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Rückblick: Kammermusikkonzert und Bürgermeister-Einsetzung

Wenn man mit mehreren klassischen Musikern in einem relativ kleinen Raum sitzt, dann erlebt man ein Kammermusikkonzert. Der Begriff Kammermusik bezeichnete ursprünglich Musik, die für die fürstliche „Kammer“, sprich den weltlich-repräsentativen Bereich bestimmt war. Zum Glück ist heutzutage diese klassische Musik im kleinen Rahmen nicht nur den Fürsten vorbehalten, denn beim Kammermusikkonzert im Kleinen Saal der Musikschule Besigheim begeisterten die Solisten das Publikum. Mit der Mitteilung, dass sich die Violinistin Sandra Alfonso am Finger verletzt hat, sorgte Musikschulleiter Roland Haug zu Beginn der Veranstaltung für einen kurzen Schreckensmoment. Aufgrund ihrer Verletzung konnte die Professorin am Musikkonservatorium in Valencia nicht das geplante Programm spielen.

 

Sie ließ es sich aber nicht nehmen, die „Tambourin-Sonate“ des berühmten Geigers und Komponisten Jean-Marie Leclair vorzutragen. Dessen Musik ist einzigartig, da sie die majestätische Opulenz italienischer Musik mit französischen Formen verbindet. Die verführerische Kontur seiner Melodien wurde von Sandra Alfonso mit wundervollem Ton und zartem Schmelz dargeboten. Für ihr Versprechen wieder nach Besigheim zu kommen und dann auch die „Teufelstrillersonate“ zu spielen, erntete Sandra Alfonso stürmischen Beifall. Nicht als Ersatz, sondern als großartige Bereicherung des Programms konnte in letzter Minute der Bariton Shenghan Wang, ein Meisterschüler der Gesangsklasse von Professorin Ulrike Sonntag (Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart), gewonnen werden. Er überzeugte mit Arien von Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Strauß und Gioachino Rossini mit seiner klaren, kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme. Neben der reinen stimmlichen Leistung gelang es ihm, das Publikum mit seiner Ausstrahlung, Charisma und der Fähigkeit beim Singen eine Geschichte erzählen zu können, zu fesseln.

 

Die Impromptus in G-Dur, Op. 90, Nr. 2 und 3 von Franz Schubert sind beliebte und häufig gespielte Stücke im Repertoire vieler Pianisten. Professor Francisco Perez Perello hat mit seiner Fähigkeit unterschiedliche Klangfarben und -nuancen auf dem Klavier zu erzeugen für eine frische Aufführung gesorgt. Seine Variationen in Anschlag, der Pedalgebrauch sowie seine Emotionen bei den „Scènes d'enfants“ von Frederico Mompou brachten eine formvollendete Aufführung zu Gehör. Der rührige Impressario, Dozent und Pianist Jongky Goei widmete sich dem Andante spinato et grande polonaise brillante in Es-Dur, Op. 22. Seine Interpretation des herausfordernden Stücks von Chopin war ein Beweis für harte Arbeit und Engagement seitens des Künstlers.

 

Viel Applaus und Blumen gab es zum Ende eines gelungenen Kammermusikabends. Auch die Sri-Lanka-Hilfe Ludwigsburg wird sich über die gesammelte Spende gefreut haben.


 

 

In Besigheim hat eine neue Ära begonnen. So wurde unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit am 2. April der neue Bürgermeister Dr. Florian Bargmann in seinem Amt eingesetzt. Mit einem Lehrer-Ensemble war die Musikschule vertreten und überraschte das Ehepaar Bargmann mit „River flows in you“ von Yiruma. Dieses melodiöse Werk gehört zu den Lieblingsmusikstücken des neuen Bürgermeisterpaars. Ursprünglich als Klaviersolo geschrieben stellten die Lehrkräfte Sirma Velichkova (Klavier), Ulrike Baral-Firnau (Querflöte), Lenka Seybold (Violine), Michael Zeh (Euphonium), Malte Mory (Horn), Karin Quabeck (Gitarre), Roland Haug (Trompete), Christoph Ernst (Cello) sowie Andreas Musch und Jörg Weiß an der Klarinette eine Fassung für Ensemble vor.

 

Wir wünschen dem neuen, obersten Dienstherrn der Musikschule Besigheim viel Freude bei seinem Amt, eine gute Hand für alle anstehenden Entscheidungen und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und viele Begegnungen.

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