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KiTa mitten ins Wohngebiet? Ja bitte!

Seit nahezu 6 Jahren beschäftigen sich Verwaltung und Gemeinderat mit diesem Projekt: Eine dringend benötigte 4-gruppige KiTa soll im Wohngebiet Stangen errichtet werden, hierzu war eine Änderung des Bebauungsplans notwendig. Diese wurde erstmals im Juni 2018 in Angriff genommen und jetzt, im März 2024, die erneute Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange beschlossen. Anlässlich der städtischen Planungsvorstellungen hatte sich im Zuge des Bebauungsplanverfahrens eine private Interessengemeinschaft (IG Stangen) gebildet, bestehend insbesondere aus betroffenen Nachbarn und Anwohner*innen des Stangenquartiers. Nach der Auslegung des Bebauungsplanentwurfs wurden im Jahr 2020 mehrere Abstimmungstermine mit der IG Stangen durchgeführt, auch unsere Fraktion hatte mehrfach den Austausch mit der Gruppe gesucht. Es wurden Anregungen und Bedenken diskutiert, die wir sehr ernst genommen haben und die letztlich zu einem Entgegenkommen und einer Anpassung der kommunalen Planungen im Detail geführt haben. 

Unser Fazit: Natürlich ist es schade, eine als Spielplatz genutzte Grünfläche zu verlieren. Allerdings wird nicht der komplette Bereich versiegelt, auch die KiTa wird einen Außenbereich haben, mit viel Grün, und die meisten älteren Bäume des Bestandes können erhalten bleiben. 

Unter anderem folgende Anregungen aus der Bevölkerung wurden aufgenommen: 

- Die Geschossigkeit wurde von ursprünglich 6 auf maximal 5 Geschosse reduziert. Zudem wurde die Geschossigkeit zur westlichen Bestandsbebauung auf 4 Geschosse und nach Süden auf 2 Geschosse abterrassiert.

- Das Baufenster wurde in der Ausdehnung modifiziert 

- Gebaut wird eine zweigeschossige KiTa, auf die gleichzeitige Errichtung von dringend benötigten Wohnraum über der KiTa wird vorerst verzichtet. Die detaillierte Planung wird zeitnah der Öffentlichkeit vorgestellt. 

- Ergänzende Untersuchungen bzgl. Verkehrszahlen, Baumbestand, artenschutzrechtliche Prüfung etc. wurden durchgeführt. 

 

Nachdem uns zum wiederholten Male unmittelbar vor der Sitzung ein Schreiben der IG Stangen erreichte, mit dem Ziel, die Bebauungsplanänderung zugunsten einer KiTa zu verhindern, möchten wir an dieser Stelle gerne nochmals für die Öffentlichkeit wiederholen, wie wir die Dinge sehen: 

  1. Städte entwickeln sich und egal wo wir wohnen, es ist immer und überall damit zu rechnen, dass durch Bauvorhaben das eigene persönliche Wohlbefinden beeinträchtigt werden kann. Verwaltung und Gemeinderat haben sich eingehend mit dem Anliegen der Anwohnerschaft beschäftigt und es wurde ein Kompromiss erarbeitet. 
  2. Die KiTa wird dringend gebraucht, um den Betreuungsbedarf der Familien, auch der im Stangengebiet, zu decken. Der vorgesehene Platz ist im Eigentum der Stadt und hierfür gut geeignet. 
  3. Eine KiTa gehört nach unserem Empfinden in ein Wohngebiet und nicht an den Rand eines Gewerbe-/Mischgebietes, das außerdem vom Wohngebiet durch eine viel befahrene Straße getrennt wird (von der IG Stangen wurde u. a. das „Renault-Gelände“ als alternativer Standort vorgeschlagen). Eventuelle Beeinträchtigungen der Anwohnerschaft, die durch den Betrieb einer KiTa entstehen, müssen hingenommen werden. Verwaltung und Gemeinderat werden alles tun, um diese auf ein Mindestmaß zu reduzieren.