„Aktuell besteht auch bei uns in Baden-Württemberg die große Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden. Die Feuerwehren im Land sind zwar sehr gut aufgestellt, wenn es darum geht, Waldbrände zu löschen. Ganz wichtig ist freilich, alles dafür zu tun, dass es erst gar nicht brennt. Dafür braucht es die Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl am 16. Juni 2023.
Klimawandel steigert die Waldbrandgefahr
Landwirtschaftsminister Peter Hauk betonte: „In der Folge des Klimawandels sind die Waldbrandrisiken im Land insgesamt deutlich gestiegen. Wir haben darauf frühzeitig reagiert und eine ‚Modellregion Waldbrand-Hardtwald‘ eingerichtet. Hier sind wichtige Impulse für die Waldbrandprävention entstanden. Beispielsweise intensivieren wir die Zusammenarbeit landesweit in einem Tandem zwischen Forstleuten und Feuerwehr. Mit der Errichtung der Plattform ‚Integriertes Waldbrandmanagement‘ an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg stärken wir den Austausch von Fachbehörden, Waldbesitzern und weiterer Akteuren und verbessern die Waldbrandprävention in Baden-Württemberg.“
Feuerwehren bekämpften 2022 insgesamt 123 Brände in Wäldern
Bei langen Trockenperioden, hochsommerlichen Temperaturen und Wind steigt das Risiko für Vegetationsbrände deutlich an. Im letzten Jahr bekämpften die Feuerwehren in Baden-Württemberg aufgrund der außergewöhnlichen Trockenheit und Hitze insgesamt 123 Brände in den Wäldern; dies liegt deutlich über dem bisherigen Durchschnitt der letzten Jahre. Hinzu kommen viele Brände an Böschungen, auf Feldern und Wiesen.
Ein Großteil der Vegetationsbrände wird durch Fehlverhalten ausgelöst. Durch fahrlässige und leider auch durch vorsätzliche Brandstiftung. Verbote zum Rauchen und Feuermachen sind deshalb unbedingt zu beachten. Besondere Vorsicht ist auch bei Wald- und Forstarbeiten sowie bei Mäharbeiten geboten. Durch heiße Maschinenteile, durch Funkenschlag, beispielsweise beim Kontakt von Motorsägen etwa mit Steinen, oder beim Nachfüllen von Kraft- und Betriebsstoffen kommt es immer wieder zu Bränden. Vorsicht ist auch angebracht, wenn Fahrzeuge auf ausgetrocknete Wiesen oder Feldern abgestellt werden; Teile des Motors oder der Abgasanlage können am Unterboden der Fahrzeuge sehr heiß sein. Beim Parken auf Wander- und Waldparkplätzen sollte die Durchfahrt mit Großfahrzeugen der Feuerwehr jederzeit möglich ist.
Bei warmer oder brennender Feuerstelle im Wald unverzüglich die Feuerwehr rufen
Wer eine warme oder gar noch brennende Feuerstelle im Wald entdeckt, sollte unverzüglich die Feuerwehr über 112 verständigen. In vielen Fällen kann der Standort des Mobiltelefons durch die Integrierte Leitstelle geortet werden. Die Feuerwehren nutzen zur Navigation im Wald spezielles Kartenmaterial. Kreuzungen, Einbahnstraßenregelungen für nachrückende Fahrzeuge sowie Wendemöglichkeiten werden während eines Einsatzes im Wald teilweise mit umgelegten Verkehrsleitkegeln als „Pfeil“, durch rot/weiße Flatterbänder oder sonstige Markierungen gekennzeichnet. Diese Markierungen dürfen auch abseits der direkten Einsatzstelle auf keinen Fall entfernt oder verändert werden.
Gerade bei kleineren Bränden besteht gegebenenfalls auch die Chance, den Brand zu bekämpfen oder die Ausbreitung zu verhindern. Wichtig ist, dass sich bei Löschversuchen niemand selbst in Gefahr bringt. Der Einsatz der Feuerwehr ist bei einem Schadenfeuer für den Meldenden kostenfrei – auch im Falle, dass die Feuerwehr nicht mehr tätig werden muss.