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Schlosspark Schweztingen

SWR1 Pop & Poesie-Ensemble: Erinnerungen an die 80er

Britta Mederois, Leadgitarrist Patrick Schwefel, Dominik Steegmüller, Gitarrist und Violinist Klaus-Peter Schöpfer sowie Schauspielerin Simone von Rackwitz-Luick (v.l) rockten das Publikum.

chs

Britta Mederois, Leadgitarrist Patrick Schwefel, Dominik Steegmüller, Gitarrist und Violinist Klaus-Peter Schöpfer sowie Schauspielerin Simone von Rackwitz-Luick (v.l) rockten das Publikum.

Das SWR1 Pop & Poesie-Ensemble vertrieb die Regenwolken

Das passte einfach bestens: In Purpurfarben waren der Nachthimmel und die Konzertbühne getaucht, als Britta Mederois „Purple Rain“ von Prince als vorletztes Lied des Abends anstimmte. Eine Atmosphäre, die nicht besser zu diesem Welthit hätte harmonieren können. Die Regenwolken waren tatsächlich vorbeigezogen, ein paar Tropfen konnte die Stimmung bei Publikum und Ensemblemitgliedern nicht trüben. 

SWR1 Pop&Poesie gastiert bereits zum wiederholten Mal in der Spargelstadt, dieses Mal mit dem neuen Programm „Die 80er Show“. Die Sänger*innen und die perfekt eingestimmten Musiker unter dem musikalischen Leiter Peter Grabinger hatten eine Setlist zusammengestellt für einen perfekten Abend, garniert mit vielen Erinnerungen an dieses Jahrzehnt. Die 80er stehen für musikalische Energie, kaum ein anderes Jahrzehnt war musikalisch so vielfältig, es wurden unvergessliche Hits produziert, die vom ersten Ton an zum Mitsingen animieren. 

Genesungsgrüße

Der bestens aufgelegte Moderator des Abends, Corvin Tondera-Klein, begrüßte die rund 1800 Besucher und entschuldigte seine beiden Kollegen Jochen Stöckle und Matthias Holtmann, die beide krankheitsbedingt verhindert waren, doch mit den „Genesungswünschen der Schwetzinger“ bald wieder genesen werden.

Local Hero

 Tondera-Klein eröffnete den Abend mit der Übersetzung von „Personal Jesus“ von Depeche Mode, bei dem auch erstmals Dominik Steegmüller das Mikrofon übernahm. Der Local Hero, der normalerweise mit „The News“ im Theodors seine Fans begeistert, nahm den musikalischen Schwung auf, der ihn und seine Kollegen durch den gesamten Abend mitnehmen sollte. Es folgten „Money for nothing“ von den Dire Straits, gefolgt von "Hijo de la Luna“ von Mecano, gesungen von Britta Mederois. 

Synchron-Übersetzung

Viele von uns kennen zwar die Hits und schmettern die Lieder gerne mit, doch wer hat sich die Mühe schon einmal gemacht, die Texte zu übersetzen? Das übernahm an diesem Abend die Schauspielerin Simone von Rackwitz-Luick, die mit Hingabe und ihrem schauspielerischen Talent diesen Part übernahm. Um die Besucher ins Geschehen mit einzubinden, wurde auch ein kleines Quiz mit Titeln aus Fernsehserien der 80er gespielt. Dabei zeigte sich das Publikum sehr versiert und konnte sogar den Nachnamen der nervigen Nachbarn von Familie Tanner aus der Serie ALF (die Ochmoneks) nennen, erkannte wurden auch die „Schwarzwaldklinik“ oder „Magnum“. 

Von Bon Jovi zu Monty Python

Die Setlist war breit gefächert und umfasste Hits wie Madness' „Our House“ oder „Livin on a prayer“ von Bon Jovi. Darin geht es um die Geldsorgen eines junges Paares, das fest daran glaubt, das Leben zu meistern und „von einem Gebet lebt“. Mit „I can‘t stand the Rain“ wurde der kürzlich verstorbenen Tina Turner gehuldigt, hier brillierten Simone von Racknitz-Luick und Britta Mederois im Duett. Und beim Hit der britischen Blödeltruppe Monty Python, „Always look on bright side“ wurde das Publikum angehalten sich im Refrain alles schön zu pfeifen. 

Das Publikum hatte Glück mit dem Wetter.

chs

Das Publikum hatte Glück mit dem Wetter.
Local Hero Dominik Steegmüller hatte jede Menge Hits im Gepäck.
Local Hero Dominik Steegmüller hatte jede Menge Hits im Gepäck.
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Corvin Tondera-Klein übersetzte „Owner of a lonely heart“ von Yes, bei dem auch die Differenzen der Bandmitglieder gespiegelt werden und das eigentlich in der Version gar nicht veröffentlicht werden sollte. Hingebungsvoll interpretierte Steegmüller diesen Hit. Der nächste Text wurde „im Schmerz geschrieben“, wie Tondera-Klein ankündigte: „Every breath you take“ von The Police. Bei Weitem kein Liebeslied, der Song über Eifersucht, krankhafte Liebe und zwanghaftes Stalking „… sollte deshalb auch nie auf einer Hochzeit gespielt werden“, wie Tondera-Klein anmerkt.

Neue deutsche Welle

 Die musikalische Reise macht auch nicht Halt vor der Neuen Deutschen Welle: Mit einem kurzen Stopp bei Trios „DaDaDa“, bei dem natürlich der klassische Synthesizer Casio VL I zum Einsatz kam. Es folgten „Sweet Dreams“ von den Eurythmics, „Take on me“ von A-ha und zum Finale „Jump“ von van Halen, wobei die Bandmitglieder und Steegmüller in neonfarbene Trainingsanzüge stiegen, sich in Ekstase sangen und spielten. 

 

Gefühlvoll stieg Simone von Rackwitz-Luick in die Übersetzung von „Like the way I do“ von Melissa Etheridge ein, bei dem es ebenfalls um zurückgewiesene Liebe und die Sinnfragen des Lebens geht. Hierbei bewies Patrick Würfel erneut sein geniales Gitarrenspiel, welches vom Publikum mit viel Applaus belohnt wurde. 

Nostalgie pur

Die Begeisterung im Publikum war zu spüren, die Fans wollten mehr und bekamen mit dem eingangs erwähnten „Purple Rain“ ihre Zugaben, bei denen auch Brian Adams „Summer of 69“ nicht fehlen durfte. Ein Abend voller Erinnerungen, was man bei den aufgenommenen Wortfetzen und kurzen Gesprächen der Gäste hören konnte „… weesch noch damals…“

Info

Bleibt noch die hervorragende Band zu erwähnen, die mit ihren solistischen Beiträgen brillierten ebenso wie im Gesamtzusammenspiel: Musikalischer Leiter Peter Grabinger, Klavier, Patrick Schwefel, Sänger und Gitarrist, Michael Paucker, Bassist und Backgroundsänger, Klaus-Peter Schöpfer, Gitarrist und Mitglieder der SWR1 Band, Carl-Michael Grabinger, Drums und Percussion sowie die beiden Sängerinnen Britta Mederois und Simone von Rackwitz-Luick.