Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Ohne die vielen Ehrenamtlichen würde vieles nicht funktionieren. Ehrenamt bedeutet auch Geben und Nehmen. Ehrenamtliche opfern ihre Zeit für andere, sehen aber in der Regel auch das Ergebnis ihres Tuns. Und schließlich fördert das Ehrenamt die Persönlichkeit durch Kompetenz- und Erfahrungsgewinn.
Handeln statt Analyse
Der Landesverband der CDU Baden-Württemberg legt so großen Wert auf das Engagement im Ehrenamt und dessen Förderung, dass er diesem Thema ein eigenes Kapitel im Regierungsprogramm von 2021 gewidmet hat. „Die Zeit für Analysen ist vorbei, wir müssen handeln“, betonte der Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU Baden-Württemberg Manuel Hagel beim Bürgerdialog am 19. März in St. Leon-Roter Harres. Tobias Berger, Vorsitzender hiesigen Ortsgruppe, begrüßte die Gäste und übergab dann für Grußworte an Michael Eck, den Vorsitzenden der Ortsvereine St. Leon-Rot, sowie an Christiane Staab, MDL. Eck berichtete über die aktuelle Situation in den 54 Vereinen in St. Leon-Rot und nannte die Nachwuchsgewinnung als problematisch. Er beobachtet bei der jüngeren Generation eine Abnahme der Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Des Weiteren fordert er eine verbesserte Einarbeitung in die komplexen Themen der Vereinsführung und kritisiert teilweise aggressives Verhalten der Bevölkerung gegenüber Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr oder dem DRK.
Land des Ehrenamts
„Baden-Württemberg ist das Land des Ehrenamts,“ begann Manuel Hagel seinen Impulsvortrag. Die Ehrenamtsquote in Baden-Württemberg liegt mit 46,1% im Ländervergleich bundesweit am höchsten. Allerdings sei die Stimmung unter den Ehrenamtlichen schlecht. Die mangelnde Anerkennung für ihre Leistungen und fehlende Wertschätzung wirken demotivierend. Hagel möchte weg von Schuldzuweisungen. „Wir sollten nicht ständig fragen: Wer ist schuld? Stattdessen sollten wir uns fragen, wie wir Eigenverantwortung aufbauen können.“ „Bleiben sie aktiv,“ lautet sein Appell, „seit der Corona-Phase gibt es noch mehr Menschen im Ehrenamt und deshalb haben wir eine noch größere Verantwortung, die Übernahme des Amts auch möglich zu machen.“ Manuel Hagel weiß auch, dass das Thema Haftung bei ehrenamtlichen Tätigkeiten Erklärungsbedarf hat. „Wer aus Unwissenheit Fehler macht, sollte nicht mit seinem Privatvermögen haften,“ fordert er. In ärgert die Grundtendenz, dass alles schlecht sei. Leistung und Arbeit müsse man nicht infrage stellen, das seien gute Tugenden.