In der DIN 18560 sind für die als Estrich-Dämmung geeigneten Dämmmaterialien bestimmte Anforderungen festgelegt. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Dämmstoff eine bestimmte Belastbarkeit aufweisen muss und die entstehende Verkehrslast tragen kann. Nicht geeignet als Estrich-Dämmung sind zum Beispiel weiche Dämmmatten aus Mineralwolle. Diese würden nach dem Aufbringen des Estrichs zusammengepresst und damit ihre Dämmfähigkeit verlieren.

Ideale Dämmung

Als ideale Dämmung unter Bodenplatten ist die EPS-Dämmung geeignet. EPS ist extrudiertes Polystyrol, umgangssprachlich wird das Produkt als Styropor bezeichnet. Der Dämmstoff wird in vielen Bereichen eingesetzt und eignet sich durch die Druckfestigkeit und die geringe Wasseraufnahme auch als Dämmung unter dem Estrich der Bodenplatte. Die EPS-Dämmung ist als Estrich-Dämmung auch unter Fußbodenheizungen anwendbar. Auf die Dämmschicht werden die Heizelemente wie zum Beispiel wassergefüllte Heizungsrohre oder elektrische Heizmatten verlegt. Anschließend wird der Estrich eingebaut. Generell muss Estrich auf Dämmung schwimmend verlegt werden, damit es nicht zu Rissen und Schäden kommt. Die meisten Formen der Estrich-Dämmung bringen gleichzeitig einen wirksamen Trittschallschutz mit sich.

Trockenestriche und Estrich-Dämmung

Trockenestriche bestehen aus mehrlagig verbundenen Platten zum Beispiel aus Gips oder Holzfasern. Der Baustoff wird gerne bei sehr unebenen Böden und in der Sanierung eingesetzt. Wird Trockenestrich verlegt, dann ist ebenfalls eine zusätzliche Estrich-Dämmung erforderlich. Herkömmliche Dämmplatten für Nassestriche sind in vielen Fällen auch für die Verlegung unter Trockenestrich zugelassen. Insgesamt ist bei jeder Art der Estrich-Dämmung immer auch die zulässige Verkehrslast des Dämmstoffes wie auch des gesamten Aufbaus zu beachten. Dämmwerte für Geschossdecken und Bodenplatten nach EnEV (2009) und KfW. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) in der jeweils aktuellen Fassung legt Höchstwerte für die einzelnen Bauteile eines Gebäudes fest. Maßgeblich ist der Wärmedurchgangskoeffizient, der als U-Wert bezeichnet. Der Wert gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil entweicht. Folgende Werte sind relevant (Beispiele):

  • Geschossdecke gegen die Außenluft im Neubau (Lt. EnEV): 0,28 W/m2K
  • Decke zu unbeheizten Räumen im Neubau (lt. EnEV): 0,34 W/m2K
  • Bodenflächen gegen Erdreich (KfW, Stand 4/2012): 0,25 W/m2K

Diese Werte werden je nach Material durch unterschiedliche Dämmstoffdicken erreicht. Für den gesamten U-Wert einer Estrich-Dämmung wird der komplette Aufbau mit allen Schichten berücksichtigt.

Trittschallschutz bringt Ruhe in die Wohnräume

Neben dem Wärmeschutz ist auch der Trittschallschutz ein wichtiger Bereich der Estrich-Dämmung. Erforderlich ist der Einbau einer Trittschalldämmung bei Geschossdecken, die Aufenthaltsräume voneinander trennen. Wie wirksam die Dämmung Körperschall abhält, hängt von verschiedenen Einflüssen ab:

  • Großes Gewicht von Rohdecke und Estrich
  • Vollflächige Verlegung des Dämmstoffes ohne Lücken
  • Schwimmende Verlegung des Estrichs
  • Schallentkoppelung durch Dämmstreifen am Übergang zur Wand
  • Federnder Bodenbelag auf dem Estrich

Geeignet sind als Trittschallschutz alle Materialien, die auch als Estrich-Dämmung im Wärmeschutz eingesetzt werden, sowie spezielle Trittschutzmatten aus natürlichen Dämmstoffen wie Holzfaser oder Hanf. Trittschallschutzplatten weisen in der Regel eine geringere Materialstärke auf und sind speziell gekennzeichnet.