Nach jahrelangem Tauziehen um seine Zukunft und einer umfassenden Sanierung kann der historische Schaufelraddampfer «Mainz» am Mannheimer Neckarufer bald wieder besichtigt werden. Vom Frühjahr kommenden Jahres an ist er für die Öffentlichkeit zugänglich, wie Christian Kühnle vom Verein Museumsschiff Mannheim sagte. Geplant sei unter anderem eine Ausstellung zu Schifffahrt und Hafen und ein computeranimiertes Angebot für junge Besucher. Thematisiert werde auch die Mannheimer Akte von 1868, ein internationales Abkommen zur Regelung einer freien Schifffahrt auf dem Rhein ohne Zölle und Abgaben. Zudem seien kulturelle Veranstaltungen auf dem Wasser vorgesehen.
1986 bereits hergerichtet
Der Dampfer aus dem Jahr 1929 war 1980 außer Betrieb genommen und 1986 vom Technikmuseum Technoseum als schwimmendes Museum hergerichtet worden. Im Jahr 2018 kam dann mit der auslaufenden Betriebsgenehmigung für das größte Ausstellungsstück des Technikmuseums das Aus. Der Verein wollte das Verschrotten des Schiffes verhindern und setzte nach langwierigen Verhandlungen den Erhalt des bundesweit letzten Raddampfers mit Originalmaschine durch.
Über 1 Million bereitgestellt
Nach dreieinhalb Monaten Reparatur in einer Kölner Werft war die «Mainz» Ende Oktober wieder an die Kurpfalzbrücke zurückgekehrt. Insgesamt wurden laut Kühnle 700.000 Euro von Stadt, Land und Bund für die Generalsanierung bereitgestellt. Davon seien für das Säubern, Entrosten und Streichen des 84 Meter langen Bootes sowie für eine neue Brandschutzanlage bereits 450.000 Euro verwendet worden. Für den laufenden Betrieb gibt die Stadt Mannheim jährlich 30.000 Euro dazu.
Der Ausflugsdampfer für bis zu 2.500 Gäste ist für Kühnle ein Symbol für den Wohlstand, den die Schifffahrt auf Rhein und Neckar für die Quadratestadt mit sich bringt. Mannheim stellt den zweitgrößten Binnenhafen in Deutschland.