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Offener Brief an die Bosch Power Tools GmbH

Unsere Fraktion hat – wie im Gemeinderat angekündigt – einen Offenen Brief an die Geschäftsleitung der Firma Bosch Power Tools in Leinfelden gesandt und darin ihre große Besorgnis über den geplanten Stellenabbau geäußert. Dabei haben wir die Bitte geäußert, nicht ausschließlich wirtschaftliche Interessen bei der Entscheidung zu berücksichtigen. Wir haben den Brief an alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen gesandt und um Unterstützung gebeten – dabei hat sich „Bündnis 90/Die Grünen“ unserem Aufruf angeschlossen. Darüber freuen wir uns sehr, weil wir darin ein wichtiges Zeichen sehen, bei Themen von großer Bedeutung für unsere Stadt, über Fraktionsgrenzen hinweg Stellung zu beziehen. Nicht zuletzt sind von den geplanten Maßnahmen auch Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt betroffen, ebenfalls werden die wirtschaftlichen Belange der Kommune tangiert. Daher bedauern wir, dass es nicht zu einem breiteren Zuspruch der kommunalpolitischen Kräfte in unserer Stadt gekommen ist.

 

Der Offene Brief

 

Sehr geehrte Geschäftsleitung (…),

die Fraktionen Liste Engagierte Bürger/Demokratie in Bewegung sowie Bündnis 90/Die Grünen aus dem Gemeinderat Leinfelden-Echterdingen sind besorgt über die Entwicklung in Ihrem Unternehmen, mindestens 560 Arbeitsplätze am Standort Leinfelden abzubauen. Ihr Unternehmen ist seit Jahrzehnten mit dafür verantwortlich, dass die Stadt Leinfelden-Echterdingen nicht nur einen für Menschen attraktiven Wohnort darstellt, sondern gleichermaßen einen Standortvorteil in wirtschaftlicher Hinsicht genießt. Damit hat die Robert Bosch Power Tools GmbH zweifellos dazu beigetragen, dass die Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen einen sehr guten Ruf im Land genießt. Wir möchten in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen, dass wir das Miteinander zwischen Geschäftsleitung, Stadtverwaltung und Gemeinderat stets sehr geschätzt haben – nicht zuletzt in der gerade keimenden Beziehung bezüglich der Standortentwicklung sowie der Planung eines neuen zentralen Rathauses zwischen den Bahngleisen und der Max-Lang-Straße, wie im Technischen Ausschuss Ende Januar besprochen.

 

Daher sehen wir die Pläne Ihres Unternehmens, mindestens 560 Menschen freizusetzen, mit großer Sorge – nicht etwa, weil dies auch dem Wirtschaftsstandort Leinfelden-Echterdingen schaden könnte, sondern weil diese Maßnahme vielen Familien die Grundlage ihrer Existenz entziehen könnte; darunter dürften sich sicherlich auch Menschen aus unserer Stadt befinden, denen wir uns ganz besonders verbunden fühlen. Selbstverständlich ist uns als politisch aktiven Kräften bewusst, dass Unternehmensentscheidungen nicht immer zum Wohle aller fallen können, daher richten wir diesen eindringlichen Appell an Sie: Beachten Sie in Ihrer Geschäftspolitik neben den wirtschaftlichen Interessen auch die menschliche Komponente, ganz wie es der Philosophie von Firmengründer Robert Bosch entsprach.

 

Wir in Leinfelden-Echterdingen wünschen uns gut bezahlte und qualifizierte Arbeitsplätze, wir wollen Heimat sein für tatkräftige Singles, Paare und Familien – bekennen Sie sich zum Standort Deutschland. Starke Unternehmen sind auch Grundlage einer funktionierenden Gesellschaft und der Demokratie. Dies ist gerade in diesen Tagen wichtiger denn je.