1. Nabenmotor am Vorderrad
Der Nabenmotor im Vorderrad bietet den Vorteil, dass am Hinterrad sämtliche Schaltungen verwendet werden können. Die fahrdynamischen Eigenschaften sind jedoch umstritten: Ein angetriebenes Vorderrad kann auf losem oder nassem Untergrund die Traktion verlieren. Zudem bringt er zusätzliches Gewicht ans Vorderrad.
2. Nabenmotor am Hinterrad
Der Nabenmotor am Hinterrad ist populärer, begrenzt die Schaltungswahl aber auf Zentralgetriebe oder einige Kettenschaltungen. Sein Handling gilt als angenehmer, da – wie bei einem gewöhnlichen Fahrrad – das Hinterrad angetrieben wird. Das hohe Gewicht am Hinterrad ist teils jedoch deutlich spürbar, wodurch sich dieser Antrieb für sportliche Räder wie Mountainbikes schlecht eignet.
3. Mittelmotor
Deutlich am häufigsten anzutreffen ist inzwischen der Mittelmotor. Er sitzt an der Tretkurbel, wo sich das Mehrgewicht am wenigsten auf die Handhabung des Rades auswirkt. Mittelmotoren ermöglichen alle Naben- und Kettenschaltungen, letztere oft nur mit einem Kettenblatt. Das entspricht allerdings jüngeren Entwicklungen z. B. der US-amerikanischen Firma Sram: Sie stellte in den vergangenen Jahren mehrere Antriebskonzepte mit 1 x 11 und 1 x 12 Gängen sowie eine dezidierte E-Mountainbike-Schaltung mit acht Gängen vor.
Kraftpaket am E-Bike: Der Akku
Der Motor macht vom Mehrgewicht des Antriebs etwa die Hälfte aus. Die andere Hälfte entfällt auf Akku, Verkabelung und Steuerung. Der Akku ist modellabhängig entweder im Hauptdreieck des Rahmens oder im Gepäckträger untergebracht. Bei neueren Modellen wird der Akku immer häufiger gefällig in den Rahmen integriert und ist meist zum Laden bequem entnehmbar. Zunehmend wird auch die Option zweier am Rad verbauter Akkus angeboten, was entsprechend die Reichweite verdoppelt.
Geschichte des Mittelmotors
Vorreiter des Prinzips Mittelmotor ist der Hersteller Panasonic. Flyer verbaut den Antrieb der Japaner seit 2003; Modelle der aktuellen Generation verfügen optional sogar über ein integriertes Zwei-Gang-Getriebe. Das erweitert laut den Schweizern nicht nur das Gangspektrum, es verbessert am E‑Mountainbike auch die Kletterfähigkeit immens.
Seit dem Produktjahr 2012 ist auch der Konzern Bosch mit einem eigenen Elektrorad-Antrieb am Markt vertreten und mittlerweile Marktführer. Mit der Durchsetzung des Prinzips Mittelmotor werden marktübergreifend Elektrofahrräder als solche konzipiert, denn Mittelmotoren erfordern einen eigens entwickelten Rahmen. Frühere oder billige Antriebskonzepte brachten bzw. bringen oft einen Elektromotor in einem bestehenden Fahrrad unter, ohne die höheren Belastungen für das System zu bedenken – ungeachtet dessen, dass grundsätzlich vom Umrüsten eines Fahrrads zum E‑Bike abzuraten ist.