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CDU lud zum Bürgerdialog

Manuel Hagel in St. Leon-Rot: Gemeinsam für das Ehrenamt

St. Leon-Rot: Diskussion über das Ehrenamt

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Diskutierten in St. Leon-Rot gemeinsam über das Ehrenamt (v.l.): Michael Eck, Vorsitzender der Ortsvereine St. Leon-Rot, Tobias Berger, Vorsitzender CDU St. Leon-Rot, Christiane Staab, CDU-MDL, Manuel Hagel, Landes- und Fraktionsvorsitzender der CDU Baden-Württemberg und der Fraktionsvorsitzende der CDU St. Leon-Rot, Udo Back

Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Ohne die vielen Ehrenamtlichen würde vieles nicht funktionieren. Ehrenamt bedeutet auch Geben und Nehmen. Ehrenamtliche opfern ihre Zeit für andere, sehen aber in der Regel auch das Ergebnis ihres Tuns. Und schließlich fördert das Ehrenamt die Persönlichkeit durch Kompetenz- und Erfahrungsgewinn.

Handeln statt Analyse

Der Landesverband der CDU Baden-Württemberg legt so großen Wert auf das Engagement im Ehrenamt und dessen Förderung, dass er diesem Thema ein eigenes Kapitel im Regierungsprogramm von 2021 gewidmet hat. „Die Zeit für Analysen ist vorbei, wir müssen handeln“, betonte der Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU Baden-Württemberg Manuel Hagel  beim Bürgerdialog am 19. März in St. Leon-Roter Harres. Tobias Berger, Vorsitzender hiesigen Ortsgruppe, begrüßte die Gäste und übergab dann für Grußworte an Michael Eck, den Vorsitzenden der Ortsvereine St. Leon-Rot, sowie an Christiane Staab, MDL. Eck berichtete über die aktuelle Situation in den 54 Vereinen in St. Leon-Rot und nannte die Nachwuchsgewinnung als problematisch. Er beobachtet bei der jüngeren Generation eine Abnahme der Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Des Weiteren fordert er eine verbesserte Einarbeitung in die komplexen Themen der Vereinsführung und kritisiert teilweise aggressives Verhalten der Bevölkerung gegenüber Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr oder dem DRK.

Land des Ehrenamts

„Baden-Württemberg ist das Land des Ehrenamts,“ begann Manuel Hagel seinen Impulsvortrag. Die Ehrenamtsquote in Baden-Württemberg liegt mit 46,1% im Ländervergleich bundesweit am höchsten. Allerdings sei die Stimmung unter den Ehrenamtlichen schlecht. Die mangelnde Anerkennung für ihre Leistungen und fehlende Wertschätzung wirken demotivierend. Hagel möchte weg von Schuldzuweisungen. „Wir sollten nicht ständig fragen: Wer ist schuld? Stattdessen sollten wir uns fragen, wie wir Eigenverantwortung aufbauen können.“ „Bleiben sie aktiv,“ lautet sein Appell, „seit der Corona-Phase gibt es noch mehr Menschen im Ehrenamt und deshalb haben wir eine noch größere Verantwortung, die Übernahme des Amts auch möglich zu machen.“ Manuel Hagel weiß auch, dass das Thema Haftung bei ehrenamtlichen Tätigkeiten Erklärungsbedarf hat. „Wer aus Unwissenheit Fehler macht, sollte nicht mit seinem Privatvermögen haften,“ fordert er. In ärgert die Grundtendenz, dass alles schlecht sei. Leistung und Arbeit müsse man nicht infrage stellen, das seien gute Tugenden.

Hielt ein leidenschaftliches Playdoyer für das Ehrenamt: CDU-Landeschef Manuel Hagel

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Hielt ein leidenschaftliches Playdoyer für das Ehrenamt: CDU-Landeschef Manuel Hagel

Ehrenamtskarte

Hagel stellte in seinem Vortrag die Ehrenamtskarte vor. Seit dem vergangenen Jahr wird deren Einführung in vier Modellprojekten im Land getestet, wie im Koalitionspapier der Regierungsfraktionen festgehalten ist. Diese Karte werde zwar nicht unbedingt dazu führen, dass Menschen sich bewusst für ein ehrenamtliches Engagement entscheiden, jedoch stellt sie eine echte Möglichkeit dar, das Ehrenamt besser anzuerkennen und zu würdigen. Träger der Karte sollen bei Vorlage Vergünstigungen für Kinobesuche, Freibadeintritte oder öffentliche Verkehrsmittel erhalten.

Infos: Ehrenamtskarte in der Modellregion Calw

Entlastung und weniger Bürokratie

In der anschließenden Fragerunde wurde auch die negative Stimmung im Ehrenamt angesprochen. Die zentrale Frage lautete: Wie kann das Ehrenamt so organisiert werden, dass es wieder Freude macht? Dahinter steht die Idee, Ehrenamtliche von administrativen Aufgaben zu entlasten, sodass sie ihre eigentlichen Aufgaben besser bewältigen können. Dies kann, wie es bereits in größeren Vereinen praktiziert wird, durch die Einsetzung eines Geschäftsführers geschehen, der bestimmte Aufgaben übernimmt. Beim Bürgerdialog wurde auch die Problematik der übermäßigen Auflagen, Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen bei Veranstaltungen diskutiert, die zudem mit Kosten- und Haftungsfragen verbunden sind. Die wiederholte Abfrage von Daten durch verschiedene Institutionen ist nicht sinnvoll. Es gibt Schulungsmöglichkeiten zu Themen wie Vereinsgründung, Vereinsauflösung, Haftung und Finanzen, die jedoch nicht ausreichend genutzt werden. Nach der Veranstaltung bot sich im Foyer die Gelegenheit, sich in geselliger Runde auszutauschen.

St. Leon-Rot: Diskussion über das Ehrenamt

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Auch die Landtagsabgeordnete der CDU für den Wahlkreis Wiesloch, Christiane Staab, beteiligte sich mit Impulsen an der Diskussion