Den Keller mit Innendämmung zu isolieren, bedeutet für den Bauherrn einen verhältnismäßig geringen Aufwand im Vergleich zur aufwendigen Sanierung von außen. Vorausgesetzt, die Kellerwände sind wasserdicht und verfügen über ausreichende Maßnahmen gegen aufsteigendes Grundwasser, ist die Keller-Innendämmung die perfekte und logische Ergänzung. So sollten Horizontalsperren im Mauerwerk und eine vertikale Bitumen-Kunststoffbahn verbaut sein, um die Nässebildung zu verhindern. Jetzt gilt es, eine effektive Isolierung für den Innenraum zu finden. Ein flacher Aufbau verschenkt nicht zu viel Wohnraum und ein guter Wärmewert sorgt für ein angenehmes Raumklima.

Wohnraum oder Hobbyraum? Abstellkammer oder Wellnessoase?

Sobald der Entschluss gefasst ist, den Keller aus seinem Schattendasein zu holen, folgt der erste Schritt in einer Reihe von verschiedenen Maßnahmen. Vor Beginn der eigentlichen Planungsphase sollte die Entscheidung stehen, wofür der Keller in Zukunft genutzt werden soll. Vom schlichten Heizungskeller über die Nutzung als Lagerraum bis hin zum Ausbau als Hobby- oder Jugendzimmer sind verschiedene Varianten denkbar. Aufwendiger noch gestaltet sich ein Badezimmer im Keller mit Innendämmung.

Video: Innenabdichtung - technisch sinnvolle Alternative

Auf den richtigen Materialmix kommt es an

Ein einfacher Heizungskeller benötigt weniger und anderes Dämmmaterial als eine luxuriös ausgestattete Badezimmeroase. Beim Isolieren des Heizungsraumes ist darauf zu achten, dass das Dämmmaterial feuerhemmend ist und auch an der Decke installiert wird, um Kältebrücken nach oben zu verhindern. Bei der Nutzung als Badezimmer sind sogenannte kapillaraktive Dämmplatten die erste Wahl. Sie sind zwar teurer als ein klassischer Dämmaufbau, absorbieren aber hervorragend Wasserdampf und wirken so einem Schimmel- oder Schwammbefall entgegen. Achtung: Auch der Keller muss regelmäßig gelüftet werden!

Abdichten und Isolieren in einem Schritt

Der Ausbau von Kellern in Neubauten gelingt relativ einfach und kann auch vom Hausherrn in Eigenregie ausgeführt werden. Trockene Wände sind die Grundvoraussetzung für einen Keller mit Innendämmung. Bei Altbauten hingegen sind Wassereinbrüche eher Regel als Ausnahme. Hier muss ein Riegel vorgeschoben werden, bevor mit dem Ausbau begonnen wird.

Ist eine fachgerechte Außenabdichtung nicht möglich, weil es dichte Stadtbebauung oder das eigene Budget nicht zulässt, kann die chemisch induzierte Innenabdichtung eine Alternative sein. Hier werden Bohrlöcher gesetzt und das Mauerwerk mittels eines Zweikomponenten-Gels durchsetzt. So bildet sich in den Poren und Rissen des Mauerwerks eine wasserundurchlässige Schicht. Nach der Aushärtung ruht der Bauabschnitt. So können eventuelle Lücken in der Abdichtung noch geschlossen werden. Die eigentliche Isolierung wird dann mit atmungsaktiven Dämmplatten ausgeführt. Diese Platten sind malerfertig und bilden eine optimale Grundlage für jede kreative Raumgestaltung.