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Landkreis erreicht erstmals notwendige Masernimpfquote

In Baden-Württemberg erfassen die Gesundheitsämter im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen den Impfstatus der Vorschulkinder. Landesweit waren dabei im Untersuchungsjahr 2023 96,5 % der untersuchten Kinder zweimal gegen Masern geimpft. Im Landkreis Tuttlingen lag die Impfquote für die vollständig gegen Masern geimpften Kinder bei 95,8 %. Zum ersten Mal erreicht der Landkreis damit die notwendige Masernimpfquote mit zwei Impfdosen. Denn die Übertragung von Masern in der Bevölkerung kann nachhaltig unterbrochen werden, wenn mindestens 95 % der Menschen immun gegen Masern sind.

Vier Jahre nach Änderung des Masernschutzgesetzes im Jahr 2020 zeigt die Änderung nun deutlich ihre Wirkung. Seit Ende der COVID-19-Pandemie sind die Masernfallzahlen in Europa deutlich angestiegen. So wurden im Europäischen Wirtschaftsraum 2.361 Masernfälle im Jahr 2023 gemeldet. In ganz Baden-Württemberg wurden im gleichen Zeitraum mit 5 Masernfällen vergleichsweise wenige Erkrankungen gemeldet.„Es ist wichtig, dass die Masernimpfquote weiterhin so hoch ist. Das verhindert, dass einzelne Masernfälle zu großen Ausbrüchen führen können und schützt auch diejenigen, die nicht geimpft werden können“, erklärt der Leiter des Gesundheitsamtes Dr. John Paul Fobiwe. Neben dem individuellen Schutz für den Geimpften selbst, können Impfungen auch einen Schutz für Mitmenschen bieten. Dadurch können auch Menschen geschützt werden, die selbst keine Immunität aufbauen können, zum Beispiel, weil ihr Immunsystem zu sehr geschwächt ist oder sie neugeboren sind. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Kinder zur Immunisierung gegen Masern zwei Impfstoffdosen.

Jährlich macht die Europäische Impfwoche auf das Thema Impfen und den vorbeugenden Schutz aufmerksam. Die Europäische Impfwoche findet in diesem Jahr vom 21. bis 27. April statt. Ziel der seit 2005 jährlich stattfindenden Kampagne ist es, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen zu stärken. Im Vordergrund steht dabei in diesem Jahr, dass durch Impfungen Krankheitsausbrüche verhindert werden können, wenn Impflücken in der Bevölkerung rechtzeitig geschlossen werden.

Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kinder und Erwachse sind im Impfkalender der STIKO abrufbar.