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Rückblick auf die Verabschiedung von Bürgermeisterin Roswitha am 11. April 2024

Wilfried Koch

Landrätin: Beck hat ein Feuerwerk an Ideen tatkräftig umgesetzt

Wertschätzung und Respekt vor meisterlicher Arbeit der Bürgermeisterin

Jetzt schwingt sie daheim den Pinsel

Am Donnerstagabend war in der Heuberghalle die Verabschiedung von Bürgermeisterin Roswitha Beck. Der Einladung ihres Stellvertreters Vinzenz Greber waren rund 400 Gäste aus nah und fern gefolgt, darunter Landrätin Stefanie Bürkle, Pfarrer Markus Manter, der Kommandanten des Truppenübungsplatzes Heuberg Oberstleutnant Maik Lehmann, siebzehn Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Landkreis und den Nachbarkreisen Tuttlingen und Zollernalb sowie ihr Vorgänger im Amt Herbert Bucher und ihr Nachfolger Ewald Hoffmann. Groß war Becks Freude darüber, dass ihre Bürgermeisterkollegen von Sigmaringen, Bad Saulgau, Pfullendorf, Irndorf, Nusplingen, Stetten a.k.M., Obernheim und zehn weiteren Städten und Kommunen ihr die Ehre erwiesen. 

Nachdem Beck jeden einzelnen Gast per Handschlag oder mit Umarmung herzlich in Schwenningens guter Stube begrüßt hatte, ließ der Musikverein Schwenningen unter Leitung von Gerhard Nesselhauf das imposante Lied „Highland Cathedral“ erklingen und hieß damit die stattliche Besucherzahl in der höchsten Gemeinde des Landkreises willkommen.

 

 

Höchstes Lob durfte die beliebte Schwenninger Rathauschefin von allen Seiten entgegennehmen. Ihr Stellvertreter Vinzenz Greber meinte, aus seiner Sicht seien die letzten acht Jahre wohl die schwersten und schwierigsten überhaupt gewesen. „Ihr Wissen, ihre menschliche Art und ihr Geschick, Probleme anzugehen, öffnete Ihnen in Schwenningen Türen und Tore“, lobte er. Greber zählte alle Herausforderungen auf, wie beispielsweise die Umstellung von der kameralistischen Buchführung auf die Doppik, welche viele Kommunen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit brachten. Die Belastungen wegen der Einschränkungen durch Corona wurden auf die unterste Ebene der Kommunen abgewälzt und das Vereinsleben kam zum Erliegen. „Trotz all der zusätzlichen Belastungen hatten sie immer ein offenes Ohr für ihre Bürger, für ihre Vereine und ihre Mitarbeiter im Rathaus“, stellte Vinzenz Greber fest. Er hob das faire, kollegiale Miteinander in den Reihen des Gemeinderates hervor, mit dem es Roswitha Beck und dem Gremium gelungen sei, Schwenningen voranzubringen. Greber zählte viele Leistungen auf, beispielsweise die Ausweisung von zwei Baugebieten mit zwanzig Bauplätzen, die alle erschlossen und verkauft seien. Der vollständige Ausbau der Breitbandversorgung in Schwenningen werde von der OEW in den nächsten Jahren sichergestellt. Mit Weitsicht habe Beck in den Kauf von innen liegenden freien Flächen zur späteren Entwicklung investiert. In den nächsten Tagen beginne die Sanierung der Alten Pfarrstraße, die seit zwei Jahren geplant wurde. 

 

 

Landrätin Stefanie Bürkle bezeichnete Roswitha Beck als eine Frau, die Spuren hinterlassen habe, die weit über die Gemeinde Schwenningen hinaus gewirkt haben. Bereits vor ihrer Arbeit als Bürgermeisterin habe Roswitha Beck in verschiedenen Funktionen im Landratsamt 33 Jahre lang exzellente Arbeit geleistet. Bürkle sprach von Verlässlichkeit, großem Organisationstalent und einer vorbildlichen Frau. „Sie haben die Erwartungen weit, weit übertroffen, ein Feuerwerk an Ideen tatkräftig umgesetzt“, lobte Bürkle. In einer kleinen Gemeindeverwaltung müsse die Chefin selbst mit anpacken. Die Landrätin lobte den Beitritt Schwenningens in den Zweckverband Interkommunaler Gewerbe- und Industriepark Sigmaringen (IGGS), aber auch Roswitha Becks geniale Leistung, in acht Jahren zwanzig Bauplätze zu erschließen und auch verkauft zu haben. Sie kümmerte sich stets um Themen, die den Menschen wichtig sind, wie Schule, Kindergarten, Jugendbeteiligung oder den großartigen Beschluss, die Schulküche zur Arztpraxis umzubauen. „Schwenningen ist auf TOP-Stand nach acht Jahren“, lobte die Landrätin freudig. Sie sei Roswitha Beck unglaublich dankbar, seit zehn Jahren erfolgreich zusammengearbeitet zu haben. Sie werde Roswitha Beck unglaublich vermissen. 

