In dieser Serie stellen wir das Schauspielerteam des „theater am puls“ (tap) näher vor. Diese Woche stellt sich die 39-jährige Johanna Withalm aus Heidelberg, die an der Wiener Schauspielschule Krauss studiert hat, den Fragen von Birgit Schillinger vom Freundeskreis. Sie ist zurzeit im tap in „Mephisto“ und „Tod eines Handlungsreisenden“ sowie im Mannheimer Theaterhaus G7 zu sehen.
Birgit Schillinger:Warum sind Sie Schauspieler geworden?
Johanna Withalm: Ich bin ein Theaterkind. Mein Vater war Opernsänger am Theater Heidelberg. Das war quasi meine Kinderstube. Der Moment, in dem "es stimmt", was auf der Bühne stattfindet, weil alle in höchster Konzentration aufeinander Acht geben, füreinander aufmerksam sind, Text, Spiel und Emotionalität verbinden, um gemeinsam mit dem Publikum Situationen zu kreieren, die uns ergriffen machen, zum Lachen oder Nachdenken bringen - diese besondere Magie hat mich als Kind gepackt und nicht mehr losgelassen.
Schillinger:Wie und wann sind Sie zum tap gekommen?
Withalm: Nachdem ich in Israel, Wien, Dresden und Görlitz gelebt hatte, verschlug es mich 2020 wieder in die Heimat. Als ich meine Fühler nach Spielstätten in der Gegend ausgestreckt habe, stieß ich auf das tap und bin sehr glücklich darüber, hier einen Platz gefunden zu haben.
Schillinger:Haben Sie eine Lieblingsrolle?
Withalm: Das ist schwer zu sagen. Jede Rolle bringt verschiedenste Herausforderungen mit sich. Das Schöne an diesem Beruf ist, dass man sich regelmäßig mit Menschen, deren Geschichte, ihrem Umgang mit ihrem Leben und somit mit sich selbst auseinandersetzen muss.