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«Schraubenkönig» warnt vor Rechten

Reinhold Würth rät Beschäftigten von AfD-Wahl ab (mit Video)

Unternehmer Reinhold Würth rät seinen Mitarbeitern von der Wahl der AfD ab.

Christoph Schmidt/dpa

Unternehmer Reinhold Würth rät seinen Mitarbeitern von der Wahl der AfD ab.

Er kennt sich eigentlich am besten mit Schrauben aus. Aber in einem Schreiben an seine Beschäftigten wird Familienunternehmer Reinhold Würth jetzt politisch und warnt vor der AfD. In einem fünfseitigen Schreiben warnt der 88 Jahre alte Milliardär und Familienunternehmer unter anderem mögliche Protestwähler: «Bloß wegen ein bisschen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig.»

Deutschland geht es gut

In Deutschland müsse niemand hungern oder frieren, schreibt der als «Schraubenkönig» bekannte Unternehmer. Es sei ein Normalfall, dass die Menschen wohl etabliert ein eher freiheitliches Leben leben könnten. Die Sparquote im Land sei hoch, die Gesundheitsvorsorge auf europäischem Niveau, die Arbeitszeiten deutlich kürzer als in vielen anderen Ländern, argumentiert der Milliardär und Kunstmäzen. Es sei aber eine menschliche Eigenschaft, Erreichtes als selbstverständlich anzusehen und nicht mehr zu schätzen.

Kritik an Ampel – aber auch Positives

Auch auf die Bundesregierung nimmt der Unternehmer Bezug. Zwar bezeichnet er das Ampelbündnis als eine Koalition, «die in vielen Teilen wie ein Hühnerhaufen durcheinander rennt», die aber dennoch «das eine oder andere positive Gesetz auf den Weg bringt». Seine Unternehmensgruppe äußere sich normalerweise zu politischen Themen nicht, «aber in diesem Fall der AfD sehe ich mich in Übereinstimmung mit Abermillionen deutscher Bürger».

Gute Wirtschaftszahlen bei Würth

Für den Handelskonzern arbeiten aktuell nach eigenen Angaben mehr als 87.000 Menschen, 25.000 davon in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2023 lag das Betriebsergebnis vor Steuern nach vorläufigen Zahlen mit 1,4 Milliarden Euro zwar unter dem Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro. Es handele sich dabei aber immer noch um das zweitbeste Betriebsergebnis in der Geschichte des Unternehmens.

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