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Weinkolleg "Aromen im Wein"

Werner Krapf

Teil 2

Haubers zweiter Schwerpunkt seines Referates war die Arbeit im Weinberg und die Maßnahmen im Keller. So erwähnte er Klima, Terroir, aber auch das Entlauben oder die Düngung und den Lesezeitpunkt, was alles ebenfalls zur Aromabildung in der Traube beitrage. 

Nach einer guten dreiviertel Stunde mit sehr in die Tiefe gehendem Fachwissen zur Arbeit im Keller wurden Aroma-Riechfläschchen herumgegeben, und auch ein passender Wein zum Verkosten dargeboten. Ab jetzt war es für die „Weinkollegianer“ richtig heftig. Denn das mit Worten zu beschreiben, was die Riechzellen gerade aufgenommen haben, ist äußerst schwierig. Selbst hierfür hatte Albrecht Hauber die passende Erklärung aus der Hirnforschung: „Unser ältester Sinn, der Geruchssinn ist nämlich im Stammhirn angesiedelt, während die Sprache sich im Großhirn entwickelt hat“. Diese Sprachferne sei leicht in wenig verständlichen Weinbeschreibungen zu erkennen. Aus diesem Grund habe Prof. Dr. Ullrich Fischer, Fachmann für Oenologie und Sensorik, mit dem Arbeitskreis Oenologie das „Weinaroma-Rad“ entwickelt und Wert darauf gelegt, nur Begriffe aus dem Bereich von Früchten, Kräutern oder Blumen zur Beschreibung zu nutzen. 

Die praktische Verkostung mit zaghaften Versuchen von Beschreibungen rundete dieses besonders gelungene Weinkolleg nach nahezu zwei Stunden ab. Mit der Bemerkung eines „Freundes der Vinothek“ zum Thema Hausaufgaben: „Wer jetzt noch immer nicht die Aromen im Wein erkennt und beschreiben kann, muss einfach mehr trainieren und fleißig üben!“ und einem lang anhaltenden herzlichen Applaus bedankten sich die Gäste bei Albrecht Hauber.