NEO2023: Innovationspreis geht an die nanoshape GmbH

Infektionen nach Implantaten ganz ohne den Einsatz von Antibiotika verhindern – das überzeugte die Jury beim diesjährigen NEO2023. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wurde in den Räumlichkeiten der Agilent Technologies Deutschland GmbH in Waldbronn an die Mitarbeiter der nanoshape GmbH verliehen.

Titan-Implantate

Sie hielten eine von fünf fünfminütigen Präsentationen vor dem Publikum. „Titan-Implantate werden so modifiziert, dass Bakterien ferngehalten werden, ohne Antibiotika oder teure Beschichtungen.“ Das sagte in ihrer Laudatio Prof. Dr. rer. nat. Britta Nestler vom Institut für Angewandte Materialien, Mikrostruktur-Modellierung und Simulation (IAM-MMS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Ferner wies sie daraufhin: „Klinische Daten sollen die Kosteneinsparungen belegen. Jährlich infizieren sich in der EU und den USA 4,7 Millionen Menschen mit Krankenhauskeimen, davon 50 bis 70 Prozent durch medizinische Implantate. Die Technologie verspricht, dieses Problem effektiv anzugehen.“

Innovationspreis

Mit dem NEO2023-Innovationspreis der TechnologieRegion Karlsruhe möchte man gemeinsam Innovationen in der Materialforschung auszeichnen und einen Beitrag für innovative Forschung an Materialien und deren Sichtbarkeit leisten.

Publikumspreis von Nussbaum Medien

Neu war in diesem Jahr der von Nussbaum Medien gestiftete Publikumspreis, der von Andreas Tews, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb sowie Geschäftsleitung bei Nussbaum Medien, überreicht wurde. Mit diesem wurden Katrin Dyhr und Prof. Dr. Norbert Willenbacher vom Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik am KIT ausgezeichnet. Sie entwickelten einen elektrisch leitfähigen Klebstoff mit geringerem Silberanteil. Wie sie in ihrer Präsentation berichteten, soll durch ihr Produkt und ihre Innovation der Silberverbrauch pro Zelle und pro Modul in Photovoltaik-Anlagen (PV) erheblich reduziert werden.

Trüffel-Sensor

Prof. Dr. Christof Wöll vom Institut für Funktionelle Grenzflächen des KIT präsentierte seine „elektronische Nase“, die auf bestimmte Düfte reagieren soll. Er benutzt Quartzkristalle, ähnlich denen im Smartphone, die er mit Metall-Organischen Gerüstverbindungen (MOFs) beschichtet. Das Material könne man modifizieren und zum Beispiel als Trüffel-Sensor gestalten.

Holz wie Leder

Im Weiteren präsentierte Rolf Loose-Leonhardt von der Schorn und Groh GmbH sein Produkt NUO - innovative Holztextilien. Bei ihnen gehe es um Innovationen im Bereich Echtholz, das ähnliche Eigenschaften wie Leder hat und im Schuh- und Modebereich sowie auch in der Möbelindustrie, speziell im Design, eingesetzt werden könne.

Grüne Brennstoffzelle

Die abschließende Vorstellung drehte sich um eine selbstheilende Brennstoffzelle, deren Hersteller das Ziel einer grünen Wasserstoffwirtschaft verfolgen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Musikerinnen und Musikern der Hochschule für Musik.