Dr. Rudolf Schmich mit Ehrennadel geehrt
„Eine Chronik schreibt derjenige, dem die Gegenwart wichtig ist“, heiß es im Vorwort des ersten Bandes der Ortschronik. „Wer die Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern“, steht zum Geleit im zweiten. Ohne Zweifel ist die Ortshistorie wichtig, denn wer sie kennt, kann die Gegenwart leichter beurteilen.
Geht es um die Ortshistorie, so ist Dr. Rudolf Schmich in Bad Schönborn stets eine erste Adresse, auch gerade dann, wenn es um eine profunde Auskunft geht. Als die Grundschüler der Franz-Josef-Kuhn Grundschule ein Buch schrieben, gab ihnen der ehemalige Schulleiter des Schönborngymnasiums in einem spannenden Vortrag über die ehemalige Poststation das Rüstzeug dazu. Auch wenn es darum geht, beim Tag des offenen Denkmals die Pfarrkirche Sankt Vitus vorzustellen, interessierten Bürgern eine Führung über den Friedhof anzubieten oder eine Dokumentation über die Kleindenkmale zu erstellen, ist Dr. Schmich mit seiner Expertise gefragt. Er ist Autor und Mitautor zahlreicher Beiträge in der Ortschronik. In bewundernswerter Weise sind seine Vorträge auch im hohen Alter von nunmehr 91 Jahren stets fundiert, strukturiert und kurzweilig. Im letzten Jahr beleuchtete er das Schicksal der jüdischen Familie Basnizki, als die Nachfahren anlässlich der Benennung des Bürgerhauses nach Gustav Basnizki anreisten. Im Mai wird er dort gemeinsam mit Otto Meid einen Lichtbildvortrag über Langenbrücken präsentieren. Auf seine Initiative entstand die Broschüre „Aus Flüchtlingen wurden Neubürger“ über die Parabutscher.
Für seine herausragenden Verdienste in der Heimatpflege wurde Dr. Rudolf Schmich nun bei einem Festakt in Sulzfeld vom Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe mit der Ehrennadel 2024 ausgezeichnet. Überreicht wurde sie ihm gemeinsam mit weiteren Geehrten von Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder. Geehrt werden Persönlichkeiten, die um die Besonderheit und die Einmaligkeit ihrer Heimat wissen, sie aktiv bewahren und gestalten und Kultur nicht nur als Erbe, sondern auch als Auftrag wahrnehmen, betonte Felder in ihrer Rede. (cm)