… vom beschaulichen Heidelberg in die Metropolen unseres Landes: Der deutsche Hiphop hat sich in den letzten 40 Jahren stetig verändert, gewandelt und weiterentwickelt. Schon immer kommentiert und spiegelt die Hiphop-Kultur auch Teile unserer Gesellschaft.
Ob Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, ob Mauerfall oder Corona-Krise: Deutschrap reagiert auf Ereignisse, nimmt den Zeitgeist auf, kritisiert, überspitzt und polarisiert dabei. Die vierteilige Dokuserie „Hiphop – Made in Germany“, die ab sofort im NDR zu sehen ist, erzählt die bewegte Geschichte des deutschen Hiphops als Roadmovie. Die Bühne: Ein alter Mercedes, das Navi: die deutsche Geschichte, das Benzin: die Hiphop-Kultur. Am Lenkrad sitzen Rap-Legenden, Newcomer:innen und Szene-Größen des Landes. Die Fahrgemeinschaften reisen durch die Hiphop-History und reflektieren parallel die deutsche Geschichte sowie ihre eigene Vergangenheit im Rückspiegel. Jede Folge ein Jahrzehnt; jedes Jahrzehnt eine Fahrgemeinschaft.
Back to the Roots
Los geht es da, wo alles begann: in Heidelberg. Anfang der 80er-Jahre schwappt die brandneue Kultur aus New York bis über den Atlantik nach Deutschland. Vor allem in Städten mit amerikanischer Militärpräsenz sind die Kids fasziniert. So auch in Heidelberg, wo sich schnell eine kleine Szene aus Breakdancern und Graffiti-Writern etabliert und eine der wichtigsten Keimzellen für die Entwicklung des deutschen Hiphops bildet. Der Heidelberger Hiphop wurde vergangenes Jahr in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.
In der Stadt am Neckar waren Pioniere wie Advanced Chemistry und die Stieber Twins diejenigen, die die damals neue Kultur etablierten und lebten. In Folge 1 führen deshalb die beiden Rap Legenden Toni L (Advanced Chemistry) und Martin Stieber (Stieber Twins) durch das Heidelberg der 80er-Jahre. Auf dem Rücksitz nehmen unter anderem Rap-Pionierin Cora E. – ebenfalls aus Heidelberg – und Newcomerin Antifuchs aus Berlin Platz.