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Sommerduft und Heilkräuter

in der Stube im 1. Stock kann man an den Kräutersträußchen schnuppern.

Foto: Christine Sturgess

in der Stube im 1. Stock kann man an den Kräutersträußchen schnuppern.

Schon letzte Woche gab es ein spannendes Thema zu den Raunächten zu entdecken, jene dunklen Nächte um die Wintersonnwende, um die sich viele Brauchtümer ranken.

Diese Woche soll ein weiterer wichtiger Brauch aus den Raunächten beleuchtet werden, das Räuchern.

Das Räuchern ist einer der wichtigsten und auch bekanntesten Bräuche rund um den Jahreswechsel. Traditionell sollte auch hier Haus und Hof vor bösen Einflüssen geschützt werden.

Schon im Sommer wurden hierfür die wichtigsten Kräuter auf den Wiesen oder im eigenen Garten gesammelt, meist an Mariä Himmelfahrt, dem 15. August. Dann wurden sie in kleine Sträuße gebunden und zum Trocknen in Stube oder Dachboden aufgehängt. 

Im Winter wurden die Kräuter dann im Mörser gestampft und mit Baumharzen wie z.B. Kiefer- oder Fichtenharz vermengt und zu Räucherkügelchen geformt.

Zu den Raunächten zog dann die ganze Familie mit einer Laterne und dem Räucherpfännchen von Raum zu Raum durch das Haus, es wurde gebetet und jeder Raum mit dem wohltuenden Duft „beräuchert“. Wer einen Hof mit Stallungen besaß, bedachte auch die Tiere mit den guten Düften.

Ein ganz pragmatischer Hintergrund zum Räuchern: die Ätherischen Öle der Kräuter und Baumharze vertreiben nicht nur böse Geister, sondern ganz besonders auch Schädlinge und Ungeziefer.

Auch heute noch ist der Brauch des Räucherns weit verbreitet, wenn auch meist nur noch in Form der Räuchermännchen und den dazu gekauften Räucherkerzen.

Im Heimatmuseum können Sie im 1. Stock in der guten Stube direkt an den getrockneten Kräuter-Sträußchen schnuppern, die am Herd hängen und sich wohltuende „Sommerdüfte“ in den Wintertag holen.

Auch gibt es an Stationen im Erdgeschoss und im ersten Stock mehr über die heilende Wirkung der Kräuter zu entdecken.

Schauen Sie einfach mal vorbei und tauchen Sie ein in weihnachtliche Bräuche aus vergangenen Zeiten.

Die Sonderstationen zu den Raunächten sowie die Eisenbahnanlage zum Spielen gibt es noch bis Ende Januar im Museum zu entdecken.

Auch kann die Sonderausstellung Waschen und Putzen noch bis zum 6.3.2024 zu den regulären Öffnungszeiten im Heimatmuseum besichtigt werden: Dienstag 15–18 Uhr, Sonntag 11-12 und 14-17 Uhr. Der Museumseintritt ist kostenlos!