Als modische Statement-Farbe haben insbesondere junge Frauen die Farbe Grau für ihr Haar entdeckt. Zwischen 2020 und 2022 sahen sich viele ältere Frauen durch Lockdowns und geschlossene Friseursalons unfreiwillig mit ihrem grauen Ansatz konfrontiert.

Tatsache ist: Silberglanz liegt im Trend. So gelingt der Weg zu einer gepflegten grauen Frisur.

Video: Warum man graue Haare nicht färben sollte

Silbertoner, Strähnchen oder Kurzhaarschnitt

Der aufwendigste Weg zu einer grauen Frisur ist, alle Haare zu entfärben. "Hier wird erst blondiert, dann mit einem passenden Silberton eingefärbt", erklärt der Münchner Hairsylist Dirk Walther. "Weil das Haar dann aber chemisch behandelt ist, wird es poröser, und die Farbe fällt schneller heraus." Deshalb muss alle drei bis vier Wochen mit einem Silbertoner, einer Art Tönung, nachgearbeitet werden.

Die zweite Möglichkeit sind Strähnchen. Hier werden immer nur einige Strähnen heller gefärbt und dürfen nach und nach herauswachsen. So ergibt sich ein sanfter Übergang - aber das dauert. Die radikalste Methode ist der Kurzhaarschnitt. Dazu muss der Ansatz etwas herauswachsen, dann werden die nicht grauen Haare herausgeschnitten oder nur teilgefärbt. "Je nach Typ kann es cool oder avantgardistisch aussehen, wenn man die Spitzen noch dunkel lässt", so Walther.

Gut fürs Haar: natürliche Öle in Apothekenqualität

Wichtig ist die sorgfältige Pflege grauer Haare, die weniger Feuchtigkeit enthalten und schnell spröde wirken. Hier rät Apothekerin Barbara Walter aus München zu einer feuchtigkeitsspendenden Pflegelinie, zum Beispiel mit Milchproteinen oder rückfettenden Substanzen wie Lipiden aus Weizen. Zur Extrapflege empfiehlt Barbara Walter Produkte mit natürlichen Ölen, wie zum Beispiel Argan- oder Mandelöl, die man in Apothekenqualität auch pur aufs ganze Haar oder die Spitzen auftragen kann. "Entweder vor der Haarwäsche 30 Minuten unter einem Handtuch einwirken lassen oder über Nacht einziehen lassen und morgens ausspülen", rät die Apothekerin.

Pflegetipps vom Hairstylisten

Und Haarexperte Dirk Walther empfiehlt das sogenannte "Co-Washing": Die Haare werden nur etwa jedes dritte Mal mit Shampoo gewaschen - ansonsten lediglich mit Conditioner. Tipp des Friseurmeisters: beim Waschen nicht zu heißes Wasser verwenden, nicht zu heiß föhnen. Und: Vor dem Föhnen zehn Minuten einen Handtuchturban auflassen, so muss man die Haare nicht so lange föhnen.

Sonnenschutz erhält den Silberglanz

Im Sommer sollte auch unbedingt auf den Sonnenschutz für ergrautes Haar geachtet werden. Einfachstes Mittel ist der bewährte Sonnenhut, aber auch ein spezielles Sonnenspray auf dem Haar tut seine Wirkung. Denn sonnengestresstes Haar wirkt strohig und glanzlos. Der Grund: Die UV-Strahlen schädigen die Eiweiß- und Fettstruktur der Schuppenschicht, erklärt der Haarexperte. Die Folge: Die Schuppen liegen nicht mehr flach an, die Haare wirken stumpf und können sogar einen Gelbstich bekommen. Die unschöne Gelbtönung lässt sich aber auf natürliche Weise mit Apfelessig bekämpfen oder man greift zu einem Shampoo mit violetten Pigmenten.

Tipps für die Haarpflege im Sommer finden Sie hier

reife Frau beim Schminken

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Bei grauen Haaren kann das Make-up Farbakzente setzen.

Make-up: kräftige Farben als Kontrast

Wird das Gesicht von grauen Haaren umrahmt, verlangt es nach Farbe. Mit einem passenden Make-up erzielt frau einen frischen Teint. Als Grundierung empfiehlt sich eine getönte Feuchtigkeitspflege oder Foundation. Rouge in sanften Pink- oder Koralltönen setzt Farbakzente auf den Wangen und der Mund darf ruhig in kräftigem Rot Signale senden. Die Augen werden mit Eyeliner und Lidschatten betont. Zu blauen Augen passen Grau, Anthrazit und Blau. Rauchige Nude-, Grün und Violett-Töne bringen dagegen braune oder grüne Augen zum Strahlen.