Mit dem Roman „Menschenkette“ stellt Cäcilie Kowald ihr Debüt als Autorin vor.
Sie begibt sich darin auf die Spur von Menschen, die sich am 22. Oktober 1983 auf den Weg machten, um gegen die geplante Stationierung von Atomraketen in Süddeutschland in einer 108 Kilometer langen Menschenkette von der Befehlszentrale der europäischen US-Truppen in Stuttgart-Vaihingen bis zu den Wiley Barracks in Neu-Ulm zu protestieren. Gemeinsam mit vielen anderen reichen sich Oliver, Marlene, Ulrike, Wilfried, Franzi und Ines zum Bürgerprotest auf der Straße die Hände. Denn die Welt muss gerettet werden vor dem Atomkrieg, und der droht vor der eigenen Wohnungstür. Die Autorin erzählt von den persönlichen Beweggründen ihrer Protagonisten und geht damit auf ethische Grundfragen der Friedensbewegung ein, zu denen auch heute noch um Antworten gerungen wird.
Cäcilie Kowald ist Autorin, Musikerin, manchmal auch Aktivistin. Als Zehnjährige stand sie gemeinsam mit Tausenden Gleichgesinnten in der Menschenkette. Sie hat Mathematik, Slawistik und Germanistik studiert und lebt heute in Karlsruhe. Menschenkette ist ihr literarisches Debüt.
Jetzt wurde bekannt gegeben, dass der Roman von der Jury auf die Shortlist des Anna-Haag-Preises (baden-württembergischer Landesliteraturpreis, ehemals Thaddäus-Troll-Preis) gewählt wurde. Vielleicht hören wir schon die künftige Preisträgerin.
Die Lesung wird musikalisch umrahmt vom ce:bra:duo. Cäcilie Kowald und Nils Ehlert gehen mit Bratsche und Cello auf Streifzüge durch die Musik der 1970er- und 1980er-Jahre – mit viel Groove, Experimentierfreude und Improvisation. Das Ergebnis ist Musik, die in keine Schublade passt, aber viel Spaß macht.
Die Lesung findet am 20. September um 19.30 Uhr im Kornhaus, Hauptstraße 32, statt. Bei Anfahrt mit dem Auto empfiehlt sich der ab 18 Uhr kostenlose Färbertorparkplatz.
Eintritt 16 Euro / Mitglieder 12 Euro / Schülerinnen, Schüler und Studierende haben freien Eintritt.