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TechnologieRegion Karlsruhe

Mit innovativen Lösungen für Cybersicherheit sorgen

Preisverleihung des NEO2022

Jennifer Warzecha

Prof. Dr. Jakob Edler, Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (von links nach rechts), Johannes Arnold, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Ettlingen, die Preisträger sowie Jochen Ehlgötz und OB Dr. Frank Mentrup nehmen die Lösungen zum Thema Cybersicherheit gerne an.

„Die TechnologieRegion wächst und gedeiht“, darüber freute sich Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, der der Vorsitzende des Aufsichtsrats der TechnologieRegion Karlsruhe ist, am Freitagabend (21. Oktober 2022)  . Zum 13. Mal vergab die TechnologieRegion Karlsruhe, unter der Geschäftsführung von Jochen Ehlgötz, den Innovationspreis NEO an ein Unternehmen, das dank einer innovativen Lösung den Weg der Zukunft mitgestaltet. In diesem Jahr ging es um Cybersicherheit. 

“Ich finde es sehr gut, dass die TechnologieRegion Karlsruhe für den NEO2022 das Thema Cybersicherheit ausgewählt hat und vergibt. Ich bin ja im Rathaus für das IT-Thema zuständig. Das gehört zu einem meiner fünf Ämter/Dezernate. Das Thema ist genau richtig gesetzt.” Das sagte Bürgermeister Dr. Albert Käuflein. Im Dezernat 2 ist er zuständig für Kultur, öffentliche Sicherheit und Ordnung, Personal und Organi­sa­tion, Statistik und Wahlen, Bürgerbe­tei­li­gung, Stadt­teil­ent­wick­lung sowie Informationstechnik und Digitalisierung. Er war einer von 120 namhaften Gästen, die bei der Preisverleihung in der Stadthalle Ettlingen mit dabei waren.

Jochen Ehlgötz und Moderator Matthias Stauss

Jennifer Warzecha

Jochen Ehlgötz (links), der Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, erläuterte die Vorteile der der TechnologieRegion Karlsruhe gegenüber Moderator Matthias Stauss vom SWR Studio Karlsruhe (rechts).

Brandaktuelles Thema

“Neun von zehn Unternehmen sind betroffen von Cyberangriffen”, sagte Moderator Matthias Stauss vom SWR Studio Karlsruhe in seiner Begrüßung.  Seit dem Angriff Wladimir Putins auf die Ukraine habe man einen Anstieg auf 2,2 Milliarden für 2022 verzeichnet. Vor zwei und drei Jahren sei dies lediglich knapp die Hälfte davon gewesen. Jochen Ehlgötz betonte, dass manchmal Kleinigkeiten wie die, dass jemand Kabel durchschneidet, den ganzen Zugverkehr lahmlegen und Schäden verursachen können. Der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Ettlingen, Johannes Arnold, berichtete, dass man, um sich für die Schäden zu sensibilisieren, 2017 einen fiktiven Cyber-Angriff auf die Stadtwerke Ettlingen gemacht habe. “Gerade einmal 18 Stunden hätte der beauftragte Hacker damals gebraucht, um die Strom- und auch ein paar Tage später die Trinkwasserversorgung Ettlingens lahm zu legen. Seither versuchen wir, noch sensibler zu sein in Stadtwerken und Stadt - aber stellen fest, dass wir eben auch den Angreifern immer hinterherhinken. Dies auch, wenn wir neue Technologien auf den Weg bringen und einsetzen. Die Euphorie dabei ist groß, die Chancen auch - aber eben auch die Risiken. Was meine ich? Denn auf der Ebene der Mittelzentren in der TRK-Region tut sich derzeit viel nach vorne - aber wir brauchen dazu auch Ihre Begleitung zur Sicherung der Vorhaben.” OB Mentrup regte an, in Notfällen die Cyberwehr, eine Kontakt- und Beratungsstelle für kleine und mittlere Unternehmen sowie Koordinierungsstelle bei Hackerangriffen, einzuschalten.  

Gewinner Ziegler und Haubrich

Jennifer Warzecha

Julian Ziegler (links) und Ralf Haubrich (rechts) von der Inlyse GmbH freuen sich sichtlich über ihren Sieg. Mitstreiter Christian Boll fehlte an diesem Abend.

Sieger

17 Bewerbungen wurden eingereicht; fünf Finalisten wurden gekürt. In der Jury saßen namhafte Vertreter der Technologieregion wie Thomas Hirth, Vizepräsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Vorstandsvorsitzende des Cyberforums, Matthias Hornberger, und andere. Sieger des NEO, der handgefertigt über ein 3 D-Druckverfahren aus der Majolika stammt, wurden Julian Ziegler, Ralf Haubrich und Christian Boll von der Inlyse GmbH. Weil sich Viren so schnell verändern, haben sie ein Verfahren weiterentwickelt, das schon länger im Umlauf war, die Virensuche durch Bilderkennung mittels Künstlicher Intelligenz. Diese von der INLYSE GmbH aus Karlsruhe entwickelte Technik wandelt Software-Dateien in Bilder um, die dann von tiefen neuronalen Netzen interpretiert werden können. Dadurch ist es möglich, kleinste Hinweise auf Computerviren aufzudecken.   

NEO2022 Preisverleihung in Ettlingen

Jennifer Warzecha

Am Schluss versammelten sich alle Finalisten und Redner für den gemeinsamen Applaus des Publikums nochmal auf der Bühne.

Weitere Ideen

Ideen und Forschungen darüber, wie man Sicherheitslecks bzw. sogenannte Pishing-Mails beheben kann, speziell für Personen mit Seheinschränkung, stellten SMILE-4-VIP vor. Die Cybersicherheitsfirma DeepSign GmbH macht das leidige Merken und Vergessen von Passwörtern sowie die 2-Faktor-Authentifizierung überflüssig. Sie haben einen KI-Algorithmus entwickelt, der Passwörter verzichtbar macht, indem er die Nutzerinnen und Nutzer eines Rechners anhand individueller Maus- und Tastaturbewegungen erkennt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ISuTest (Fraunhofer IOSB) haben eine Testumgebung, mit der auch Menschen ohne Security-Know-how nach Software-Schwachstellen suchen können, gebaut. Die Protection Suite AxProtector Python (WIBU-SYSTEMS AG) hat ein Schutzverfahren für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen entwickelt. „Die TechnologieRegion Karlsruhe ist das Silicon Valley Deutschlands, und wir freuen uns sehr, diesen Preis hier entgegennehmen zu dürfen. Der Preis bedeutet uns sehr viel, und wir hoffen, mit unserer Kerntechnologie in Zukunft flächendeckend für effektiven Schutz zu sorgen“, sieht Ralf Haubrich, Co-CEO der INLYSE GmbH, positiv der Zukunft entgegen.