten, fast 75 %, werden durch die DRK-Blutspendendienste in Deutschland gesammelt. Das ist eine immense Menge und dieser Bedarf nimmt stetig zu. Die Anzahl der regelmäßigen Spender leider nicht. Diese liegt weiterhin bei 3,5 % der Bevölkerung.

 

Es braucht das Blut, den besonderen Saft des Lebens, den man bis heute auch nicht künstlich herstellen kann. Eine Lebendspende von Menschen, die uneigennützig und ohne finanziellen Hintergedanken oft mehrmals im Jahr zum Blutspenden gehen und damit zu Lebensrettern werden.

 

Lehrer freute sich, dass in der Gemeinde Aichhalden regelmäßig Blutspendentermine angeboten und diese auch sehr gut angenommen werden. Es freute ihn zudem, dass es in der Gemeinde sehr viele Spenderinnen und Spender gibt, die sehr regelmäßig zum Spenden gehen. 

 

Insgesamt sieben Mehrfachspender konnten durch Bürgermeister Lehrer am Ehrungsabend mit einer Ehrennadel und Urkunde ausgezeichnet werden.

 

10-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold):

• Kerstin Pfaff
• Helmut Siegl
• Marco Sigloch

 

25-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz und eingravierter Spendenzahl 25)

• Jennifer Heim

 

100-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl 100)

• Wilhelm Irion

 

125-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl 125)

• Walter Schwab 

 

175-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl 175)

• Gerhard Wössner

 

 

Verleihung Ehrenglas | Auszeichnung für besondere Verdienste im Ehrenamt

 

Im letzten Ehrungsblock fand die Verleihung des Ehrenglases der Gemeinde Aichhalden für besondere Verdienste im Ehrenamt statt. Bei dieser neu geschaffenen Ehrung sollen insbesondere Vereinsmitglieder bedacht werden, die seit vielen Jahren im Hintergrund außergewöhnliche Arbeit leisten und so einen wertvollen und auch wichtigen Beitrag zum ehrenamtlichen Engagement beisteuern.

 

Lehrer erinnerte, dass bereits vor einigen Jahren die Bürgermedaille eingeführt wurde. Bei dieser Auszeichnung werden Personen mit besonderen Verdiensten um die Gemeinde Aichhalden, ihrer Einwohner und ihrer Vereine geehrt. Der Fokus hierbei liegt vor allem auf Personen, die sich jahrelang in verantwortlichen Positionen ehrenamtlich engagiert haben.

 

Es braucht aber nicht nur Häuptlinge, sondern vor allem auch Indianer. Personen, die meist im Hintergrund agieren. Personen, die auf jedem Fest, bei jedem Projekt eines Vereins wie selbstverständlich dabei sind. Personen, auf die man sich immer verlassen kann. Und so sei es Lehrer ein wichtiges Anliegen, genau solche Menschen zu ehren.

 

Die Vereine aus Aichhalden und Rötenberg hatten die Möglichkeit, Vorschläge für genau solch eine Ehrung bei der Vereinsgemeinschaft Aichhalden sowie dem Vereinsring Rötenberg einzureichen. Diese wiederum hatten daraufhin die Aufgabe, die Vorschläge zu sichten sowie zu gewichten, um anschließend einen Vorschlag dem Ehrenausschuss des Gemeinderates zu machen. Da den Vorschlägen der Vereine gefolgt wurde, sind die Geehrten nicht nur in den Augen des eigenen Vereins ehrungswürdig, sondern auch in den Augen aller Vereine. Dies macht die Verleihung des Ehrenglases daher zu einer ganz besonderen Auszeichnung.

 

In diesem Jahr wurden insgesamt drei Personen mit dem Ehrenglas ausgezeichnet.

