Merken

Über 18.000 Menschen auf der Straße

Proteste gegen Rechts in Heidelberg mit großer Beteiligung

Auftakt zur Demonstration Nie wieder ist jetzt in Heidelberg

dyh/NM

Bereits bei der Anfangskundgebung am Schwanenteich strömten die Menschen in Scharen

Über 18.000 Menschen setzten am Samstag in Heidelberg ein Zeichen gegen rechts. Unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt!" hatte ein breites Bündnis aus bürgerlichen und linken Parteien, Aktivisten und Wählergemeinschaften dazu aufgerufen, erkennbaren rechten Umtrieben ein Statement entgegenzusetzen. Hintergrund waren die Recherchen des Medienbündnisses Correctiv zum Treffen von AfD-Vertretern, weiteren konservativen Politikerinnen und Politikern (WerteUnion) und Privatleuten mit Akteuren der rechtsextremistischen Szene in Potsdam. Waren Veranstalter und Ordnungskräfte zu Beginn noch von 3000 Personen ausgegangen, bestand bereits zu Beginn des Aufzuges die Notwendigkeit, diese Zahl nach oben zu korrigieren.

Innenstadt stand still

Zwischen 15 Uhr und 18.30 Uhr zog die Demonstration nach der Versammlung am Schwanenteich bei der Stadtbibliothek durch die Innenstadt und die Hauptstraße in Richtung Universitätsplatz, wo im späteren Verlauf auch die Abschlusskundgebung stattfand. Laut Polizei war der Versammlungszug mehrere Kilometer lang, aufgrund der Größe kam es zeitweise auch zu Beeinträchtigungen im Straßen- und auch im öffentlichen Nahverkehr. Der Personennahverkehr musste zwischenzeitlich im Stadtgebiet eingestellt werden. Zur Abschlusskundgebung kamen laut Polizeiangaben auf dem Universitätsplatz nach groben Schätzungen ca. 5000 Teilnehmer zusammen, die dort trotz eisigen Temperaturen die Redebeiträge u.a. von Bürgermeisterin Stefanie Jansen, dem Heidelberger Rapper Toni L. (Advanced Chemistry) sowie Konrad Schick von "Schüler gegen Rechts" verfolgten.

Auch in Weinheim Proteste

Auch in Weinheim gingen am Samstag über 1000 Menschen im Rahmen der Kundgebung von „Weinheim bleibt bunt“ gegen Rassismus: Auch hier lautete das Motto #niewiederistjetzt.

Weitere Veranstaltungen geplant

Für die aktuelle Woche sind weitere Kundgebungen im Rhein-Neckar-Raum angekündigt: Die größte wird vermutlich am Samstag in Mannheim stattfinden. Um 16 Uhr rufen die Initiatoren Zahra Alibabanezhad Salem und Gerhard Fontagnier zur Versammlung auf dem Alten Messplatz in der Neckarstadt auf. Und bereits einen Tag zuvor, am Freitag, 26. Januar, möchte in Mosbach das "Aktionsbündnis für Demokratie und Menschenrechte", initiiert von den Jugendorganisationen aller demokratischen Parteien, gegen Ausgrenzung und Deportationspläne auf die Straße gehen.