Als Kaufmann oder Kauffrau für Digitalisierungsmanagement analysierst du Daten sowie bestehende Arbeits-, Geschäfts- sowie Wertschöpfungsprozesse. Diese entwickelst du dann digital weiter. Das machst du meist nicht allein, sondern gemeinsam im Team, je nach Unternehmensgröße auch Abteilungs- und Standortübergreifend.

Hierfür ermittelst du den Bedarf an IT -Produkten sowie Dienstleistungen. Du holst Angebote ein, beschaffst die benötigte Hard - und Software und führst diese im Unternehmen ein. Gibt es keine geeigneten Standardanwendungen, bist du an der Entwicklung, Erstellung und Umsetzung individueller IT-Lösungen beteiligt. Du analysierst die jeweiligen IT-Systeme, gehst auf Fehlersuche, behebst die Fehler und dokumentierst alles.

Darüber hinaus informierst und berätst du Kunden. Mit deinen Kolleginnen und Kollegen setzt du Maßnahmen zur IT-Sicherheit sowie zum Datenschutz um.

Kaufleute für Digitalisierungsmanagement werden in jeder Branche gebraucht, auch bei Behörden bzw. im öffentlichen Dienst.

► Mehr zum Thema Arbeiten im öffentlichen Dienst

Bis 2020 hieß der Beruf Kaufmann bzw. Kauffrau für Digitalisierungsmanagement "Informatikkaufmann" bzw. "Informatikkauffrau".

Video: Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Bedarfe von Kunden und Kundinnen feststellt sowie Zielgruppen unterscheidet
  • wie man marktgängige IT-Systeme für unterschiedliche Einsatzbereiche hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Barrierefreiheit beurteilt
  • wie man IT-Systeme zur Bearbeitung betrieblicher Fachaufgaben analysiert sowie unter Beachtung insbesondere von Lizenzmodellen, Urheberrechten und Barrierefreiheit konzeptioniert, konfiguriert, testet und dokumentiert
  • wie man Sicherheitsanforderungen von IT-Systemen analysiert und Maßnahmen zur IT-Sicherheit ableitet, abstimmt, umsetzt und evaluiert
  • wie man Arbeits- und Geschäftsprozesse im Hinblick auf Digitalisierungsgrad, Optimierungsmöglichkeiten, Kosten und Wertschöpfung untersucht
  • wie man bei der operativen Ausgestaltung und Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle mitwirkt
  • wie man den Bedarf an IT-Produkten und Dienstleistungen ermittelt
  • wie man Daten für das Rechnungswesen beschafft und aufbereitet sowie betriebliche Kennzahlen ermittelt
  • wie man Benutzer-, Zugriffs-, Datenhaltungs- sowie Datensicherungskonzepte erstellt und überprüft
  • wie man beim Umgang mit Daten und bei der Erstellung von Konzepten Datensparsamkeit und Datensorgfalt beachtet

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. netzwerkbasierte IT-Lösungen umsetzen, Unternehmen digital weiterentwickeln)
  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem der folgenden Einsatzgebiete vertieft:

  • betriebliche Steuerung und Kontrolle
  • Organisations- und Prozessentwicklung
  • Produktentwicklung und Marketing
  • IT-Systemlösungen

Ablauf

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.
Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat
Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen, Vorbereiten und Durchführen von Arbeitsaufgaben in Abstimmung mit den kundenspezifischen Geschäfts- und Leistungsprozessen
  • Informieren und Beraten von Kunden und Kundinnen
  • Beurteilen marktgängiger IT-Systeme und kundenspezifischer Lösungen
  • Entwickeln, Erstellen und Betreuen von IT-Lösungen
  • Durchführen und Dokumentieren von qualitätssichernden Maßnahmen
  • Umsetzen, Integrieren und Prüfen von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz
  • Erbringen der Leistungen und Auftragsabschluss
  • Ermitteln des Bedarfs an Informationen und Bereitstellen von Daten
  • Anbahnen und Gestalten von Verträgen
  • Planen und Durchführen von Beschaffungen
  • Anwenden von Instrumenten der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle

1. und 2. Ausbildungsjahr
Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

Das Unternehmen und die eigene Rolle im Betrieb beschreiben

  • Arbeitsplätze nach Kundenwunsch ausstatten
  • Clients in Netzwerke einbinden
  • Schutzbedarfsanalyse im eigenen Arbeitsbereich durchführen
  • Software zur Verwaltung von Daten anpassen
  • Serviceanfragen bearbeiten
  • Softwareprojekte durchführen
  • Beschaffungsprozesse durchführen
  • Netzwerkbasierte IT-Lösungen umsetzen

Teil 1 der Abschlussprüfung im vierten Ausbildungshalbjahr

19. - 36. Ausbildungsmonat
Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten
  • Analysieren von Arbeits-, Geschäfts- und Wertschöpfungsprozessen
  • Digitale Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen
  • Umsetzen der Schutzziele der Datensicherheit
  • Einhalten der Bestimmungen zum Datenschutz und zu weiteren Schutzrechten

3. Ausbildungsjahr
Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern und preispolitische Maßnahmen ableiten
  • Informationen und Daten aufbereiten
  • Unternehmen digital weiterentwickeln

Teil 2 der Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung

Stellenangebote und Ausbildungsplätze
im kaufmännischen Bereich


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