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Planungen sind auf der Zielgeraden

Mühlbachtrasse: Baubeginn vor den Sommerferien

Eislingen

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Die Mühlbachtrasse soll die neue innerstädtische Verkehrsader werden.

In wenigen Monaten rollen die Bagger. Noch vor den Sommerferien möchte die Stadt mit dem Bau der Mühlbachtrasse beginnen. Das 15-Millionen-Projekt bringt die Stadt einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einem großen Stadtplatz weiter. Ob der Abriss der Hauptstraßenbrücke im Jahr 2027 klappt, dahinter muss derzeit aber noch ein Fragezeichen gemacht werden.
Es sind noch zweieinhalb Jahre Zeit. Erst wenn die Mühlbach­trasse im Jahr 2027 fertig ist, soll die große Hauptstraßenbrücke in der Mitte Eislingens abgebrochen werden. Das Projekt hat allerdings eine lange Vorlaufzeit. Für die Abbauarbeiten an der Brücke muss eine Gleissperre bei der Bahn beantragt werden. „Das kann nicht unter laufendem Verkehr geschehen“, erklärt der Tiefbauamtsleiter Martin Fischer. Ob die Bahn dem Eislinger Antrag auf eine Gleissperre im Jahr 2027 trotz rechtzeitiger Anmeldung grünes Licht gibt, dahinter macht Fischer derzeit aber noch ein Fragezeichen. Hintergrund sei, dass die Bahn eine Sanierung ihrer Strecke Stuttgart-Ulm im Jahr 2029 plane. Dann werde wohl für ein halbes Jahr kein Gleisverkehr auf der Filstaltrasse erfolgen, schreibt die Stadt in einer Sitzungsvorlage für den Gemeinderat.
2029: Ein halbes Jahr ohne Schienenverkehr
Der Stadt käme die zweijährige Verzögerung ungelegen. Immerhin war ein wichtiges Argument für den Bau der Mühlbachtrasse der anschließend mögliche Abriss der Hauptstraßenbrücke. Es wird nun geprüft, ob die Brücke im Falle einer nicht genehmigten Gleissperre im Jahr 2027 zumindest im Bereich des geplanten neuen Stadtplatzes abgerissen werden kann. Ein kurzes Stück der Brücke könnte dann noch bis 2029 stehen bleiben. Doch mit dem Umbau des Stadtplatzes könnte losgelegt werden. Allerdings ist die Prüfung, ob ein Teilabriss der Brücke möglich ist, noch nicht abgeschlossen. „Wir kriegen das hin“, gab sich der Tiefbauamtsleiter Fischer optimistisch. Es könnte aber auch anders kommen. Im ungünstigsten Fall müsste die Hauptstraßenbrücke auch nach dem Bau der Mühlbachtrasse noch einige Zeit stehen bleiben.
Der Bau der Mühlbachtrasse wird in den kommenden Monaten mit der Einrichtung der Baustelle beginnen. Noch vor dem Baubeginn soll es eine öffentliche Informationsveranstaltung geben. Während der Bauzeit möchte die Stadt die Öffentlichkeit regelmäßig informieren. Darüber hinaus soll es eine zentrale Auskunftsstelle geben, die telefonische und schriftliche Anfragen beantworten soll. Während der Bauzeit möchte die Stadt ferner zu einem oder zwei Tagen der offenen Baustelle einladen.
Offen ist bisher die Frage, wie die entfallenden Parkplätze in der Stadtmitte ersetzt werden. Dort, wo heute die Rathausmitarbeiter ihre Autos parken, wird in Zukunft kein Platz mehr sein. Ob und gegebenenfalls wo ein Ersatz geschaffen wird, ist noch ungewiss. Ebenso entfallen jene Parkplätze, die derzeit unter der großen Brücke eingerichtet sind. Eventuell wird die bestehende Tiefgarage unter dem Rathaus und dem Geschäftshaus in der Eislinger Mitte erweitert. Doch diese Planungen sind bisher reine Gedankenspiele. Auch der Parkplatz beim Bahnhof in Eislingen wird um einige Parkplätze verkleinert werden müssen.
Mehr als 200 Ausführungspläne
Eine große Herausforderung bei den anstehenden Bau­arbeiten ist der Bau einer Unterführung unter den Gleisen hindurch. „Es ist eine sehr komplexe Baumaßnahme“, hob Eislingens Oberbürgermeister Klaus Heininger am Montag hervor. Der Abstimmungs­bedarf zwischen den vielen Beteiligten sei sehr groß. Der Tiefbauamtsleiter Fischer führte aus, dass seit Oktober bereits neun große Planungsbesprechungen stattgefunden hätten. Aufgrund der Vielzahl der Teilnehmer hätten diese Besprechungen in der Stadthalle stattgefunden. Nach den Planungsbesprechungen hätten bereits einiger Baubesprechungen stattgefunden, an denen ebenfalls eine Vielzahl an Beteiligten stattgefunden hätten. „Je näher es an den Baubeginn geht, desto mehr Abstimmungen müssen getätigt werden“, sagte Fischer. Es gebe bereits mehr als zweihundert Ausführungspläne. „Da sieht man, wie groß die Maßnahme ist“, erklärte er.
Dass es noch vor den Sommerferien losgeht, daran lässt die Stadt keinen Zweifel. Der genaue Baubeginn steht zwar noch nicht fest. Der Tiefbauamtsleiter Fischer betont aber: „In drei bis vier Monaten rücken die ersten Bagger an.“ bra