Abheben in Rottenburg – Boeing-Flugsimulator

Die Triebwerke zünden, mit Fingerspitzengefühl ziehen die Piloten das Steuerhorn zu sich her, das Flugzeug hebt ab. Unendliche Weiten eröffnen sich, ein ganz anderer Blick auf das Irdische. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, welches Piloten tagtäglich erleben. Dabei tragen sie die Verantwortung für hunderte Passagiere – im Falle einer Boeing 777 für 300 bis 550 Personen.

Riesenvogel

Nur wenige Menschen dürften wissen, wie es ist, das größte zweistrahlige Verkehrsflugzeug der Welt zu steuern: die Boeing 777. Umso überraschender ist es, dass eine 777 in einen Büroraum in Rottenburg am Neckar passt – zumindest ein originalgetreuer Nachbau ihres Cockpits. In der Gartenstraße 82 bietet das Team von 777 Simulatorfliegen ein echtes Erlebnis für Groß und Klein: den deutschlandweit einzigen Flugsimulator einer Triple Seven in dieser Art.

Am Boden bleiben, trotzdem abheben

Die Welt um sich herum vergessen die Hobbypiloten in dem abgedunkelten Raum schnell. Ab jetzt zählen nur noch die zahlreichen Instrumente, Knöpfe und Hebel – und natürlich das, was der Co-Pilot sagt. Denn eine Einführung und Unterstützung beim Flug bekommen Kunden von echten Fachleuten. Inhaber Hannes Braitmaier ist aktiver Verkehrsflugzeugführer und Fluglehrer, Patrick Raidt, Jann Sinner, Nicolai Vollmann und Seda Öztürk sind angehende Verkehrsflugzeugführer. Schubhebel und Steuerhorn mögen schwergängig sein, gleichzeitig sind sie aber auch sensibel.

Einmal um die Welt

Fingerspitzengefühl und bedachtes Handeln sind gefragt, wenn man es bis nach New York bei Nacht oder zum verschneiten Himalaya-Gebirge schaffen will. Gar nicht so einfach, denn kaum laufen die Maschinen, fühlt es sich an, als habe man tatsächlich den Boden verlassen. Die breiten Leinwände und die Geräuschsimulatoren vermitteln das Gefühl, als würde sich das Cockpit wirklich bewegen, nach vorne, nach unten und zur Seite neigen. Ein großer Spaß, der aber gleichzeitig auch einiges an Konzentration erfordert.

Gut gegen Flugangst

Vor über zehn Jahren hat Hannes Braitmaier bereits erkannt, wie einmalig diese Erfahrung ist. Er investierte in den 777-Simulator. Für manche Kunden ist es ein Spaß oder einfach ein besonderes Erlebnis. Andere machen in einer kleinen Gruppe einen Ausflug nach Rottenburg – und von dort per Simulator in die ganze Welt. Wieder andere buchen die Räume für ein Event inklusive Catering. So mancher möchte das am heimischen Computer bereits erlebte Simulatorfliegen auf eine neue Stufe heben. Professionelle Piloten können sich in dem Simulator auf ihr Screening bei einer Airline vorbereiten. Außerdem bietet das Team für Menschen mit Flugangst ein persönliches Coaching an.

Für alle etwas

Der Triple-Seven-Simulator bietet also für jeden etwas: für Flugzeug-Enthusiasten, Abenteurer, Hobbypiloten und Profis. Da gehen Freunde in einen spielerischen Wettstreit, fühlen sich Groß und Klein wie echte Piloten und wetteifert der Enkel mit dem Opa, wer den Simulator besser im Griff hat. Manch einer entdeckt darin vielleicht nicht nur ein unvergessliches Erlebnis, sondern sogar eine Berufung. Zumindest von einem Kunden weiß Hannes Braitmaier, dass er zwischenzeitlich die berufliche Laufbahn als Pilot eingeschlagen hat. Die kann übrigens auch gleich bei Braitmaier absolviert werden, der ebenfalls an einer Flugschule in Stuttgart beteiligt ist und dort Verkehrsflugzeugführer ausbildet, die für alle namhaften Airlines fliegen.