 

Ruth Haberer

 

Ruth Haberer ist bereits 1967 in die DRK-Ortsgruppe Aichhalden, Bereitschaft Schramberg eingetreten. 1975 war sie Gründungsmitglied des DRK-Ortsvereins Aichhalden-Rötenberg. Weitere Ämter folgten bzw. werden bis heute noch ausgeübt:

 

   DRK-Ortsverein Aichhalden-Rötenberg

• ab 1979 bis heute Schriftführerin 
• 1982 bis 2011 Bereitschaftsleiterin
• 2012 bis heute stellv. Bereitschaftsleiterin
• Mehrere Jahre Notfall-Nachsorgedienst
• seit Bestehen des Ortsvereins mitverantwortlich für die Helfereinteilung und Vorarbeit bei Blutspenderterminen
• Gruppenmitglied bei vielen Ersthelfer-Wettbewerben; dabei sechsmal Kreissieger, zweimal Abzeichen Bronze, dreimal Abzeichen Silber, dreimal Abzeichen Gold
• 1986 Teilnahme beim internationalen Ersthelfer-Wettbewerb in Kufstein

 

DRK Kreisverband Rottweil

• 1989 bis 2001 stellv. Kreisbereitschaftsleiterin
• 1994 bis 2011 Mitglied im Kreisausschuss

 

Ruth Haberer war und ist immer im Dienst der Menschlichkeit und immer präsent, wenn es was zu helfen gibt. Und da gibt es sicher nicht nur schöne Erinnerungen. Denn als Bereitschaftsleiterin und Ersthelferin wird man oft auch mit unschönen Situationen konfrontiert.

 

Martin Eschle

 

Martin Eschle ist seit über 50 Jahren aktiver Hornist beim Musikverein Aichhalden. Und seit über 40 Jahren kommt kein Musikerfest ohne ihn aus. Denn als Küchenchef des MV Aichhalden bereitet er sämtliches Essensangebot meist alleine vor. Der Auf- und Abbau, der Ablauf und auch die anschließende Reinigung liegt stets in den Händen von Eschle. Er ist der erste Mann, der die Küche betritt und auch immer der Letzte, der sie wieder verlässt. Aber auch bei weiteren Arbeitsdiensten des Musikvereins ist er immer eine unerlässliche Stütze. Wenn eine helfende Hand gebraucht wird, kann man sich auf ihn immer zu 100 % verlassen. Eschle hatte nie ein offizielles Amt inne. Er ist ein Schaffer und sieht seine Stärken und Vorlieben in der praktischen Arbeit. Genau deshalb ist die neu geschaffene Ehrung für Eschle wie maßgeschneidert.

 

Monika Walter

 

Das Engagement von Monika Walter lässt sich nicht auf einen Verein reduzieren. Sie war viele Jahre aktive Fußballspielerin beim Sportverein Rötenberg, verbunden mit unzähligen Arbeitsdiensten vor und hinter der Theke. Dazu war Walter lange Jahre im Ensemble der Theatergruppe des SVR und sorgte dort für beste Unterhaltung. Beim Obst- und Gartenbauverein Rötenberg war sie ebenfalls lange Jahre Mitglied im Ausschuss, war bei vielen Pflanzaktionen dabei und hat auch heute noch eine Gießpatenschaft inne. Auch beim Maibaumschmücken war sie viele Jahre im Einsatz. Hinzu kommt ein außerordentliches Engagement bei der Fasnet. Egal, ob auf der Bühne mit dem „Trio Tratschiale“ oder beim Fasnetsbesen „Mädels am Bach“ – Monika Walter ist überall dabei. Arbeitsdienste beim Tennisclub Aichhalden-Rötenberg, Ratgeberin für viele Vereine rund um die Planung der Vereinsküche, Kuchenspenden für viele Vereinsfeste – es gibt nichts, was sie nicht macht.

 

 

Bürgermeister Lehrer bedankte sich bei den Geehrten für das außerordentliche ehrenamtliche Engagement und zeichnete diese mit dem Ehrenglas der Gemeinde Aichhalden, verbunden mit einer Urkunde sowie einem Präsent aus.

 

Über die sportlichen sowie kulturellen Auszeichnungen wird in der kommenden Ausgabe der Aichhalder Nachrichten ausführlich berichtet.