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Erfolgreicher Frühjahrsstart der Fachgruppe Wassergefahren

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Der Morgen ist kühl, die Sicht klar. Auf dem Wasser spiegelt sich die aufgehende Morgensonne wider, die schnell die letzten Dunstschleier verfliegen lässt. Aufgeschreckt vom leichten Wind im Geäst der riesigen Pappeln fliegen zwei Wasservögel dicht über der Wasseroberfläche davon. Im abgelegenen Teil des Philippsburger Altrheins sitzt seit den frühen Morgenstunden ein einsamer Angler in seinem Schlauchboot. Allein das leise Tuckern der zwei PS-starken Bootsmotoren deutet auf das Bevorstehende auf dem Wasser hin. Langsam gleiten die beiden Mehrzweckpontons (MZAB) der Fachgruppe Wassergefahren durch das Hafenbecken des Altrheinarms bis zur Hafenmündung. Am Rheinstrom angekommen werden mit einem beherzten Umlegen der Steuerhebel die Motoren auf Touren gebracht, um gegen die starke Strömung des Rheins anzukommen. Ziel der Reise an diesem frühen Samstagmorgen sind die Rheinhäfen bei Karlsruhe. Gemeinsam mit den Feuerwehren aus Eggenstein-Leopoldshafen und die der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Hagenbach sowie der Berufsfeuerwehr Karlsruhe findet im Rahmen der rheinübergreifenden Zusammenarbeit ein fachlicher Austausch statt.

 

Im Mittelpunkt des Treffens stand eine ausführliche Revierkunde der Gewässer rund um die Karslruher Rheinhäfen. Im Einsatzfall ist so ein sicheres Befahren möglich und durch die Kenntnis über vorhandene Wasserbauten, Untiefen, Strömungsverhältnisse sowie die Auslastung des Bereichs durch die Berufsschifffahrt können unliebsame Überraschungen vermieden werden. Gemeinsame Fahrmanöver wie das Anlegen an einem anderen Wasserfahrzeug, Wenden auf engem Raum und kursgerechtes Aufstoppen bildeten den Abschluss des fachlichen Austauschs.

 

 

Zu einer ungeplanten Übung kam es bei der Rückfahrt, als durch eine abrupte Armbewegung des Steuermanns plötzlich der QuickStop gezogen wurde. Dabei handelt es sich um einen Stecker, der über ein Band mit dem Handgelenk verbunden sein muss. Sollte die steuernde Person unerwartet über Bord gehen, wird der Stecker gezogen und augenblicklich stoppt der Motor. In der aktuellen Situation sprang allerdings der Motor nicht direkt wieder an, sodass eines der MZABs manövrierunfähig im Fahrwasser trieb. Durch Ankerwerfen konnte die Position gehalten werden, das zweite MZAB blieb in der Nähe, um die Berufsschifffahrt im Auge zu behalten. Der Rhein war an diesem Samstag stark befahren. Nach kurzer Zeit konnte der Motor wieder in Betrieb genommen und der Anker gelichtet werden. 

Als Bundeswasserstraße ist der Rhein eine durch die Berufsschifffahrt hochfrequentierte „Autobahn“. Die Wellen der großen Frachtschiffe und die schnelle Strömung machen den Rhein jedes Mal zu einer Herausforderung für unsere Besatzungen. 

 

 

Unser Gruppenführer Christoph Klahn zeigte sich mit der Leistung seiner Bootsführer sehr zufrieden: „Nicht nur geplante Übungen, sondern auch unerwartete Zwischenfälle, wie der Motorausfall im Fahrwasser, meistert unsere gut ausgebildete Truppe ohne größere Schwierigkeiten.“ 

Mit der Sonne im Rücken wurde alsbald der Heimathafen beim SKC Philippsburg erreicht.

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