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Zeitlose Popmusik begeisterte

Simon & Garfunkel Revival in der Wollfabrik Schwetzingen

Die Musiker sorgen für gute Stimmung.

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Die Musiker sorgen für gute Stimmung.

Wer kennt sie nicht, die Pop-Klassiker Mrs. Robinson, The Boxer, Cecilia oder Scarborough Fair? In den 1960ern bezauberten zwei junge Amerikaner die Welt mit ihrem harmonischen zweistimmigen Gesang und Gitarrenbegleitung: Paul Simon und Art Garfunkel. Und heute bezaubern zwei Sänger mit ihrer Band und den Songs des legendären Duos: Die Simon and Garfunkel Revival Band gelten als eine der besten Tribute Bands Deutschlands. Sie sind auf ihrer „Feelin Groovy“ Tour und spielten am Samstag in der Alten Wollfabrik.

Simon and Garfunkel Revival Band - das sind: „Frontman“ Michael Frank; er singt und spielt Gitarre; zweiter Frontman ist Sänger und Multi-Instrumentalist Guido Reuter. Das Gesangsduo wird unterstützt von Sebastian Fritzlar an Bass, Keyboard, Gitarre und von Ingo Kaiser am Schlagzeug. 

Ruhiger Auftakt

Das Konzert begann ruhig:  Frank mit akustischer Gitarre und Reuter kamen zunächst alleine auf die Bühne und stimmten mit „And the leaves that are green turn to brown“ (Die Blätter sind grün und werden braun) ein auf die Vielfalt der Lieder, Themen und Gefühle, die in den nächsten zwei Stunden geboten waren. Man konnte sich zurücklehnen und feststellen, dass die beiden gesanglich den Originalen recht nahekamen. „Locker und groovy“ sollte der Abend werden, so begrüßte Frank das Publikum zwischen 30 und 80, so war dann auch das nächste Stück: „Feelin‘ Groovy“. Danach kamen auch die anderen Musiker auf die Bühne, und zusammen spielten sie das alte peruanische Volkslied „El condor pasa“ - die peruanische Flöte durfte nicht fehlen und wurde von Guido Reuter gespielt.

Gefühlsvolle Balladen zum Träumen.

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Gefühlsvolle Balladen zum Träumen.

Humorvoll

Mit Humor bezirzte Frank das Publikum und fragte, ob man auf „den weltbekanntesten und schönsten Markt Schwetzingen“ gehen wolle. Damit kündigte er das alte englische Volkslied „Scarborough Fair“ an. Die Stimmung wuchs an. „The Boxer“ ist eine bekannte Ballade über einen armen Jungen, der sich durchs Leben kämpfen muss: Und beim Refrain sangen alle mit: „Lei-la-lei". Es folgten ernste und fröhliche Lieder, ruhige und rhythmische - die meisten waren bekannt - mit Refrains zum Mitsingen und Mitklatschen. „Hello darkness, my old friend“ - man erkennt es sofort. „…and the vision that was planted in my brain still remains …“, der innere Kerzenschein flackert auf. „…within the sound of silence.“ Der Song von Paul Simon ist 60 Jahre alt aber immernoch zeitlos.
Beschwingt

Beschwingt ging es nach der Pause weiter mit „Mrs. Robinson“, das fröhlich klingt, aber einen gesellschaftskritischen Ansatz hat, nämlich die Tendenz, Probleme zu ignorieren, anstatt sie offen anzusprechen. Im zweiten Teil des Abends kamen die beiden Musiker, die sich bislang mehr im Hintergrund gehalten hatten, stärker zum Einsatz. Die Band ergänzte bekannte Lieder durch einfühlsame Improvisationen. Das Quartett hatte sich in die Welt von Simon and Garfunkel eingelebt und ihren ganz eigenen Ausdruck subtil, aber sicher hinzugefügt. Da merkte man auf einmal, dass man nicht mehr mit dem Original verglich, sondern ganz im Bann der Simon and Garfunkel Revival Band war.
Traumhaft

 „50 Ways to leave you lover“  überraschte mit einem Übergang zu Salsa-Rhythmen. Ein musikalischer Dialog von Schlagzeug und Keyboard brachte die Stimmung zum Sieden. Viel Applaus vom Publikum. Am Ende des Programms nach zwei Stunden kam das Lied, das noch unbedingt fehlte als Zugabe: die Ballade „Bridge Over Troubled Water“. Noch zwei weitere Zugaben, dann ging das Licht an. Wie aus einem Traum erwachte man langsam. (rw)