 

 

Gutes Miteinander und ein Herz für die Vereine 

Maik Lehn aus Stetten a.k.M. sprach namens aller Bürgermeisterkollegen und lobte das gute Miteinander sei es bei der Fortschreibung des gemeinsamen Flächennutzungsplanes der Nachbargemeinden Stetten und Schwenningen, die gemeinsame Nutzung der Bundeswehrkläranlage Kohltal oder die Zusammenarbeit mit dem Bundeswehrstandort. Lehn dankte der Schwenninger Bürgermeisterin und überreichte ihr den Wappenteller in Holzausführung von Schwenningen sowie eine Flasche Stettener Bockmilch. 

 

 

Der Vorsitzende des Sportvereines, Werner Scheuble, war voll des Lobes, was Beck für die siebzehn Schwenninger Vereine und Gruppierungen leistete. „Du hast mit uns eine bewegte Zeit vollbracht und harmonisch, zielgerichtet mit uns viel erreicht“, lobte Scheuble. Als Dank überreichte er ihr im Auftrag aller Vereine und Gruppen einen Bildband mit den Begegnungen der Bürgermeisterin mit ihren Vereinen, ein schönes großes Luftbild der Heuberggemeinde und einen Reisegutschein nach Oberstaufen. 

 

 

Rektor Martin Sedlaczek von der Nachbarschaftsgrundschule Schwenningen überreichte zusammen mit Schulmitarbeiterin Manuela Ritter Blumen und ein Geschenk. Er sprach von einer überwältigenden Wertschätzung, unkompliziertem Miteinander, dem Erhalt des Schwenninger Schwimmbades und großen Erfolgen im Bereich der Schwenninger Schule. 

 

 

Abschied von der „First Lady und der Power-Frau im Rathaus“ nahm Rita Bosch als Sprecherin der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde. Seit Becks Antritt als Chefin im Rathaus im Mai 2016 habe die Gemeindeverwaltung die Frauenquote mehr als erfüllt, schmunzelte Bosch. „Sie führten unsere Verwaltung mit großem Einfühlungsvermögen, sorgten für sehr gutes Betriebsklima und hatten stets ein offenes Ohr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, lobte die Kämmerin der Gemeinde. Rita Bosch sprach von der „Liebe zur Heimatgemeinde“ und der Berufung Becks für das schönste aller politischen Ämter. Roswitha Beck war in den letzten acht Jahren auch nie „nur Chefin“, sondern immer Teil des Teams und hat mit dem Personal eng zusammengearbeitet, stellte Rita Bosch fest. In ihre Entscheidungsfindung habe Roswitha Beck auch den Rat der Mitarbeiter einfließen lassen. Die ganze Mannschaft profitierte auch von den langjährigen Verbindungen Becks zum Landratsamt. Als höchste Herausforderung für die Bürgermeisterin bezeichnete Rita Bosch die schlanke Verwaltung mit einer so extrem schmalen Personalbesetzung, welche gleichzeitig immer gefördert und motiviert wurde. Wir mussten oftmals überlegen, wie wir die vielen neuen und zusätzlichen Sonderaufgaben und die komplizierten Vorschriften, die von heute auf morgen von oben herab diktiert wurden, umsetzen können, so die erfahrene Beamtin Rita Bosch. Als Abschiedsgeschenk der Verwaltung überreichte Bosch der früheren HZG-Schülerin mit Leistungskurs „Kunst“ eine Leinwand, ein paar Pinsel und einen Malgutschein bei der Volkshochschule. Außerdem gab es für die ausscheidende Rathausvorsteherin ein Fotobuch mit schönen Erinnerungen und einen Blumenstrauß für Roswitha Beck. 

 

 

Stolz, dankbar, bewegt und berührt, so sprach die scheidende Rathauschefin und Bürgermeisterin ihre Dankesworte an Landrätin, Gemeinderat, Gemeindeverwaltung, der ihr ans Herz gewachsenen Feuerwehr, allen Ehrenamtlichen, der Schule, dem Musikverein und den vier Künstlern der Jugendmusikschule sowie an die gut vernetzten Bürgermeisterkollegen. Besonderen Dank sagte sie ihrem Mann Norbert und ihren beiden Söhnen, die ihr immer den Rücken freihielten. 

Beim anschließenden Fest mit allerlei Leckereien der Metzgerei Bosch und der Bäckerei Remensperger feierten die zahlreichen Gäste mit ihrer Roswitha. 

 

Für die musikalische Bereicherung der zweistündigen Veranstaltung sorgten die Leiterin der Jugendmusikschule Zollernalb, Sopran-Sängerin Stephanie Wunder mit ihrem Mann Thomas am Keyboard sowie Musiklehrer Martin Metz am Saxophon und Musiklehrerin und Sängerin Britta Neher. Auf Wunsch von Bürgermeisterin Beck sangen die beiden Damen mit ihren brillanten Stimmen den „Abendsegen“ von E. Humperdinck aus der Oper Hänsel und Gretel. Der Musikverein Schwenningen spielte noch einen neu einstudierten Marsch, wobei Roswitha Beck die Noten spendiert hatte. 

 

Text: Wilfried Koch

Wilfried Koch

Wilfried Koch

Wilfried Koch

Wilfried Koch

Wilfried Koch

Privat

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