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Franziskus für Friedensverhandlungen

Kretschmann kritisiert Papst massiv wegen Ukraine-Äußerung

Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist mit dem Papst Franziskus wegen dessen Äußerungen zu Friedensverhandlungen zwischen Ukraine und Russland sehr unzufrieden.

Andrew Medichini/AP/dpa/Archivbild

Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist mit dem Papst Franziskus wegen dessen Äußerungen zu Friedensverhandlungen zwischen Ukraine und Russland sehr unzufrieden.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann, selbst praktizierender Katholik, hat den Papst massiv für dessen Äußerungen zu Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland kritisiert. Er sei in keiner Weise mit der Äußerung des Papstes einverstanden, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. «Ich finde sie höchst befremdlich.» Die Äußerungen stellten den Aggressor und den, der die Aggression erleide, quasi auf eine Stufe - «und das geht nicht». Das Christentum sei zwar zweifelsohne eine pazifistische Religion. Aber nur ein Individuum könne pazifistisch sein, nicht aber ein Staat. Ein Staat müsse wehrhaft sein und sich verteidigen, so der Regierungschef.

Päpstlicher Appell für Kapitulation der Ukraine?

Der Papst hatte mit einem missverständlichen Appell zu Friedensverhandlungen in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine heftige Kritik ausgelöst. Der 87-Jährige gebrauchte in einem Interview des Schweizer Fernsehens auch die Formulierung von der «weißen Fahne» - in Kriegszeiten das Erkennungszeichen von Unterhändlern oder aber auch das Zeichen der Kapitulation.

Audio: O-Ton – Das hat Kretschmann wörtlich gesagt