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Impfen – Schutz für sich selbst und andere!

Informationen zur Europäischen Impfwoche vom 21. - 27. April 2024

Das Gesundheitsamt Böblingen erinnert anlässlich der Europäischen Impfwoche Ende April daran, wie wichtig Impfungen zum Schutz aller Menschen vor schweren Krankheiten sind. Auch Erwachsene sind aufgefordert, den eigenen Impfschutz zu überprüfen und fehlende Impfungen nachzuholen.

Eine Impfung schützt nicht allein den Geimpften, sondern führt bei hohen Impfquoten zum Herdenschutz auch für jene, deren Immunsystem zu schwach ist, oder Neugeborene. So kann zum Beispiel die Übertragung von Masern in der Bevölkerung nachhaltig unterbrochen und verhindert werden, wenn mindestens 95 % der Menschen immun dagegen sind. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Kinder zur Immunisierung gegen Masern zwei Impfstoffdosen.

Im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen errechnet das Gesundheitsamt, wie gut der jeweilige Jahrgang gegen diese Infektionskrankheiten geschützt ist.

So lag im Landkreis Böblingen die Impfquote bei Masern unter eingeschulten Kindern bei 97,5 %, landesweit waren es 96,5 %. Die Leitung des Gesundheitsamts Dr. Anna Leher: „Es ist erfreulich, dass die Kinder in unserem Kreis in der letzten Einschulungsuntersuchung das Ziel der 95 % Masernimpfquote mit zwei Impfdosen erneut erreicht haben. Die Masernimpfquote im Kreis Böblingen liegt damit seit 2016 konstant über dem Landesdurchschnitt.“

Seit Ende der COVID-19-Pandemie sind die Masernfallzahlen in Europa deutlich angestiegen. So wurden im Europäischen Wirtschaftsraum 2.361 Masernfälle im Jahr 2023 gemeldet. In ganz Baden-Württemberg wurden im gleichen Zeitraum mit fünf Masernfällen vergleichsweise wenige Erkrankungen gemeldet. Dr. Leher dazu:„Es ist wichtig, dass die Masernimpfquote weiterhin so hoch bleibt. Masern ist eine der ansteckendsten viralen Erkrankungen überhaupt und ist zum Teil mit erheblichen Komplikationen verbunden. Eine hohe Impfquote verhindert, dass einzelne Masernfälle zu großen Ausbrüchen führen, und schützt auch diejenigen, die nicht geimpft werden können.“

Die Daten der Einschulungsuntersuchungen zeigen allerdings auch, dass bei weiteren Routineimpfungen ein Teil der Kinder nach wie vor zu spät oder nicht vollständig geimpft ist. So lag im Kreis Böblingen der Anteil der Kinder mit einer Grundimmunisierung gegen die herkömmlichen „Kinderkrankheiten“ wie Keuchhusten, Kinderlähmung und Diphtherie bei knapp 90 % und ist seit Jahren rückläufig. Damit die Bevölkerung bestmöglich vor Infektionskrankheiten, gegen die es Impfungen gibt, und deren teils schwerwiegende Folgeerkrankungen geschützt ist, ist es wichtig, dass die Impfung zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. 

Auch unter den Erwachsenen in Baden-Württemberg werden Impfungen beziehungsweise Auffrischimpfungen nur teilweise wahrgenommen, wie die Daten der KV-Impfsurveillance des Robert Koch-Instituts zeigen.

Weitere Informationen:

Die Impfempfehlungen für Deutschland spricht die Ständige Impfkommission (STIKO) aus. Ihre Empfehlungen sind übersichtlich im Impfkalender dargestellt.

Eine gute Übersicht zu Informationen rund um das Thema Impfen bietet die Webseite www.impfen-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Regionale Daten auf Stadt- und Landkreisebene zu den Impfquoten aus den Einschulungsuntersuchungen sind im Gesundheitsatlas BW abrufbar.