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Der Heilpädagogische Fachdienst

Ein wichtiger Baustein für die Qualität der Kinderbetreuung

Nicht allen Kindern fällt der Schritt von Zuhause in den Kindergarten leicht. Um Auffälligkeiten möglichst früh zu erkennen, unterstützen Mitarbeiterinnen des Heilpädagogischen Fachdienstes der Vinzenz von Paul GmbH die Eislinger Kindergärten. Während der jüngsten Sitzung des Kultur-, Sport- und Sozialausschusses (KSSA) hat Sonja Obenhuber über ihre Arbeit berichtet.
„Für uns ist es ein weiterer Qualitätsbaustein in der Kindergartenarbeit“, betonte Eislingens Oberbürgermeister Klaus Heininger. Die Arbeit des Heilpädagogischen Fachdienstes diene dazu, bei möglichen Auffälligkeiten früh entgegensteuern zu können, betonte er. Es werden sowohl die städtischen als auch kirchliche Einrichtungen betreut.
Wo liegen die Probleme?
Die Probleme, denen Erzieherinnen bei der Integration von neuen Kindern in eine Kindergartengruppe begegnen können, sind vielfältig. Aus ihrer Arbeit berichtete Sonja Obenhuber beispielhaft und anonym von einem Kind, das ohne Deutschkenntnisse in den Kindergarten kam und sich aggressiv verhielt. Logischerweise erschwerten die fehlenden Sprachkenntnisse sowie das aggressive Verhalten des Kindes die Kontaktaufnahme mit anderen Kindern. Nach einer Intensivierung der Sprachförderung habe sich das problematische Verhalten des Kindes gebessert, so Obenhuber. Oft seien die festgestellten Defizite der Kinder im sozial-emotionalen Bereich verortet.
Zunächst sind die Erzieherinnen in den Kindergärten gefragt. Erst auf ihre Anregung hin kommen die Mitarbeiterinnen der Vinzenz von Paul GmbH in den Kindergarten. Insgesamt betreuen Sonja Obenhuber zusammen mit einer Kollegin 120 Kindergartengruppen im Landkreis Göppingen. In Eislingen gibt es 43 Gruppen, für die in erster Linie Sonja Obenhuber zuständig ist.
Beschlossen wurde die Implementierung des Heilpädagogischen Fachdienstes Mitte 2022. Seitdem hätten von den 14 Eislinger Kindertagesstätten fünf den Besuch von Sonja Obenhuber angefragt, wie dem nun vorgestellten Bericht zu entnehmen ist. In den fünf Kitas habe es neun Fallanfragen gegeben. Es seien elf Spielbeobachtungen mit anschließender Bewertung erfolgt. Es seien ferner eine Fallberatung im Kita-Team ergänzend zur Spielbeobachtung, eine anonyme Fallberatung sowie neun Elterngespräche erfolgt.
Unsicherheit bei den Eltern
Bei den Gesprächen mit den Eltern erlebe sie zuweilen eine gewisse Unsicherheit, berichtete Obenhuber. Wiederstand gegen ihre Arbeit gebe es Seitens der Eltern selten, es überwiege die Sorge um das Wohl des Kindes.
Eingebunden ist die Arbeit des Heilpädagogischen Fachdienstes in ein Netzwerk. Zu den Kooperationspartnern zählen der Frühförderverbund Eislingen, Göppingen und Geislingen. Ferner ist das Sozialpädiatrische Zentrum und das Gesundheitsamt im Boot. Dadurch können rasch Unterstützungs- und Förder­möglichkeiten auf den Weg gebracht werden. Um Hilfe und Förderung zu erhalten ist oftmals wiederum der Bericht des Heilpädagogischen Fachdiensts die Voraussetzung.
Dass dem Heilpädagogischen Fachdienst die Arbeit ausgeht, muss angesichts wachsender Zahlen an Kindern in Eislingen nicht befürchtet werden. Noch in diesem Jahr kommen mit den Kitas Stadtkäfer und Täleshüpfer zwei weitere Betreuungseinrichtungen hinzu. bra