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Jüdische Spuren in Rastatt zum Gedenktag

Reichspogromnacht 1938

Schwarz-Weiß-Zeichnung der Rastatter Synagoge, welche 1938 niedergebrannt wurde

Historische Ansicht der Rastatter Synagoge, abgebildet im Rastatter Tagblatt Nr. 230, vom 3. Oktober 1931.

Historische Ansicht der Rastatter Synagoge, abgebildet im Rastatter Tagblatt Nr. 230, vom 3. Oktober 1931.

Die jüdische Geschichte ist für Rastatt von großer Bedeutung. Wenn auch die jüdischen Spuren in Rastatt nicht bis ins Mittelalter zurückreichen, so hat die Stadt doch eine reiche jüdische Geschichte. Anlässlich des 85. Jahrestages der Novemberpogrome bietet das Stadtmuseum am Donnerstag,09. November 2023 um 16.30 Uhr eine Gedenkführung zu jüdischen Spuren in Rastatt an.  Die Führung soll dazu beitragen, das jüdische kulturelle Erbe in Rastatt in Erinnerung zu behalten. Der gemeinsame Spaziergang beginnt am Stadtmuseum und führt über mehrere Stationen in der Stadt bis zum Kantorenhaus.

Das jüdische Leben beginnt in Rastatt ab der Barockzeit zu blühen. Zu dieser Zeit mussten Menschen des jüdischen Glaubens einen Antrag auf Niederlassung stellen und wurden dann als „Schutzjuden“ aufgenommen. Erst in der Zeit der Aufklärung mit ihren humanitären Idealen und dem Streben nach Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit begann sich die Haltung der Bürger gegenüber den Juden zu ändern. Im 20. Jahrhundert verschlechterte sich das Leben der Juden in Deutschland zusehends. Der Hass und die Verordnungen gegen die jüdische Bevölkerung nach der Machtergreifung der NSDAP kulminierten im November 1938, als Anhänger der NSDAP in einem staatlich organisierten Pogrom jüdische Synagogen und Geschäfte verwüsteten und jüdische Bürger verhafteten und ermordeten. Auch die Rastatter Synagoge wurde vollkommen zerstört und nur das Kantorenhaus blieb verschont. Gemeinsam mit vielen anderen südwestdeutschen Juden wurden die Rastatter Juden, die nicht mehr rechtzeitig fliehen konnten, 1940 bei einem Massentransport nach Gurs deportiert und ermordet.

Die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.