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Gemeinderatssitzung im Geiste der Völkerverständigung – denkwürdige Momente in der Turn- und Festhalle

Stadtverwaltung

Freundschaften pflegen und Brücken bauen – hin zur Völkerverständigung. Dieser Geist war am vergangenen Samstag in der Turn- und Festhalle eingezogen. Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft von Bönnigheim und dem elsässischen Rouffach hielten die Gemeinderäte beider Städte eine gemeinsame Sitzung ab. Eigens dafür war eine Delegation aus Rouffach in die Ganerbenstadt angereist.

Es war dann ein denkwürdiger Moment, als zwei Bürgermeister gleichzeitig zum Stift griffen. Schwungvoll setzten sie ihre Unterschrift unter die Urkunde. Bürgermeister Albrecht Dautel und Bürgermeister Jean-Pierre Toucas bekräftigen damit den Willen, die Partnerschaft zwischen Bönnigheim und Rouffach lebendig zu halten und weiterzuentwickeln. Einen, der in den vergangenen sechs Jahrzehnten wesentlich zur deutsch-französischen Völkerverständigung auf lokaler Ebene beigetragen hat, zeichnete der Verwaltungschef sogar mit der Bürgermedaille aus: Jean-Claude Vuillemin. Er hat sich seit der Gründungsstunde der beidseitigen Beziehungen kontinuierlich engagiert, die Städtepartnerschaft lebendig zu halten. Vuillemin nahm die hohe Auszeichnung der deutschen Freunde mit Freude an. 

Bönnigheim habe eine besondere Verbindung zu den deutsch-französischen Beziehungen, sagte Bürgermeister Albrecht Dautel. „Als eine der ersten Städte, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine deutsch-französische Partnerschaft etablierte, haben wir einen wichtigen Beitrag zur Förderung vom Verständnis und Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern geleistet.“ Dieses Beispiel habe dann andere Städte ermutigt, ähnliche Partnerschaften einzugehen. Dies zeige, dass sich lokale Initiativen sogar auf internationale Beziehung positiv auswirken können, betonte Albrecht Dautel. Wegbereiter damals seien jedoch Musikvereine der beiden Kommunen gewesen, denen sich dann auch die Verwaltungen angeschlossen hätten. Dies wiederum habe weiteren Vereinen wie dem Schwäbischen Albverein, dem Boule-Verein, der Historischen Gesellschaft, dem DRK, der Feuerwehr, dem Vdk, dem Altenclub und Sportverein den Impuls gegeben, ebenso bilaterale Beziehungen aufzubauen. Zudem habe sich der Schüleraustausch zur festen Größe etabliert. Seit 1965 bestehe zwischen der Sophie La Roche Realschule und dem Collège Jean Moulin ein beständiger Austausch. Erst diese Woche seien Schülerinnen und Schüler aus Bönnigheim wieder aus Rouffach zurückgekehrt. So gewähre der Schüleraustausch nicht nur Einblicke in die Kultur anderer Länder, sondern stärke Freundschaften über Grenzen hinweg – und somit auch die Partnerschaft.

Bürgermeister Jean-Pierre Toucas begrüßte die Anwesenden mit einem charmanten „mes amis“ und betonte, Partnerschaft sei gemeinsames Leben und gemeinsames Glück. Er gedachte all derer, die sich bereits mit Herz in die Partnerschaft eingebracht hatten. Der Landtagsabgeordnete der Grünen, Markus Rösler, sagte Partnerschaft sei die Grundlage für Frieden. Sowohl die Gäste als auch die Gastgeber dürften stolz sein, dass ihre Länder in Frieden miteinander lebten, denn dies sei nicht immer so gewesen. Schön seien die Gemeinsamkeiten beider Kommunen, da sie Verbindung schafften. So seien die Kulturlandschaften im Zabergäu und im Elsass beide vom Weinbau geprägt. Zudem pflegten Rouffach und Bönnigheim ihre Museen. Als Hobbyornithologe wies Rösler darauf hin, beide Regionen seien Brutgebiet einer Vogelart, die in besonderem Maße für Partnerschaft stehe – des Weißstorches.

Kulturamtsleiterin Birgit Papendorf, die das kurzweilige Programm der Feierlichkeiten moderierte und organisiert hatte, freute sich, dass auch Dr. Eileen Keller vom Deutsch-Französischen Institut Ludwigsburg nach Bönnigheim gekommen war. Keller betonte wie wichtig die Zusammenarbeit Deutschlands und Frankreichs für den Frieden seien. Rund 2.200 deutsch-französische Städtepartnerschaften würden aktuell gepflegt. Sie seien Fundament für Aussöhnung und Annäherung. Sie hob hervor, eine gute Verständigung zwischen den Ländern werde sowohl von Bürgerinnen und Bürgern Deutschlands als auch Frankreichs für wichtig erachtet, dies zeige das Ergebnis einer Umfrage.

Einen würdigen musikalischen Rahmen verlieh ein Ensemble des Musikvereins Stadtkapelle der feierlichen Sitzung. Sie hatten den Vormittag mit dem EurovisionssongTe Deum – Prelude von Marc Antoine Charpentier eröffnet. Zum Eintrag der französischen Delegation ins Goldene Buch der Stadt ließen sie die deutsche und französische Nationalhymne erklingen. Bürgermeister Dautel dankte allen Beteiligten, die zum Gelingen der Feierlichkeiten beigetragen haben – unter anderem dem Mensa-Team, das die Gäste mit einem leckeren Imbiss verköstigte. Und ganz besonders dankte er natürlich den Rouffachern, die den weiten Weg auf sich genommen hatten.

 

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