Frühstück, Mittagessen und Abendessen: Nicht nur für Singles oder Workaholics sind geregelte Mahlzeiten kaum noch einzuhalten. Oft ist die Mittagspause viel zu kurz, der Aufwand zum Kochen scheint zu hoch oder die heimische Küche ist sowieso nicht erreichbar. Doch vielleicht bietet ein neuer, aus den USA stammende Ernährungstrend genau hierfür eine Lösung.

Geregelte Mahlzeiten gehören zum festen Alltag vieler Menschen. Sie bringen Familienmitglieder gemeinsam an den Esstisch und sorgen für eine feste Struktur. Nebenbei dienen sie zur täglichen Kommunikation. Für viele Menschen in der heutigen sehr schnelllebigen und auf Flexibilität beruhenden Gesellschaft sind geregelte Mahlzeiten jedoch kaum noch umsetzbar. Gleichzeitig besteht der Wunsch, sich unabhängig von Ort und Zeit mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen.

Daher schlägt der Ernährungstrend „Snackification“ eine deutliche Veränderung der bisherigen Essgewohnheiten vor. Anstatt geregelter großer Mahlzeiten sollen viele über den Tag verteilte, kleine Snacks die Leistungsfähigkeit aufrechterhalten. Doch was steckt hinter dem neuen Ernährungstrend, wie funktioniert er und für wen ist er überhaupt geeignet?

Tupperschüsseln mit gesunden Snacks: Obst, Erdnüsse und belegtes Brötchen

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Snacks für Zwischendurch sollten möglichst gesund sein, also nicht (zu sehr) verarbeitet und frei von zuviel Zucker und Fett.

Snacken, aber richtig

Gegessen wird bei der Snackification jederzeit, wenn sich der Hunger meldet. Keineswegs ist dabei jedoch der nächstbeste Schokoriegel gemeint. So spielen insbesondere Obst und Gemüse, jedoch auch Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide eine große Rolle. Erlaubt sind gesunde, moderne Häppchen nach Rezepten aus aller Welt. „Die Mini-Mahlzeiten der Snackification sollten möglichst gesund und ballaststoffreich sein und somit zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Damit das gut gelingt, ist die Vorbereitung am Tag zuvor oder am Wochenende ratsam.

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Um nicht die Lust zu verlieren, sollte man zudem offen für neue Geschmäcker, Zutaten und Zubereitungsformen sein“, rät Ökotrophologin Micaela Schmidt. Wer die Zeit findet, sich bereits Zuhause einzelne Mahlzeiten vor zu portionieren, kann dadurch ganz nebenbei auch nachhaltig snacken. Die vorbereiteten Mahlzeiten reduzieren den Verpackungsmüll, indem sie in wiederverwendbaren Behältnissen transportiert werden. Jedoch haben sich auch der Handel und die Gastronomie dem Wandel der Ernährungsgewohnheiten angepasst und bieten zahlreiche, abwechslungsreiche Snackmöglichkeiten.

Fußball Snacks

arinahabich/iStock/Thinkstock

Beim Fernsehen wie beim Fußball-Gucken essen viele Chips & Co. - Lieber nicht! Es gibt auch gesunde Alternativen.

Achtung, Zucker!

Viele Süßigkeiten, aber auch pikatnes wie Knabberkram, stecken voller  Zucker sowie gesättigten Fettsäuren und oft auch künstlichen Zusatzstoffen. Isst man diese als Snacks, schießt der Blutzuckerspiegel in die Höhe. Die Folge: Heißhunger. Das kann schnell in einen Teufelkreis führen und man isst zu viel, dazu auch noch ungesund. Deshalb gilt es, auf gesunde Alternativen umzusteigen.

    Tipps bei Heißhunger: Alternativen zu Süßigkeiten

    Tipps für gesunde Snacks finden Sie im obigen Video, oder probieren Sie es mal mit:

    • Obst (Äpfel, Bananen etc.) oder Trockenobst
    • Smoothies (in Maßen - sie können naturgemäß viel Zucker enthalten)
    • Joghurt und Quark (natur bzw. selbst angerührt mit frischem Obst, Zimt, Vanillepulver etc.)
    • Gemüsesticks mit selbstgemachten Dips aus Quark, Hummus etc.
    • Reis- oder Dinkelwaffeln oder Edamame (eine japanische, getrocknete Sojabohne)
    • Selbstgemachte Müsliriegel
    • Studentenfutter und Nussmischungen (in Maßen - sie enthalten viel Fett)
    • Fertige Snacks aus dem Handel mit wenig Zucker und Fett

    Spontan und flexibel ernähren mit Snacks

    Zu beachten ist, dass es derzeit keine wissenschaftlich fundierte Aussage darüber gibt, wie oft gesunde Menschen essen sollten. Ebenso ist unklar, ob viele kleinere Mahlzeiten langfristig zur effektiven Reduktion des Körpergewichts beitragen können. „Entscheidend für eine ausgewogene Ernährung ist die Gesamtenergiezufuhr, welche jedoch über den gesamten Tag verteilt werden kann. Schlussendlich ist alleine die Energiebilanz für die Entwicklung des Körpergewichts verantwortlich“, so Schmidt. In jedem Fall ist der Ernährungstrend Snackification der Ausdruck einer spontaneren, flexibleren und individuellen Gesellschaft. Besonders geeignet ist er für Menschen, die mobil arbeiten bzw. im Homeoffice und daher weder an Essenszeiten noch einen Ort gebunden sind. Auch ein unregelmäßiger Alltag kann darauf schließen lassen, dass viele kleine Snacks eine hilfreiche Lösung wären. Tipps für gesunde Snacks am Arbeitsplatz finden Sie hier!

    Mann isst Salat

    RossHelen/iStock/Getty Images Plus

    Eine ausgewogene Ernährung hält gesund und schmeckt gut.

    Traditionelles Essen hat immer noch seinen Platz

    „Jeder, der sich eine gesunde, genussvolle Ernährung mit viel Spontanität wünscht, sollte daher nicht davor zurückschrecken, den neuen Trend hin und wieder in seinen Alltag einzubauen. Jedoch gilt trotz aller Spontanität und Flexibilität weiterhin – auch die altbekannte Mittagspause, das gemeinsame Abendessen mit der Familie oder das genussvolle Treffen mit Freunden haben etwas für sich. Sie stehen für Achtsamkeit und Fürsorge. Denn bei den geplanten gemeinsamen Mahlzeiten wird deutlich mehr als nur Nährstoffe aufgenommen, nämlich Genuss und Zeit für sich selbst“, so Schmidt.